Obscure im Test

Xbox

Das Survival-Horror Genre befindet sich mit der Resident Evil und Silent Hill-Serie in festen Händen. Dennoch probieren wiederholt Neulinge am Thron der jahrelang erfolgreichen Hits zu rütteln. Nachdem es Cold Fear und Project Zero nur bedingt gelang, etwas am alten Bild zu verändern, steigt trotzdem ein weiterer Kandidat ins Rennen ein. Obscure nennt sich der vermutliche Resident Evil-Klon. Wie sich der Titel im Härtetest schlägt und ob es überhaupt einen Hauch einer Chance gegen den Genre-Primus hat, erfahrt ihr wie immer bei uns...

Obscure_neXGam_2Für viele mag die Schule ja die Hölle auf Erden sein. Dass dieser Vergleich aber auch Wirklichkeit werden könnte, hätten sich die Schüler der Leafmore High mit Sicherheit nicht ausgemalt. Die Schule mag zwar auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche High School aussehen, doch der Schein trügt. Sobald das Sonnenlicht von der Dunkelheit verschluckt wird, gehen merkwürdige Dinge vor sich. Grausige Schreie und spurlos verschwundene Schüler machen die fünf Teenager neugierig, um der Sache auf den Grund zu gehen. Um die furchtbaren Geschehnisse aufzudecken, macht ihr euch vom Inneren der Schule auf und erkundet Stück für Stück den in die Jahre gekommenen Schulkomplex. Ihr könnt den Storymodus alleine oder wahlweise auch zu zweit simultan im Co-Op bestreiten. Genretypisch verfolgt ihr das Geschehen aus der Third Person-Ansicht mit einer fest positionierten Kamera. Resident Evil-Veteranen werden sich direkt heimisch fühlen. Alle Anderen leiden unter der mangelnden Übersicht.

Die Kontrolle übernehmt ihr dabei über die Teenager, wobei ihr immer zu zweit unterwegs seid. Euer Mitstreiter wird entweder von einem eurer Kumpels oder der K.I. übernommen. Die anderen Jungs & Mädels sind immer am Sammelpunkt auffindbar. Mit wem ihr spielen möchtet, bleibt euch überlassen. Jeder Charakter besitzt seine individuelle Stärken und Schwächen sowie eine spezielle Fähigkeit.

Obscure_neXGam_3Die männlichen Kollegen können vergleichsweise zu den Damen dezent mehr Treffer einstecken. Bei den Spezialfähigkeiten kann die entsprechende Figur entweder schnell Rennen, mehrere Schüsse auf einmal abgeben oder dem Spieler Hinweise zu einem aktuellen Rätsel geben. Während ihr in der Schule immer weiter vordringt, müsst ihr auch die eine oder andere Knacknuss lösen, welche stark an die der Genre-Vertreter erinnern. Besonders ausgefallen oder schwer sind die „Rätsel“ nicht unbedingt designt worden. Standardmäßig müssen irgendwelche Schalter betätigt oder Schlüssel gefunden werden. Dazu müssen ab und an ebenso diverse Gegenstände von A nach B gebracht werden, damit die nächste Passage passierbar wird. Damit sich das Ganze nicht als zu einfach erweist, stellen sich euch fiese Monster in die Quere, die euch an den Kragen wollen. Da ihr zu Beginn nur mit einer Taschenlampe und einem Baseballschläger bewaffnet seid, sind selbst die kleineren Biester eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für eure Gesundheitsleiste. Glücklicherweise sind die Viecher extrem Lichtempfindlich und zerbröseln bei Lichtbefall vor sich dahin. Da ihr die größeren Brocken damit nur schwer beeindrucken könnt, solltet ihr schnellstens ein Schießeisen auftreiben.

Ihr glaubt gar nicht, wie viele Waffen in so einer gewöhnlichen High School im Umlauf sein können. Hoffentlich hält die Bild das Spiel nicht für repräsentativ, ansonsten gibt’s erneut Schelte gegen Killerspiele & Co. ;) Jedenfalls existieren zwar genügend Waffen auf der Schule, dennoch werdet ihr trotz des geringen Gegneraufkommens die gesamte Spielzeit unter starkem Munitionsmangel leiden. Nicht selten werdet ihr in der Situation sein, in der ihr mit ein, zwei Schuss auskommen müsst. Das kratzt meiner Meinung am Spielspass. Survival-Horror Fans werden die ständige Unsicherheit nie ausreichend Munition zu haben, aber mit Sicherheit begrüßen.

Obscure_neXGam_9Ingesamt erinnern einen die Action-Szenen stark an Resident-Evil und wirken ebenfalls  etwas altbacken. Auch das Wechseln von Waffen und anderen Gegenständen funktioniert alles andere als gut. Vor allem in hektischen Situationen wird das Waffenwechseln zu einer größeren Herausforderung als die Gegner selbst. Zwar gibt das Szenario in einer Schule nicht unbedingt ein monströses Waffenarsenal her, aber mehr als nur einen Revolver, Pistole und eine Shotgun wären erfreulich gewesen. Solltet ihr Treffer von den zombieartigen Wesen abbekommen, könnt ihr euch mit Energiedrinks und erste Hilfekästen wieder auffrischen. Seltsam, dass es kein Pendant zur grünen, roten und gelben Pflanze gab. Nichtsdestotrotz ist eine stets gefüllte Lebensanzeige dringend notwendig. Denn wenn ihr sterben solltet, geht euch einer eurer Spielfiguren flöten und die fehlt euch am Ende vom Spiel. Deswegen immer nach dem Ableben neu laden. Gespeichert wird originellerweise auf einer leeren CD. Ihr könnt zwar genauso selten wie bei Resi speichern, dafür kann man immerhin zu jeder Zeit den Spielfortschritt sichern.

Atmosphärisch schlägt sich Obscure relativ gut, zwar bleiben wirkliche Schockmomente aus, doch das Setting bietet eine gute Grundlage und ist noch nicht so ausgelutscht, wie eine von Zombie invasierte Kleinstadt. Weniger schön ist ebenso die kurz bemessene Spielzeit von nur ca. 5 bis 7 Stunden. Viel länger dürften erfahrene Zombiejäger nicht benötigen, um den Abspann zu Gesicht zu bekommen. Nach dem Durchspielen hatte man auch das Gefühl, keinen besonderen Höhepunkt erlebt zu haben.

Obscure_neXGam_7Grafisch präsentiert sich das Game ordentlich. Im Vergleich zur Konkurrenz verzichtet das Spiel auf vorgerenderte Hintergründe. Zwar war die Grafik bereits damals kein Überhammer, kann sich aber heute immer noch sehen lassen. Die Locations wirken stets stimmig und sorgen für das nötige Horrorflair. Beim Sound greift Obscure tief in die Tasche und verwöhnt die Spieler mit einem schönen orchestralen Soundtrack. Nur hätte man die Musik noch besser einsetzen können. Das Spiel ist außerdem komplett in Deutsch und auch die Sprecher machen ihren Job allesamt gut. Nur die „Asisprache“ mancher Schülerinnen nerven. Doch man kann drüber hinweg gesehen werden. Die Bedienung geht, bis auf die Waffenauswahl, in Ordnung. Man hat aber dennoch mit der teils hakeligen Steuerung zu kämpfen.




Christopher meint:

Christopher

Durchzocken und vergessen. Damit könnte man Obscure am Besten beschreiben. Der Titel ist zwar keines Wegs in irgendeinem Bereich schlecht, macht aber auch nichts wirklich gut. Ein grundsolides Horrorspiel eben. Herausstechen kann das Game nur durch den zwei Spieler Co-Op, der mit einem guten Kumpel es deutlich aufwerten kann. Solisten würde ich das Spiel nur bedingt empfehlen. Dazu fehlen ihm eindeutig die spielerischen Höhenpunkte.

Positiv

  • 2 Spieler Modus
  • Nettes Stetting

Negativ

  • Keine spielerischen Höhepunkte
  • Kurze Spielzeit
  • Gegenstandsauswahl gewöhnungsbedürftig
Userwertung
6.5 1 Stimmen
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Forum
  • von Dragon:

    Spiele gerade Obscure 1 wieder(PC/Steam) 16:9 Patch und mit Gamepad. Steuert sich super. Die Grafik ist absolut Top bis 4K Auflösung. Die Ladezeiten viel kürzer als damals bei PS2&X-Box. Zu bemängeln sind höchstens 2 Sachen. Im Intro fehlt aus Lizenzgründen der coole Song von Sum41, der so...

  • von BigJim:

    Hatte mit Obscure (PC-Version) damals so meine Probleme, zumindest bedientechnisch via Maus + Tastatur. Sonst war es aber ein recht spannendes Spiel und hatte einige tolle (= gruselige) Momente. Danach war die Luft aber raus. Teil 2 war schon nix mehr. ...

  • von Azazel:

    Mag Teil 1 auch heute noch sehr. Coole Charaktere, geiler Soundtrack und 2 spiele Modus. Erinnert sehr an The Fakulty! Teil 2 hingegen ist imo völliger Müll....

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Obscure Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2004-10-01
Vermarkter Dreamcatcher
Wertung 7
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neXGam YouTube Channel
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