GRID 2 vs. Fast & Furious Showdown im Test

PlayStation3Xbox 360

Willkommen zu einem Vergleichs-Duell der Extraklasse. Heute stehen zwei aktuelle Rennspiele im Ring, die ich näher für euch beleuchte. In Zeiten, in denen nicht jeder 60 Euro pro Spiel in der Tasche hat, muss eindeutig verglichen werden. Daher in der roten Ecke: GRID 2 von Codemasters. In der blauen Ecke: der Ableger zum Kinofilm: Fast & Furious Showdown. Welcher Racer fährt über die Ziellinie und welcher landet in der Streckenbegrenzung?

Bevor wir uns aber den Fakten widmen, möchte ich euch die Idee zu diesem Artikel erläutern. Als ich hörte, dass GRID einen Nachfolger bekommt, war ich hin und weg. Vor fünf Jahren gehörte der Erstling zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Doch wollte ich Vorsicht walten lassen. Meine Befürchtung war, das Codemasters den Racer verschlimmbessert, wie sie es bereits mit Dirt 3 machten. In meinen Augen war der dritte Teil der Rally Reihe weitaus schlechter, als der fulminante zweite Ableger. Ich kam einfach nicht mit diesen ganzen Stunt Challenges klar ...

Etwas später erfuhr ich, dass auch eine Umsetzung der bekannten Kinoreihe Fast & Furious von Activision in den Handel kommen sollte. Das Spiel folgte nicht der Handlung des sechsten Films, sondern war zwischen dem fünften und sechsten Ableger angesiedelt. Ein Blick auf Youtube verriet mir, dass es sich dabei um eine Art Burnout-lite handeln könnte. Arcadige Rennaction mit solider Grafik. Dutzende Missionen versprachen zudem spielerische Abwechslung, wie ich sie bei Rennspielen mag. Kam da etwa ein kleiner Geheimtipp auf mich zu?

Als ich schließlich beide Testmuster am selben Tag bekam, fragte ich mich, welches Spiel ich mir denn holen würde, wenn ich die Games nicht hätte testen können. 120 Euro ist viel Geld für zwei Datenträger, daher die Idee des Vergleichs. So spielte ich beide Racer und bastelte diesen Artikel. Bei den Screenshots seht ihr Fast & Furious Showdown jeweils oben, GRID 2 unten.
 


Zuerst warf ich Showdown ins Laufwerk meiner Xbox 360. Im Story Modus wurde ich mit einer grausigen Intro Sequenz erschreckt, die so aus einem PS1 Spiel stammen könnte. Wenige Augenblicke später saß ich am Steuer des ersten Flitzers. Meine Aufgabe war, in den Straßen von Moskau für Chaos zu sorgen. Dabei musste ich so viel Fahrzeuge rammen wie nur möglich. Ich gab Gas und konnte meinen Augen nicht glauben. Diese Grafik ... der Titel wirkte optisch, sowie akustisch wie aus dem Jahr 2000. Autos ploppten ins Bild, Texturen waren alles andere als Current-Gen würdig und die Rennboliden hörten sich an wie ferngesteuerte Spielzeuge. Oh Graus ...

Als ich anschließend die entgegenkommenden Wagen rammte und diese wie Pappmaschee in die Luft flogen, bekam ich es mit der Angst zu tun. Was zum Henker war das? Ich biss mir auf die Lippen, unterdrücke eine Träne und blieb am Ball. Zweites Rennen: es galt, einen Tresor durch die Straßen zu manövrieren und dabei der Polizei zu entkommen. Eine Szene aus Fast & Furious 5. Ich erinnerte mich, wie genial das Ganze im Film verpackt wurde. Doch hier ... das gleiche Bild. Autos ploppten in die Szenerie, Texturen auf N64-Niveau und die KI meines Partners ... er ging drei Mal in Flammen auf. Ich durfte daraufhin das Level neu starten, da die Polizisten sich wie tollwütige Hunde benahmen und uns auf jede erdenkliche Art und Weise von der Straße zu bringen versuchten. Irgendwann schaffte ich es, doch war meine Laune im Keller. Das war kein Rennspiel, dass war die Rennhölle eines jeden Racer-Fans. Ich wollte aber nicht aufgeben. Noch eine Mission, sagte ich mir, bevor ich GRID 2 ausprobierte.

Ein Fluchtrennen auf dem Highway. Es war Nacht, die Polizei war hinter mir her, ich musste fliehen. Und dann passierte es: In einem Spiel des Jahres 2013, am Ende der aktuellen Konsolengeneration bekam ich es in einem Racer mit Streckenaufbau zu tun! Unfassbar! Die Straße baute sich wenige Meter vor meinen Augen auf. Mitsamt Gegenverkehr. Ich war mir sicher, dass sowas seit Jahren der Vergangenheit angehörte, doch irrte ich mich. Ich brauchte mehrere Versuche, um das Level zu beenden. Zu dem Zeitpunkt zerrte F&F Showdown so dermaßen an meinen Nerven und zerstörte meinen Glauben an die Entwickler, dass ich mir schwor, das Game nie mehr anzufassen und die Rennspiel Fangemeinde davor zu warnen.
 

So nahm ich das Spiel und verbannte es aus meinem Gedächtnis. Offline Koop hin oder her. Ein Freund sagte, wir könnten es zu zweit angehen, wenn es gut wäre. Ich wollte ihm schreiben, von meinen Erlebnissen berichten, aber ich fand einfach keine Worte. Wollte ich, dass er weiterhin mein Kumpel bliebe, durfte ich es ihm auf gar keinen Fall zeigen. Weg damit!

Jetzt war GRID 2 an der Reihe. Ich war gebrandmarkt. Meine Hoffnungen lagen bei Codemasters. Ich hoffte inständig, dass sie auf den Stärken des ersten Teils aufbauten und es mit sinnvollen Erneuerungen garnierten. So schob ich die Disc in meine PS3 und starte das Spiel. Schon im Ladebildschirm kam ich nicht weiter. Die Ladesequenz nahm keine Ende, GRiD 2 war abgestürzt. Toll! Neustart!

Beim zweiten Anlauf lief es. Doch war ich bereits genervt! Anschließend ging es ohne Umschweife auf die Piste. Ich musste ein Rennen bestreiten. Es ging durch die Straßen einer amerikanischen Stadt. Ich war platt! Solch eine stimmungsvolle Grafik nach Fast & Furious Showdown zu erleben brachte mich zurück in die Realität. Na also! GRID 2 sah famos aus. Allein die Licht- und Partikeleffekte waren ein Augenschmaus. Und bereits nach den ersten Kurven war ich mir sicher, dass bei diesem Rennspiel alles stimmte. Fahrverhalten, Steuerung, Gegner KI (auch wenn ein wenig zu aggressiv für meinen Geschmack), Optik, Akustik. Ein Traum!


Nach dem ersten Rennen und einer Art Tutorial-Strecke, wo ich detaillierter mit den Facetten der Steuerung, wie etwa der Rückblenden-Funktion und dem Driften vertraut gemacht wurde, fand ich mich in meiner Garage wieder. Alles hier erinnerte mich an GRID und Dirt 2. Hach, es konnte so schön sein! Ich wurde schnell als neues Talent in der Racer Welt des Spiels entdeckt und mit Fans überhäuft.

Im Singleplayer Modus drehte sich alles darum, eine weltweite Rennliga zu gründen, in der amerikanische Muscle Cars sich mit europäischen Technik Boliden und asiatischen Drift Monstern messen sollten. Ein neues Gesicht für die brandneue »WSR«-Liga musste her. Ich wollte dieses sein! Ich musste es werden! Die Motivation packte mich wie zuletzt bei Forza Horizon. Es folgte Rennen nach Rennen, Treppchen nach Treppchen, Season nach Season, bis ich gut genug war.

Ein Punkt, der mich bei GRID 2 äußerst positiv überraschte, war die Abwechslung. Es ging nicht nur auf normalen Rundkursen zur Sache. Viele verschiedene Renn-Events warteten darauf, gemeistert zu werden. Elimination-, Zeit-, Promo- und die genialen neuen Live-Route Rennen sind hier nur einige Beispiele. Kein Rennen war so wie das letzte. Vor allem die Live-Route Kurse erforderten vorausschauendes Fahren, da die Strecke hier während der Fahrt generiert wurde. Abwechslung wurde bei GRID 2 groß geschrieben und ich war im siebten Rennspiel Himmel. Fast & Furious: Showdown? Was war das? Aber mal ehrlich. Beides waren Racer und doch konnten sie unterschiedlicher nicht sein. GRID2 war für mich in allen Belangen nahezu perfekt. Das ging bei der grandiosen Präsentation los, über das arcadige Gameplay und die gelungene Steuerung bis hin zum Gesamtpaket, wie ich es mir erhoffte. Und bei Showdown ... die Entwickler machten alles falsch, was man bei einem Racer falsch machen konnte. Hier stimmte einfach nichts! Selbst einen Online Modus hatten sie sich gespart. Zum Glück aller Fans weltweit!
 

Na, zumindest konnte man bei Fast & Furious vom Rückspiegel gebrauch machen und schauen, wo die Gegner hinter einem fuhren. Dieser fehlte leider bei GRID 2 komplett, ebenso wie eine Cockpit Ansicht. Für mich kein Beinbruch, da ich diese sowieso nie benutze, könnte es allerdings dem einen oder anderen Rennspiel Fanatiker sauer aufstoßen.

Aber kommen wir nochmals auf den Online Modus zu sprechen. Wo man bei Showdown lange suchen konnte, bot GRID 2 das RaceNet. Ich gab den Online Code ein, erstellte mir ein Profil und durfte sofort loslegen. Fuhr ich auf der PS3 Online Rennen mit bis zu 12 verschiedenen Kontrahenten, war es mir möglich, mich via RaceNet mit der gesamten GRID 2 Community zu vergleichen. So können PC‘ler, Xbox 360 und PS3 Rennpiloten ihre besten Zeiten gegenüberstellen und sich gegenseitig pushen. Ein gelungenes Feature, auch wenn die Online Rennen auf der PS3 hier und da mit Macken zu kämpfen hatten. Allen voran nervten einige Slowdowns in den Veranstaltungen. In Anbetracht dessen, dass das Spiel sowieso nur mit 30 FPS läuft, hinterließen die Einbrüche und Ruckler einen faden Beigeschmack. Zumindest hielt sich die Anzahl dieser in Grenzen.

Damit wären wir auch schon am Ende des Vergleichs-Duells angekommen. Während GRID 2 ein Rennen nach dem anderen als erste Wahl durchs Ziel fährt, muss sich Fast & Furious Showdown auf ganzer Linie geschlagen geben. Das Rennspiel von Activision schaffte in meinem Vergleich nicht einmal die erste Kurve, sondern crashte frontal gegen die Wand. Das es überhaupt released wurde, ist und bleibt mir ein Rätsel. So bekommen wir in der Tat am Ende dieser Konsolengeneration noch den schlechtesten Racer auf Xbox 360 und PS3. Vin Diesel und The Rock Fans mit Vorliebe für heiße Motoren schauen sich lieber das Mobile Game an, das ist nämlich weitaus besser!




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  • von Mistercinema:

    Lust auf Rennen? Dann könnt ihr ab sofort auf Windows PC, Xbox 360 und PlayStation 3 die spielbare Demo von "GRID 2" herunterladen. Die Demo bietet drei Spielerlebnisse, einem Musclecar Rennen an der kalifornischen Küste Küste, einem Checkpoint-Event Nachts in Paris & einem online...

  • von Nognir:

    Grid 2 Demolition Derby Modus ab sofort kostenlos zum Download erhältlich DER LIEBLINGSMODUS DER FANS KEHRT ZURÜCK UND BIETET WILDE REMPELEIEN AUF DER RENNSTRECKE Codemasters® hat heute den Demolition Derby Modus, einen kostenlosen Download für GRID 2 für Xbox 360 und für Windows PC über...

  • von Mistercinema:

    Codemasters hat heute mit dem Drift Pack einen neuen Download-Inhalt für GRID 2 veröffentlicht. Der DLC ist für 480 Microsoft Points auf dem Xbox Live Marktplatz, für €4.99 für Windows PC über Steam und für €4.99 im PSN verfügbar. Codemasters hat außerdem bekannt gegeben, dass die...

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