Zathura im Test

Xbox

Neues Jahr, neue Kinofilme, neue Lizenzspiele. Das Karussell wird sich hier vermutlich immer weiter drehen und so steht seit einigen Tagen passend zum neuen Kinofilm Zathura auch das entsprechende Spiel in den Händlerregalen. Wir nahmen für Euch die Xbox-Version des Titels unter die Lupe und prüften, ob es zu einer der seltenen Ausnahmen gehört, die es bei Lizenztiteln ab und an einmal gibt.

Zathura_neXGam_2Zathura basiert auf den gleichnamigen Bestsellerroman des gefeierten Kinderbuchautoren Chris Van Allsburg, welcher unter anderem den „Polar-Express“ als auch Jumanji zur Papier brachte. Letzterer wurde vor allem wegen der Idee, dass ein Spiel eine ganze Welt beeinflusst und natürlich Robin Williams sowie der noch jungen Kirsten Dunst (u.a. Spider Man) recht bekannt. Im Grunde bietet Zathura hier eine Neuauflage des Themas, nur mit anderen Akteuren genau wie einem neuen Austragungsort - dem Weltraum.

Zu Beginn des Films und natürlich des Spiels lernen wir die beiden Brüder Walter und Danny kennen, deren Eltern einen Nachmittag fort müssen und die Jungs daher alleine zu Hause lassen. Ich habe selber einen größeren Bruder und was an solchen Tagen passiert, kann man sich sofort denken. Der Kleine will was spielen, der Ältere seine Ruhe haben. So geschieht es auch bei Walter und Danny. Und ehe man sich versieht, flüchtet der flinke Danny vor dem größeren, schlauen Walter. Dieser sperrt ihn in den Keller des Hauses ein, in dem ein neugieriger Bengel natürlich erst einmal alles durchforstet und plötzlich in einer versteckten Ecke ein seltsames, mechanisches Spiel mit der Aufschrift „Zathura“ findet.

Zathura_neXGam_3Jetzt heißt es den Fund sofort dem großen Bruder zeigen und diesen selbstverständlich zu bitten, das neue Teil gleich einmal auszuprobieren. Aber auch hier schlägt der kleinbürgerliche Alltag zu und Walter zeigt nicht besonders viel Interesse an der Sache, was natürlich mit dem provokativen Solostart von Danny quittiert wird. Ruck zuck ist das Spiel in Gang gesetzt und nach einigen Bewegungen auf dem Spielfeld kommt ein kleiner Zettel aus einem Schlitz. Kaum sind die Worte „Meteoritenschauer“ ausgesprochen, wird das bis dato aufgeräumte Wohnzimmer der Familie plötzlich von brennenden Steinen aus dem All durchlöchert. Euer Abenteuer hat begonnen und wird mit dreifacher Schwerkraft noch nicht am Ende sein.

Ihr übernehmt die Steuerung des ersten Helden Danny, welcher zunächst in Sicherheit gebracht werden muss. Wie kleine Jungs aber so sind, gilt dessen Gedanken jedoch erst einmal seiner Maus, die flugs eingefangen werden muss, bevor man in den sicheren Kamin klettern kann. Ihr bekommt jetzt mit, dass Euer gesamtes Haus sich plötzlich im Weltall befindet und es nur einen Weg zurück zur Erde gibt – das Spiel zu beenden, was man mit dem Erreichen des Planeten „Zathura“ schafft.

Zathura_neXGam_4Auf Eurem Weg zum Ziel heißt es, einige Gefahren zu überstehen. So kommt Euch recht bald ein durchgeknallter Roboter in die Quere, den es auszutricksen und in den Keller zu locken gilt. Der Blechkamerad wird im Verlauf des Spiels dann ebenfalls steuerbar sein, genau wie der große Bruder Walter. Jeder der Drei verfügt natürlich über spezielle Fähigkeiten, die das Weiterkommen garantieren sollen. Während klein Danny mit seiner Schleuder verschiedene, teils erst zu findende Geschosse abfeuern kann, darf der Baseball erfahrene Walter mit einem gefundenen Roboterarm um sich schlagen und so auch gewisse Geschosse auf den Gegner zurückfeuern. Freund Robbi haut mit seinem Metallarm nähere Gegner weg und geht mit der Impulskanone auf weiter entfernte Ziele los oder startet einen Angriff per Jetpack. Ich muss zugeben, dass mir die Parts des Blechkameraden am meisten Spaß machte, selbst wenn hier oft ein schneller Finger gebraucht wurde.

Neben den körperlichen Kämpfen heißt es natürlich in klassischer Jump´n Run Action-Adventure Manier Schalter zu finden, durch Tunnel zu kriechen, durch Hüpfen und ducken Laserbarrieren auszuweichen oder ab und an fest installierte Waffen wie Kanonen abzufeuern. Das Spiel wird hierbei aus der dritten-Person-Ansicht gesteuert, wobei die Kamera über die Schultertasten drehbar ist. An einigen Passagen wechselt diese aber in eine fixe Position, die den Überblick zum Geschehen vereinfachen soll. In den 22 Level lassen sich neben Schaltern wiederholt ebenfalls Kisten finden, die zerstört werden können/müssen. Diese enthalten neben lebenswichtiger Energie auch oftmals „Zathura-Schnipsel“, welche ab und an ebenso frei herumliegen. Ihr solltet diese Objekte immer brav einsammeln, da man für 50 Schnipsel die Energieleiste erweitert bekommt.

Zathura_neXGam_5Zusätzlich zu dieser Anzeige könnt Ihr auf dem Bildschirm auch immer Eure verbleibende Energie, die derzeit gewählte Waffe und deren Munitionsstatus sehen. Damit sich ein Frust in Grenzen hält, verfügt das Game über unendliche Leben. Bei unfreiwilligen Ableben Eurer Figuren geht es an automatisch gespeicherten Fix- und Zwischenpunkten weiter.

Leider gibt es schon nach den ersten Sekunden des Spiels Anlass zur Kritik. So ist die komplette Steuerung inkl. der justierbaren Kamera nicht auf die eigenen Wünsche konfigurierbar. Vor allem bei der Kamera ist die für eingefahrene Zocker gleich mit Schwierigkeiten verbunden, da sich diese für sie immer in die „falsche“ Richtung dreht. Dass es im Jahre 2006 so etwas immer noch geben muss, ist für mich schlichtweg einfach unverständlich und im Grunde nicht mehr zu akzeptieren. Aber auch die angesprochene fixe Kameraposition an manchen Stellen ist oftmals mehr störend als hilfreich, so dass es hier recht zügig den einen oder anderen Fall in die Tiefe zu verzeichnen gibt.

Zathura_neXGam_1Beim Thema Steuerung kann Zathura also schon einmal nicht mehr Punkten. Das setzt sich bei der Grafik dann auch gleich fort. Relativ triste Räume und Gänge paaren sich mit teils verwaschenen Texturen, bei denen die Protagonisten noch als Highlight herausstechen. Für Xbox-Verhältnisse und dem Möglichen der Hardware ist dies Mittelmaß. Ziehen wir hierbei also den Joker, dass die angepeilte jüngere Zielgruppe hier nicht so drauf guckt, wobei es mich schon wundert, dass der Titel eine USK 12 bekommen hat.

Der Sound des Spiels darf noch als positivstes Erlebnis beim Test genannt werden. Gut abgemischtes InGame Dolby-Digital mit einem neuen lustigen Dolby/High Voltage Software Vorspann erschallt bei vorhandener Anlage die häuslichen Wände. Das Game wurde voll synchronisiert, wobei die Sprecheinlagen der Jungs hierbei in Ordnung gehen, mehr aber leider auch nicht.




Stefan meint:

Stefan

Leider kann mich Zathura auf der Xbox nicht überzeugen. Wie schon so oft wird hier ein mittelmäßiger Lizenztitel auf den Markt gebracht. Als kleinen Bonus kann man zwar im Spiel Extras in Form von Filmszenen Freischalten, aber das hilft nicht mehr viel bei der Bewertung. Jüngere Spieler können hier u.a. wegen des Preises von unter 40 Euro zwar noch ein wenig gefallen finden. Ältere und erfahrenere sollten allerdings die Finger davon lassen. Positiv muss man noch erwähnen, dass man im Spiel ebenso Welten durchforsten kann, welche im Film nur am Rande angesprochen worden sind. Als kleiner Trost für die Entwickler kann man nur sagen, dass der Film ebenfalls schon nur ein warmer Aufguss von „Jumanji“ war, was mit entsprechenden Kritiken quittiert wurde. So waren die Erwartungen an die Spielumsetzung auch nicht mehr die höchsten.

Negativ

  • Lizenzmüll
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  • von Civilisation:

    Stefan hat das Spiel zum Film getestet. Lest, was sein Eindruck war. Zathura Neues Jahr, neue Kinofilme, neue Lizenzspiele. Das Karussell wird sich hier vermutlich immer weiter drehen und so steht seit einigen Tagen passend zum neuen Kinofilm Zathura auch das entsprechende Spiel...

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Zathura Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2006-01-27
Vermarkter 2K Games
Wertung 6
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neXGam YouTube Channel
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