NiGHTS into dreams... im Test

Das Spiel wurde 1996 erstmals veröffentlicht und erhielt durch die Bank weg Top-Bewertungen. Es wurde einer der Bestseller auf dem Saturn und findet sich auch heute noch in diversen Bestenlisten. NiGHTS war außerdem eines der ersten Games seiner Generation, die man mit einem Analog-Stick steuern konnte. Ein passendes Pad gab es natürlich ebenfalls zu kaufen, wobei SEGA damit in manchen Ländern sogar noch vor dem N64-Pad auf dem Markt war.

Doch trotz des Erfolges setzte sich bei SEGA nie jemand durch, eine offizielle Fortsetzung anzugehen. Zwar gab es in Japan im Dezember 1996 mit Christmas Nights ein Add-On mit vielen Extras. Es sollte aber viel Zeit vergehen, ehe Konsoleros erneut die markante Titelfigur steuern dürften.

Es musste erst ein Generationswechsel stattfinden, als endlich auch der Okzident im Januar 2008 aufs Neue Nights zocken konnte. In diesem Fall war es ein Sequel, welches unter dem Titel NiGHTS: Journey of Dreams für Nintendos Wii herauskam.  Leider erreichte die Fortsetzung nicht die Qualität des Vorgängers, und wurde hier auf neXGam vom Kollegen Tim mit einer 7.3 bewertet. Die Japaner hatten es etwas besser. Bei ihnen erschien im Februar des selbigen Jahres ein Remake des ersten Spiels für die Playstation 2.

Und nochmals verging einige Zeit. Die Konsolengeneration blieb, die Plattform nicht. Denn seit Anfang Oktober lässt sich auch auf den HD-Konsolen NiGHTS erwerben. SEGA überarbeitete den Titel und bringt ihn in voller High Definition über das PSN und die XBLA heraus.

Das Spielprinzip blieb dasselbe. Noch immer ist es dein Ziel Frieden in Nightopia herzustellen und den bösen Wizeman, dem Herrscher über die Alpträume in die Schranken zu verweisen. Zu Beginn eines jeden Spiels entscheidest du dich zwischen Claris Sinclair und Elliot Edwards, die in der realen Welt scheiterten. Sie finden sich auf ein Mal in Nightopia wieder, wo ihnen prompt ihre Ideyas, Aspekte ihrer Persönlichkeit, gestohlen werden. Nur das Ideya des Mutes lässt sich nicht klauen und es bringt die beiden zu Nights, der ihnen hilft, Wizeman zu bekämpfen.

Diese Story erfährt man allerdings nur über Umwege. Wenn man den Fehler macht, sofort Start zu drücken, wenn das umsetzbar ist, verpasst so ein erklärendes Video, das einem die Geschichte näher bringt. Nur über den Abstecher zum eingebauten Filmtheater lässt es sich erneut anschauen.

Jedes der Kinder hat insgesamt drei Level zur Verfügung, die unterschiedlich aufgebaut sind. Dein Ziel ist es, als Nights jeden Level auf vier verschiedenen Kursen, Mares genannt, zu durchfliegen, 20 blaue Orbs einzusammeln, damit das Gefängnis der Ideya zu überladen und sie so freizukriegen. Gegen Ende eines jeden Stages tritt anschließend Nights gegen einen Endgegner an. Schließt man alle sechs mit mindestens einer C-Note ab, gibt es einen siebenten Level, an dessen Ende man gegen Wizeman persönlich antritt.

Das Besondere an NiGHTS ist das Fluggefühl. Man steuert den Titelhelden auf einem vorgegebenen 2D-Pfad und kann vor, zurück, hoch und runter lenken. Es gilt dabei neben den Orbs auch diverse Ringe zu durchfliegen und so Combos hinzulegen. Doch darf man sich nicht zu viel Zeit lassen, denn pro Durchgang stehen dir nur 120 Sekunden zur Verfügung. Läuft das Limit ab, verwandelst du dich in eines der Kinder zurück und darfst retour zum Verwandlungsort laufen und das Spielchen geht von vorne los.

Und in diese Situation wirst du oft kommen. Das Zeitlimit fällt knapp aus und oft genug schafft man es erst auf dem letzten Drücker, sowohl die Ideya zu befreien, als auch zurück zum Ausgangsort zu fliegen, um die Zeit zurückzusetzen. Und besonders bei den Endgegnern nervt die dahin tickende Uhr. Die einzige Lösung um bequem durchzukommen ist, den Levelverlauf auswendig zu lernen.

Doch davon abgesehen büßte NiGHTS into DREAMS von seiner Faszination kaum etwas ein. Auch wenn man die Vorläufer nie spielte, wird man von dem Spieldesign eingefangen. Und das Gameplay lässt einen nicht los. Man will eben nur eine Runde drehen und ertappt sich schon bald dabei, wie man auf einmal gegen den Endgegner antritt.

Auch die vielen Extras überzeugen. So lässt sich beispielsweise NiGHTS ebenfalls in der Original-Saturn-Fassung daddeln, schön im ursprünglichen 4:3. Dabei wird einem erst klar, wie viel Mühe sich SEGA bei der HD-Adaption machte. Und selbstverständlich soll die Musik nicht vergessen bleiben, die, wie man es im Prinzip von dem Entwickler nicht anders erwartet, einem ins Mark und Bein übergeht.