Strike Vector EX im Test

Leute, die oft auf Steam unterwegs sind, werden bestimmt schon mal etwas von Strike Vector gehört haben. Von Ragequit Corporation als reines Mehrspielergame konzipiert, hat das Game eine kleine Fangemeinde. Für den Konsolenauftritt des Spiels haben sich die Entwickler viel vorgenommen. Eine Solo-Kampagne mit Zwischensequenzen und Bosskämpfen, eine verfeinerte K.I. und eine verbesserte Steuerung. Dabei darf der Mehrspielermodus natürlich nicht fehlen. Über diesen berichte ich gleich. Was den Einzelspielermodus angeht dürft ihr storytechnisch nicht viel erwarten. Die vorher angepriesenen Zwischensequenzen sind leider Standbilder, die schnell die Storyfäden zwischen den Missionen spinnen, bis es wieder ins Cockpit geht. An ein Wing Commander kommt das nicht ran. Missionstechnisch wird all das geboten, was andere Flugspiele schon mehrfach durchkauten. Hier macht Strike Vector EX nichts wirklich Bahnbrechendes. Durch das Weiterkommen in der Solo-Kampagne schaltet ihr außerdem einen weiteren Spielmodus frei, wo ihr in vorher freigespielten Maps durch Tore fliegen müsst. Dabei wird eure Zeit genommen und mit der Community verglichen. Nach gut zwei Stunden ist die Geschichte zudem auch vorbei und unterm Strich kann man sagen, dass die 15 Storyabschnitte als ein gutes Tutorial dienten.

Aber der wirkliche Kaufgrund ist der Mehrspielermodus. Dieser ist unglaublich temporeich. Da alle Vector-Raumjäger sowohl schweben, als auch fliegen können, gibt das den Mehrspielerschlachten eine ganz neue Facette. Einen kurzen Moment könnt ihr noch in Sniperposition aus der Ferne feuern, während euch in der nächsten Sekunde zwei Raumjäger in Höchstgeschwindigkeit durch die Levelbauten jagen. Zu jeder Zeit sind die Gefechte unglaublich rasant und adrenalingeladen. So kann man unterm Strich sagen, dass Strike Vector EX das Unreal Tournament der Lüfte ist. Wer diesem Style von Gameplay mag, wird seine helle Freude haben. Die Spielmodi sind recht Basic. Zur Auswahl stehen Death- bzw. Team- Deathmatch, Capture the Flag, King of the Hill oder Zerstörung, wo ihr mit einem Team versucht, eine feindliche Basis zu vernichten, während eure auch angegriffen werden kann. Vor jedem Match lassen sich die Bewaffnung, Spezialisierung und Spezialaktion selektieren. Traurigerweise könnt ihr immer nur mit einer Waffe ins Feld ziehen. Hier bietet der Titel die typischen Wummen wie Maschinengewehr, Raketen oder Plasmakanone. Bedauerlicherweise ist die Waffenbalance im jetzigen Zustand alles andere als perfekt. Als quasi Überwaffe gelten die zielsuchenden Raketen, denen man zwar ausweichen kann, aber die fast nie ihr Ziel verfehlen. Meist reichen schon zwei Schuss und der Feind ist hinüber, während es unglaublich lange dauert mit dem Maschinengewehr einen Jäger vom Himmel zu holen.

Erschwert wird das Gameplay leider durch die detaillierte Optik, wo Gegner trotz Markierung nicht jederzeit sichtbar sind. Doch dieses Manko geht nach langwieriger Spielzeit verloren, da man sich dran gewöhnt, worauf man zu achten hat. Abschüsse bringen Geld und Erfahrungspunkte die man dazu nutzen kann neue Schiffsteile zu kaufen, die aber nur kosmetischer Natur sind. Zudem lassen sich die Jäger recht gut individualisieren. Optisch ist Strike Vector EX dank Unreal Engine 4 eine wahre Pracht. Levelbauten wirken unglaublich detailliert und trotz 30 Bildern pro Sekunde wirkt die Flug-Action extrem rasant.