Assassins Creed im Test

PlayStation3Xbox 360

Schon als Assassin’s Creed auf der 2006 stattfindenden Games Convention präsentiert wurde, avancierte der Sneaking-Action-Genremix zum absoluten Hitanwärter des Jahres 2007, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Optik und dem innovativen Gameplay. Jetzt, nach über einem Jahr des Wartens, darf man das Spiel endlich in eigenen Händen halten. Ob gehalten wird, was versprochen wurde, offenbart der folgende Testbericht...

Assassin_s_Creed_1Wir schreiben die nahe Zukunft. Ja, richtig gelesen, die Zukunft. Ihr schlüpft in die Rolle von einem gewissen Mr. Desmond, einem ahnungslosen Barkeeper, der sich urplötzlich in einem geheimen Forschungslabor wiederfindet. Wo ihn ein Wissenschaftler und seine Assistentin - deren Aussehen auf dem der Schauspielerin Kristen Bell basiert, die die Figur außerdem auch spricht - erwarten. Euch wird offenbart, dass ihr der Nachfahre eines Assassinen seid, einer Bande von muslimischen Meuchelmördern, die ihre Blütezeit während der dritten Kreuzzüge, ungefähr im 12. Jahrhundert nach Christi Geburt, hatten. Durch den „Animus“, einem futuristischen Computer, könnt ihr seine Erinnerung nacherleben. Auf der Suche nach etwas Geheimnisvollem werdet ihr von dem zweiköpfigen Team gezwungen, die Gedanken eures Vorfahren nachzuempfinden.


Nach einer erfolglosen Mission, bei dem einer seiner Assassinen-Kollegen umkam und bei der Protagonist Altaïr gegen das heilige Credo (englisch: Creed) der Gilde verstieß, wird Protagonist einer harten Strafe unterzogen und auf den niedrigsten Assassinen- Rang degradiert. Der Meister seiner Gilde erteilt ihm den Auftrag neun verschiedene Personen in den Städten Jerusalem, Damaskus und Akkon zu töten, um die Ordnung in der Welt wieder herzustellen. So schwingt sich der neue Assassinen-Novize auf sein Pferd, um seine Ehre zu retten.

Assassin_s_Creed_16Nach der Reise in eine der drei oben genannten Städte müsst ihr zunächst zum Assassinen-Büro, wo euch der jeweilige Vertreter des Clans mit Tipps versorgt. Dort erfahrt ihr, wo am besten Nachforschungen über das Attentats-Ziel anzustellen sind. So müsst ihr Leute bestehlen, sie durch Faustschläge zum Reden bringen oder gewisse Aufgaben für Informanten erledigen, um an die nötigen Infos zu kommen. Um diese Leute zu finden, gilt es auf Aussichtstürme zu klettern, die nach und nach die Karte aufdecken.


Und nun kommen wir schon zu einem besonderen Aspekt des Titels – dem Klettern. Altaïr kann überall hochklettern, sei es eine Moschee, ein Haus oder das Stadttor. Um die Mauern heraufzukommen, bedarf es allerdings auch gewissen Haltevorrichtungen. Ihr könnt euch an Fenstern, herausragenden Backsteinen, Simsen oder irgendwelchen Verzierungen hochhangeln, um am Ende über zahllose Hausdächer zu rennen. Die riesigen Städte der Assassin’s Creed Welt können wie bei GTA nach Lust und Laune erkundet werden, dabei können noch Sidequests bewältigt werden. So müsst ihr beispielsweise armen Bürgern helfen, die sich in der Gewalt böser Stadtwachen befinden, um danach Gruppen in der Stadt zu erhalten, die euch in brenzligen Situationen helfen. Da wären beispielsweise die ganz in weiß gekleideten Gelehrten, in dessen Gruppe ihr euch aufhalten könnt, um unbemerkt in bewachte Gebiete zu kommen. Oder die Partisanen, die helfen, falls Soldaten euch eures Lebens berauben wollen.


Nachdem ihr also genügend Informationen gesammelt habt, geht’s ab ins Assassinen-Büro, um dort Rapport zu erstatten. Jetzt lauft ihr direkt zum Opfer, mit welchem ihr nach einer kurzen Sequenz in einen Kampf verwickelt werdet. Es kann aber auch sein, dass ihr das Ziel von hinten überraschen könnt, um es ohne Fechteinlage zu töten. Nach dem erfolgreichen Attentat erstattet ihr Bericht beim Meister, der euch mit einem neuen Rang belegt. Anfangs erhaltet ihr dazu noch bessere Waffen, die euch das Bekämpfen der Gegner leichter machen.


Assassin_s_Creed_9Die Hauptwaffe ist das versteckte Messer, welches aus einer am Handgelenk befestigten Vorrichtung ausgefahren werden kann, um potenzielle Opfer möglichst unauffällig zu töten. Dazu kommt das Langschwert, das in direkten Nahkämpfen benutzt wird, um von den zahlenmäßig überlegenen Gegnern nicht gnadenlos niedergemetzelt zu werden. Nach einiger Zeit werdet ihr auch mit einem Kurzschwert (welches für schnelle Kämpfe gut ist) und Wurfmessern ausgestattet. Letztere sind gut, um die Bogenschützen auf Dächern auszuschalten. Aufgrund der schier grenzenlosen Bewegungsfreiheit und sehr vielen Möglichkeiten, die Attentate durchzuführen, spielt sich Assassin’s Creed sehr flüssig. Es wird nie langweilig, auch wenn die Aufgaben teilweise eintönig sind. Doch die Erkundung der Städte, von denen jeder Quadratmeter individuell designt wurde, bereitet einfach nur Spaß. Trotzdem könnte die Missionsgestaltung abwechslungsreicher sein. Teilweise wird’s etwas stupide.


Leider ist auch das Kampfsystem nicht so abwechslungsreich ausgefallen. Durch Halten eines Triggers könnt ihr jeden Angriff abwehren und auf Knopfdruck einen rüden Konter durchführen. Natürlich könnt ihr auch wild drauflos hacken, werdet allerdings nicht lange überleben, da die Wachen auch Kontern und Ausweichen. Pixelblut tritt dabei nicht im Überfluss, allerdings sichtbar in Erscheinung. Habt ihr einen Gegner mit einem Schwert durchstoßen, tropft der Lebenssaft an der Waffe herunter und färbt die Klinge rot. Die Kämpfe sind einfach zu gewinnen, gegen Ende braucht es gegen stärkere Gegner dennoch etwas Taktik. Als weiteres Gimmick gibt es in jeder Stadt Flaggen, die es Einzusammeln gilt und Aussichtstürme, die man besteigen sollte, um das Spiel wirklich „100%ig“ durchzuspielen.


Assassin_s_Creed_4Kommen wir nun zum Prunkstück des Spiels – der Grafik. Neben den flüssigen Animationen wirklich jedes (!) Statisten in den weitläufigen Gassen ist jedes Stück der großen Umgebung mit Liebe zum Detail gestaltet und bietet immer wieder Eye-candy. Auch die Licht- und Schatteneffekte sind Weltklasse und lassen keinen Platz für Kritik. Erklimmt man die oben genannten Aussichtstürme, wird zudem die exorbitant hohe Weitsicht deutlich, die den Spieler mit herunterklappender Kinnlade vorm Fernseher sitzen lässt. Auch die Texturen sind gut gelungen und abwechslungsreich – leider fällt hierbei MipMapping deutlich auf. Die Framerate ist zu 98% stabil und bricht nur in extremen Situationen kaum merkbar ein. Dem Spielfluss schadet es indes nicht. Auch der Sound weiß zu gefallen. Die in Normalsituationen auftretenden zarten Klänge werden in extremeren Szenen durch zünftige, spannungsgeladene Orchesterklänge ersetzt. Die Sprachausgabe ist nicht immer gelungen, wirkt nicht authentisch und die Phrasen der Passanten und Soldaten, die euch im Spiel passieren, wiederholen sich des Öfteren.




Götz meint:

Götz

Man werfe GTA, Hitman und Metal Gear Solid in eine Topf und rühre kräftig um. Dazu gebe man eine tiefgehende, schöne gemacht Story, viel Bewegungsfreiheit, endlose Klettermöglichkeiten, eine brillante Optik und famosen Sound hinzu. Das Resultat: Assassin’s Creed. Größtenteils ein wirklich fantastisches Spiel, welches von Ubisoft Montreal mit viel Herzblut entwickelt wurde. Ein paar Schwächen zeigen sich zwar in Missionsgestaltung und Sound, werden allerdings von der grandiosen Optik und dem unverkennbaren Flair dieses Games wettgemacht. Assassin's Creed ist ein Must-Have für die Xbox 360 und die PS3!

Positiv

  • Sandbox-Mode mit Bewegungsfreiheit
  • Tolle Story-Line
  • Famose Optik

Negativ

  • Kampfsystem teilweise eintönig
  • Missionsgestaltung abwechslungsarm
  • Sprachausgabe nicht gelungen
Userwertung
9 3 Stimmen
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Forum
  • von Slainte:

    Hatte damals den ersten teil gespielt als der zweite rauskam und ich nur noch überall Assassins Creed 2 hörte.War ein richtig schönes Spiel nur die langen Ritte haben mich schon genervt.Sobald ich durch war hab ich direkt den zweiten angefangen was bis Heute zu meinen liebsten Games zählt.

  • von manji:

    Ich fand Assassins Creed auch nur mittelprächtig, aber es hat dann irgendwie nochmal gefunkt nachdem ich mal live in Israel unterwegs war und JErusalem besucht hatte. Da hatte ich nochmal Bock drauf bekommen. Assassins Creed II macht dann im Prinzip alles besser und ist immer noch eines meiner...

  • von Jekhar:

    Mich hat das Spiel damals grafisch echt aus den Socken gehauen. Das Tutorialdorf war schon beeindruckend, der Ritt zur ersten richtigen Stadt auch, aber als man dann aus der Schlucht tritt und die Stadt (Damaskus?) vor sich sieht mit den ganzen Gebäuden, das war mein Nexgen-Moment. Gut, das Spiel...

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Assassins Creed Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-11-16
Vermarkter Ubisoft
Wertung 9
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