Prince of Persia Classic im Test

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Was wären Helden ohne die Befreiungsmöglichkeiten von Prinzessinnen? Figuren und Games wie Super Mario wären zum aussterben bedroht. So wird eine Schönheit in zig unterschiedlichen Kerkern und Schlössern festgehalten und wartet munter darauf, aus den Fängen ihrer Schergen befreit zu werden. Das war vor 20 Jahren nicht anders als heute, nur erstrahlt das Remake von Prince of Persia in neuem High Definition-Gewand. Was sich an dem Gameplay heute noch gleicht und was es trotzdem zu etwas besonderem macht, wir haben euch die XBox Live Arcade-Kerker genauestens inspiziert.
1989 kam Prince of Persia erstmals heraus und verblüffte die Spieler mit butterweichen Animationen, wahrlich knackigen Rätseln und teils haarigen Sprung- und Kletteraktionen. Wie oben schon angeschnitten besteht die Story, sofern man es so nennen kann, daraus die Prinzessin zu befreien. Der Wesir Jaffar hält die holde Maid gefangen und stellt sie vor ein Ultimatum. Binnen einer Stunde muß sie sich entschieden haben, ob sie die Gemahlin des Tyrannen wird oder lieber sterben möchte. Und dann wäre da noch unser namenloser Prinzenanwärter, der weit unten im Verlies des Palastes eingekerkert wurde und dessen einzige Liebe die besagte Prinzessin ist. Von nun an geht das Abenteuer auch schon los.

Unser Held läuft, rennt, klettert und springt, um den Levelausgang zu erreichen, dieser es insgesamt 15 (3 mehr als im Original) gibt. Und die Uhr tickt mit! Wie schön erwähnt bliebt euch nur eine einzige Stunde das Spiel zu beenden und Jaffar zu besiegen. Und das ganze wird auch nicht dadurch leichter, dass auf euch zahlreiche Fallen lauern. Zum einen wären da hohe Stürze, Stachelfallen in Bodenplatten und wegbrechende Plattformen. Nicht zu vergessen die giftigen Tränke (lila) welche in den Katakomben verteilt sind und nur darauf warten, dass ihr sie schluckt. Auch die Wachen sind nicht sonderlich gut gelaunt über euren Fluchtversuch.

Doch zum Glück steht ihr der Brut nicht kampflos gegenüber. Seit ihr in der Nähe eines Feindes zückt unser Prinz sein Schwert und der Kampf kann beginnen. Drückt man den A-Button werden Angriffe geblockt, ein toller Wischeffekt ist zu bestaunen, bei einer passenden Gelegenheit darf man schließlich per X-Button selbst angreifen und mit etwas Geschick sogar komplette Schlagcombos erzielen. Passt man jedoch nur Sekundenbruchteile nicht auf, landet man selbst in Gegners Schneide oder wird in den Abgrund gedrängt. Doch unser Held darf sich in seinem Abenteuer auch Lebenserweiternden Tränken (rot) zu Gemüte führen, sofern man die Zeit hat, sie in den verwinkelten Gängen zu suchen.

Aber stures Level ablaufen ist nur ein kleiner Teil. So kämpft ihr im späteren Verlauf des Spiels gegen euer Spiegelbild, dessen einziges Ziel darin besteht, den echten Helden hereinzulegen und zu töten. Auch auf die Hilfe von einer Maus dürft ihr euch besinnen, und um so einige tückische Fallen zu umgehen. Letztendlich steht dem Kampf gegen den Wesir nicht mehr im Wege, außer eurem kämpferischem Können. Wer wird die Prinzessin heiraten? Es steht in eurer Macht.

Bis ihr das Spiel durchgespielt habt vergeht einige Zeit, denn die 60 Minuten wollen gut genutzt sein und so werden einige Neustarts vonnöten sein, ehe die Herzensdame in die Arme geschlossen werden kann. Hilfreich ist ist vor allem die Möglichkeit Checkpoints zu nutzen und eine Auflistung der Bestzeiten pro Level, welche Automatisch gepeichert werden. Während man vor rund 20 Jahren noch jeden Level und Move auswendig kennen musste um das Spiel zu bestehen, gibt es heutzutage einige nützliche Funktionen, die einem Gameloft auf den Weg gibt. Dies wäre zum einen der mysteriöse Schmetterling, der einem den Weg durch das Labyrinth zeigt, zum anderen eine größere Palette an Bewegungen, die wir ausführen können. Auch die Schalter in den versteckten Bodenplatten sind gut sichtbar markiert. Öffnende Schalter leuchten gelb, schließende Platten sind mit einem roten Symbol versehen.

Schon zu Beginn des Spiel fällt den Veteranen die flotte Spielmechanik auf. Während man sich früher hauptsächlich mit festen Zügen von Feld zu Feld vorgearbeitet hat und immer direkt an Kanten und dergleichen zum stehen kam, rennt man nun zügig durch die Umgebung kann sich wahlweise, je nach Neigung des Sticks, auch langsam durch die Spielewelt bewegen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die bewährte Steuerungsmethode nicht verkompliziert wurde. Der Stick dient zum klettern und angeben von Richtungen, die A-Taste lädt zum springen ein. Neu sind zum Beispiel die Möglichkeit sich nach einem Sturz noch rasch an den Vorhängen abzufangen oder eine Rolle zu machen, um den Guillotinen zu entkommen. Auch sehr komfortabel ist das abspringen von Wänden um schnell die Richtung wechseln oder bestimmte Kletterpartien schnell und einfach zu meistern. Hier muss man den Programmieren ein Lob ausprechen.

Grafisch spielt das Game eindeutig auf der Liga der besseren Arcade-Titel. Nicht nur dass alles in High Definition erstrahlt, auch jeder Level verzaubert euch mit einem tollen Setting. Man werkelt sich durch dunkle Gänge, durch Sonnenlicht erhellte Vorzimmer, Weinlager, zwischen Türmen und in gruseligen Abstellkammern umher, früher sah man nur farbarme, grobpixelige Einheitsbausteine aus denen ein Level zusammengesetzt wurde. 2007 ist das komplette Game ein wahres Farben- und Effektschauspiel, welches auch das Auge mehr als verwöhnt. Die Zwischensequenzen, einst leblose Standbilder mit 2 Sprites und einer zwischenzeitlichen Texteinblendung sind modernen 3D-Cutscenes gewichen. Zwar wird immer noch kein einziger Ton gewechselt, die beklemmenden Atmosphäre kommt durch die tolle Animation der Figuren dennoch gut rüber.

Beim Sound macht das Spiel nichts falsch, die Musik und Sounds sind alle gepimped und überzeugen. Doch auch hier hält man sich an das Original und tappst meist im stillen durch die Gänge. Dies tut dem Game aber keinen Abbruch da man sich so besser auf die Rätsel und Gefahren einstellen kann.


Wenn ein Spiel auf Xbox Live Arcade seine 800 Punkte wert ist, dann ist es definitiv Prince of Persia Classic. Das Game hat den Pepp den man von einem Remake aus dem Jahre 2007 erwartet und setzt sich mit allerhand neuen Features wie der erweiterten Bewegungsmöglichkeiten und den Hilfefunktionen gekonnt in Szene. Dazu tragen nicht nur die tollen Grafik und der 5.1-Sound bei. Wie auch bei den Vorgängern ist das Spiel dennoch nichts für Grobmotoriker und Ungeduldige, da einige Rätsel und Sprungeinlagen immer noch sehr knackig sind. Aber Übung macht den Meister und trotz der einstündigen Spielzeit überzeugt das Spiel durch seinen eigenen Reiz auch wenn frustige Passagen und Try&Error-Prinzip sind nicht jedermanns Sache sind.

Positiv

  • Tolle Aufmachung
  • Einfache Steuerung
  • Checkpoints

Negativ

  • Frustige Stellen
  • Try&Error
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Prince of Persia Classic Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.06.2007
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.9
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neXGam YouTube Channel
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