Legend of Zelda: The Wind Waker im Test

GameCube

Es war an einem dieser trostlosen Freitagnachmittage, als mein Legend of Zelda: The Wind Waker eintraf. Ich starb bereits tausend Tode vor Angst, der Postbote könnte es übers Wochenende mit nach Hause nehmen. Glücklicherweise kämpfte er sich durch den strömenden Regen und überreichte mir ein pitschnasses Kuvert mit Zelda. Eilig begann ich, alle Vorbereitungen zu treffen: Snacks & Getränke bereitstellen, Telefonstecker ziehen und Memory Card vorbereiten. 12 Blöcke verschlingt der Spielstand des neuen Zelda, wie nach dem Start verraten wird. Als danach die altbekannte Zelda Melodie erklingt, wird selbst mein rauhes Gamer-Herz ein bisschen weich. Welch Stunden größten Triumphes durchlebten wir schon gemeinsam, Link!

The_Legend_of_Zelda_The_Wind_Waker_9Schließlich startet das neue Abenteuer. Ein erster Gedanke durchzuckt meinen Kopf: „Die Grafik sieht aus, als hätte sie ein Fünfjähriger gemalt!“ Cel-Shading nennt sich die neue Technik. Nachdem ich den ersten Schock überwunden habe, begann ich mich an das neue „Celda“ zu gewöhnen. Besonders die Mimik von Link (der zwar wie Link aussieht, aber hier nicht so heißen darf) ist zum Schießen. Am Gesicht lässt sich sein Gemütszustand ablesen. Mal ist er glücklich, mal angepisst, mal traurig. So betont sah ich das in noch keinem Spiel. Was aber auch zu Legend of Zelda: The Wind Waker passt. Denn es bietet die ganze Bandbreite von Blödeleien bis hin zu emotionaler Ergriffenheit. Ich finde zwar immer noch, das Nintendo sich etwas anderes, als entführte junge Frauen (so auch hier) einfallen lassen könnte, um uns vor der Konsole zu halten, aber es zieht zugegeben ja doch jedes Mal.

Spannend fand ich den Handlungsort. Statt 08/15 Fantasy-Welt spielt die Story auf einer Inselkette, zwischen denen sich per Floß bewegt werden darf. Etwas abgefahren ist die sprechende Galionsfigur vorn an der eigenen Schaluppe, die nützliche Tipps verrät. Auf dem Wasser verstand ich schließlich zum ersten Mal den neuen Untertitel „The Wind Waker“, denn nach dem Fund einer Art Zauberstab lernte der Knirps, den Wind zu beeinflussen und sich schneller von Insel zu Insel zu bewegen. Pfiffige Idee!


The_Legend_of_Zelda_The_Wind_Waker_16Noch mehr freute mich aber, dass sich die Nintendo Entwickler unter der Aufsicht von Miyamoto-sama bei der Steuerung am N64 Klassiker Ocarina of Time orientierten. Rechts oben seht ihr die Tastenbelegung und per Start lässt sich das Item-Menü aufrufen. Als Aktionstaste dient der A-Button und euer Schwert schwingt ihr mit einem Druck auf den B-Knopf. Feindliche Hiebe könnt ihr mit einem Druck auf die linke Schultertaste blocken, ein Schild vorausgesetzt. Und wer sich durch eine kleine Öffnung zwängen oder unbemerkt anschleichen möchte, der kann das durch gedrückt halten der rechten Schultertaste erreichen. Was kann man sonst noch dazu sagen? Die Kontrolle über Link war schon in Ocarina of Time sehr gut und sie ist es auch mit GameCube Pad bei Legend of Zelda: The Wind Waker.

Wer mag, kann den direkten Vergleich ziehen. Sofern er zu den Vorbestellern und Käufern der ersten Auflage von Legend of Zelda: The Wind Waker zählt. Die finden noch eine zweite Mini-DVD in der Packung. Mit den N64 Titeln Ocarina of Time und das bisher unveröffentlichte Master Quest, auch bekannt als Ura-Zelda. (war mal für‘s selige 64-DD geplant) Bei beiden Spielen wurde außer einer höheren Auflösung nichts geändert. Naja und die Steuerung wurde an das Gamecube Pad angepasst. Allerdings benötigt ihr zum Abspielen einen Fernseher, der keine Probleme mit der 60-Hz Darstellung hat. Jeder halbwegs aktuelle Fernseher sollte das hinkriegen.

The_Legend_of_Zelda_The_Wind_Waker_1Außerdem unterstützt Nintendo sein Gamecube - Gameboy Advance Kabel mit einem Feature. Sobald im Spiel „Tingle“ aus dem Gefängnis auf Port Monee befreit wurde, erhaltet ihr einen Gegenstand namens „Tingelreceiver“. Das gute Ding ist wie ein normaler Gegenstand zu nutzen und erlaubt es einem zweiten Spieler per GBA (als Tingle) mitzuspielen. Dadurch erreicht man Gegenstände, die sonst außer Reichweite wären. Außerdem fungiert der Kerl als wandelndes Buch und spuckt Infos zu Gegnern, Inseln und Rätseln aus. Großartige Idee. Endlich wird die „Connectivity“ sinnvoll genutzt und hätte ich nicht schon ein Kabel, ich würde mir jetzt eines kaufen.

So - und nun zum Abschluss meines Reviews sei eine Leserfrage gestattet. Sie kommt von Timo Troll aus Trollhausen und lautet: „Sebastian, warum lobst du jeden Nintendo Dreck wie Wind Waker so dermaßen über den Klee?“. Die Antwort ist simpel - weil es einfach ein geniales Spiel ist. Vom Flair kommt es (trotz exzellenter Übersetzung) nicht an Ocarina of Time ran, aber ich habe jetzt ca. 15 Stunden auf Flößen verbracht und bin schwer begeistert. Ok, ok...die Kameraführung ist verbesserungswürdig, aber die lässt sich jederzeit per C-Stick manuell nachjustieren.



Sebastian meint:

Sebastian

Timo T. wird mir weiterhin böse e-Mails schicken. Der Rest von euch sollte sich diesen Tophit aber unbedingt zulegen. Für mich bisher DER Kaufgrund für den Würfel. Und wer noch keinen Cube hat: Am 03. Mai 2003 kommt ein preisgünstiges Zelda-Bundle (Konsole + Wind Waker) auf den Markt. So lassen sich gleich zwei Klappen mit einer Fliege schlagen. Äh, oder so ähnlich ...

Positiv

  • Viel Humor
  • Gelungene Grafik
  • Grandiose Atmosphäre

Negativ

  • Kameraführung
Userwertung
8.99643 28 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von D-eath:

    Ich fand die Kamerasteuerung jetzt nicht so schlimm. Hatte das Spiel damals inklusive Gamecube aus Japan importiert, weil ich es nicht erwarten konnte - und hatte sich gelohnt. Damals, als es Importfun noch gab... und den Freeloader nicht Nichtsdestotrotz ein gutes Review zu einem meiner Meinung...

  • von Civilisation:

    Sebastian hat sich den Taktstock geschnapp und The Wind Waker rezensiert. Legend of Zelda: The Wind Waker Es war an einem dieser trostlosen Freitagnachmittage, als mein Legend of Zelda: The Wind Waker eintraf. Ich starb bereits tausend Tode vor Angst, der Postbote könnte es...

  • von Shinji:

    @ Judas Priest: Ich warte doch nicht Jahre auf ein Game, nur um es dann von Samstag auf Sonntag durchzuspielen oO. Ne danke ... Klar kann man das so schnell durchspielen, wenn ich Non-stop spiele, aber wo bleibt da der Spass.

Insgesamt 38 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Legend of Zelda: The Wind Waker Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2003-04-28
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.9
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen