Spawn: Armageddon im Test

GameCube

Es ist erneut so weit: nach seinem arcadelastigen Dreamcast Ausflug und einem Abstecher in die Soul Calibur 2 Xbox Version, bekommt Spawn sein eigenes Spiel. Als aller erstes verblüfft das Namco Logo auf der Packung. Das Unternehmen gab allerdings nur seinen Namen wegen der Lizenz her. Das Game selber stammt vom Entwicklerteam »Point of View«.

Spawn_Armageddon_2Storytechnisch basiert Spawn: Armageddon auf den Todd McFarlane Comics von Ausgabe #1 – #99: Hier arbeitete Al Simmons als pflichtbewusster Auftragskiller, bis ihm eines Tages sein Gewissen plagte und er seine Aufträge zu hinterfragen begann. Kurzerhand wurde auch er Opfer eines gemeinen Mordanschlages. Diese neue Seele kam dem Fürsten der Hölle recht, denn alle 400 Jahre wählt er eine aus, die ihm als General auf Ewigkeiten dienen muss. So kehrt der Tote als sein Hellspawn auf die Erde zurück. Dafür musste er jedoch einen hohen Preis zahlen: Er ist auf immer dazu verdammt die Armeen der Finsternis am Tage des jüngsten Gerichts als Soldatenführer in die Schlacht zu führen, um den Untergang der Menschheit zu besiegeln. Egal wie verzweifelt er sich auch gegen dieses Schicksal stemmen mag.

Bis jetzt, denn das entscheidende Gefecht zwischen Gut und Böse beginnt. Die Engel erklärten den Dämonen den Krieg und lösten eine riesige Schockwelle in New York City aus, die die Tore ins Reich der Finsternis aufstießen. Seitdem strömen unzählige übernatürliche Wesen durch die Stadt und bedrohen die Menschen. Klar das Spawn den Ereignissen auf den Grund gehen muss.

Spawn_Armageddon_3Im Spiel selber streift der Hauptcharakter aus der Third Person Sicht durch die dunkelsten Gassen von New York City. Sein Weg führt ihn dabei durch die unterschiedlichsten Schauplätze wie Lagerhäuser, Geschäftsviertel, dem Central Park, der U-Bahn, der Hölle und die Raumstation der Engel. Dank 60 Hz und Widescreen Möglichkeit in technischer Bestform. In den insgesamt 24 Missionen muss sich Spawn durch Dämonen Horden und Engellegionen metzeln. Hierbei benutzt er als „Serienausstattung“ seine berühmte Axt Agony und die Metallketten seines Anzuges mit denen er gezielte Fernangriffe ausführen kann. Im Spiel selber findet man aber noch schlagfertige Waffen wie beispielsweise eine abgesägte Schrotflinte, ein paar halbautomatischen Pistolen, oder die ultimative Waffe, der Infernalkanone.

Das sind allerdings nicht die einzigen Utensilien, die Spawn zur Verfügung stehen. Vom Teufel bekam er außerdem noch so genannte Höllenkräfte spendiert und kann mit ihnen die Zeit verlangsamen, seine Power kurzzeitig erhöhen, einen Nekroplasmaball, -strahl und -schutzschild erzeugen. Diese Fähigkeiten lassen sich jedoch nicht beliebig einsetzbar, denn sie verbrauchen angesammelten Nekroplasma Vorrat. Seinen roten Umhang benutzt er, um über größere Schluchten zu gleiten und seine Metallketten um sich an Häusern hochzuschwingen. Tot geschlagene Dämonen hinterlassen nützliche Gegenstände wie Munition, Waffen, blaue Seelen, Gesundheit erneuernde rote, und Nekroplasma aufladende grüne. Die gesammelten blauen Seelen können zwischen den Missionen in Lebensenergie, Munition und Waffenupgrades getauscht werden.

Spawn_Armageddon_4Ab und an liegen auch Comic Covers in der Gegend rum. Diese kann man in aller Ruhe in den Bonusgalerien genauer unter die Lupe nehmen. Die Entwickler fügten außerdem ihre Konzeptskizzen als Bonus hinzu, sowie eine komplette Gegnerenzyklopädie die mit Tipps und Tricks zu deren zur Bekämpfung, die Galerien passend abrunden. Wer alle Boni Freischalten möchte, muss Spawn: Armageddon in allen drei Schwierigkeitsgeraden durchstehen.

Grafisch bekleckerten sich die Entwickler leider nicht mit Ruhm. Man merkt dem Titel deutlich an, dass er für die PlayStation 2 entwickelt und nur auf den GameCube umgesetzt wurde. Die tristen und immer gleichen Texturen, gepaart mit der niedrigen Polygonrate enttäuschen verwöhnte Zelda und Final Fantasy Crystal Chronicles Veteranen. Dafür protzte man aber bei der Präsentation. Mit Dolby Digital Pro Logic II, einem Soundtrack von Marilyn Manson und einem Vorspann in bester Namco Tradition wird hier eine Menge geboten. Was leider nicht die komplett eingedeutschte Synchronisation betrifft: Zu unmotiviert und sprachlich unpassend faseln die Sprecher daher, zu peinlich klingt es wenn Spawn laut „Wanda“ schreit. Mein Tip: Stellt den GameCube lieber auf Englisch, da hat die Titelfigur eine tiefe und kratzende Stimme, die optimal passt und eine noch dichtere Atmosphäre aufbaut.

Leider fiel auch das Gegnerdesign mehr als langweilig aus. Egal ob Miniteufel, Star Ship Troppers Krabbler oder Engelsritter (in allen Farbvarianten natürlich), da hätte definitiv mehr kommen müssen. So steht es um die Endgegner ebenfalls nicht sonderlich gut: Einzig der riesige Roboaffe der in einer engen New Yorker Gasse ein Haus Stück für Stück auseinander nimmt, um es Spawn vor die Füße zu schleudern, kann ansatzweise überzeugen.




Marco meint:

Marco

Leider kann Spawn meinen hohen Erwartungen nicht entsprechen. Zu eintönig gerät der Spielverlauf, zu langweilig die immer gleichen und stark ähnelnden Levels, zu einfach die Schalterrätsel und zu billig wirkende Monster, die mir im Grunde genommen  Angst machen sollten. An der niedrigen Langzeitmotivation können auch die umfangreichen Bonusgalerien nichts mehr ändern. So schafft es »Point of View« mit dem Spiel  leider nur ins Mittelfeld. Auf GameCube, dank mangelnder Alternativen und für fanatische Spawn Fans, sicherlich einen zweiten Blick wert. Alle anderen zocken das zwei Jahre ältere Devil May Cry auf der PlayStation 2.

Positiv

  • Spiel zum Spawn Comic
  • Umfangreiche Bonusgalerien
  • Gute Soundkulisse

Negativ

  • Monotoner Spieleablauf
  • Langweiliges Gegnerdesign
  • Peinliche deutsche Synchro
Userwertung
2.5 2 Stimmen
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Forum
  • von Marco:

    Civilisation schrieb: Marco hat die Gamecube-Version dieses Comic Action-Adventures besprochen. Spawn: Armageddon Es ist erneut so weit: nach seinem arcadelastigen Dreamcast Ausflug und einem Abstecher in die Soul Calibur 2...

  • von Shan:

    bbstevieb schrieb: Was ist eigentlich der Sinn diese Kurzreviews von >10 Jahre alten Games? Wenn sich jemand seinen damaligen Lieblingstitel raussuchen würde und seine Faszination in einem vor Nostalgie Romantik triefenden Liebesbrief...

  • von Retro:

    Das Game war leider eher eine ziemliche Gurke... hatte es damals, aber habe es wieder eingetauscht. Wenn es mir für nen günstigen Kurs nochmal über den Weg läuft, oder sich eintauschen lässt, würde ich aber durchaus nochmal einen Blick riskieren. Manchmal ist die Retro-Brille durchaus...

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Spawn: Armageddon Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2004-03-12
Vermarkter Namco
Wertung 6.1
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