The Elder Scrolls IV: Oblivion - Spiel des Jahres Edition im Test

PlayStation3Xbox 360

Wie schon beim Vorgänger The Elder Scrolls III – Morrowind erscheint auch vom Nachfolger Oblivion eine Game of the Year Edition. Diese enthält neben dem kompletten Spiel ebenso noch die beiden Erweiterungen Ritter der Neun und Shivering Isles. Wir wagten uns ein erneutes Mal nach Cyrodiil, um die Provinz Tamriel vor den Deadra zu beschützen…

The_Elder_Scrolls_IV_Oblivion_13Wie in den anderen Elder Scrolls Spielen beginnt ihr damit, einen Charakter zu erstellen. Dafür stehen wie in der Urversion auch 10 verschiedene Rassen zu Wahl, die jeweils über unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten verfügen. Die Dunkelelfen verstehen sich auf Kampfmagie, Waldelfen auf die Kunst des Bogenschießens usw. Im Anschluss an das als Mission aufgebauten Tutorials könnt ihr schließlich euren Beruf und euer Sternzeichen auswählen, die ebenfalls enorme Auswirkungen auf die Entwicklung eures Charakters haben. Nach der Einführung in den Katakomben werdet ihr dann in die riesige Welt von Cyrodiil entlassen.

Dort könnt ihr euch entweder sofort auf die Suche nach dem Thronfolger machen oder erst einmal die Gegend erkunden. Dies kann durchaus mehrere Tage in Anspruch nehmen, denn ist Oblivion allein schon nicht klein. In der Spiel des Jahres Edition kommt durch das Add-On Shivering Isles aber nochmal gute 25% der Fläche von Cyrodiil dazu. Dabei unterscheiden sich die Shivering Isles, die vom daedrischen Herrscher Sheogorath beherrscht werden, optisch deutlich von den Grafiken im restlichen Game. Die beiden Teile Mania und Dementia der Inseln stellen hierbei visuelle Gegenstücke dar. Mania gibt sich hell und freundlich, während Dementia düster und geheimnisvoll gehalten ist.

The_Elder_Scrolls_IV_Oblivion_20Spieler, die sich nach 200 Stunden in Cyrodiil an der Grafik satt sahen, dürfen sich nun an komplett neue Grafiken erfreuen. Hauptaufgabe eures Abenteurers ist es jetzt, sich dem Herrscher Sheogorath würdig zu erweisen und sich zum Champion hochzuarbeiten. Dafür muss man sich entweder auf die Seite Dementias oder auf die Manias schlagen, die die schizophrene Persönlichkeitsstruktur des Souveräns widerspiegeln. Ebenfalls neu sind Waffen, Gegnertypen und natürlich viele Quests und Aufgaben. Schon allein das Erkunden der vollkommen neuen Welt hat mir besonders Spaß gemacht. Denn dass ist es ja, was einen wesentlichen Teil der Elder Scrolls Spiele ausmacht, die Möglichkeit die gesamte Welt frei zu erforschen.

Das Levelsystem bei Oblivion geht ebenfalls andere Wege als sonstige Rollenspiele. Hier heißt es „learning by doing“. Je häufiger ihr eine Fähigkeit anwendet, desto mehr steigern sich diese. Schleicht ihr viel oder benutzt öfters Illusionszauber steigern sich eure Fähigkeiten in diesen Bereichen. Aufgrund dieser Art zu leveln könnt ihr euren Charakter individuell gestalten, so dass nahezu unzählige Kombinationsmöglichkeiten denkbar werden. Ihr möchtet eine Keulen schwingende Ogerfrau, die nebenbei die Kunst der Alchemie beherrscht und meterhoch springen kann? Bei Oblivion kein Problem, ihr setzt fest, was aus eurem Alter Ego werden soll. Die Charakterentwicklung macht nicht nur bei den Fähigkeiten des Helden halt, so dass eure Taten auch die Stimmung der NPCs euch gegenüber beeinflussen. Säht ihr Zwietracht, klaut und mordet regelmäßig werden die Menschen beginnen, euch nicht zu mögen und dies offen zu Schau stellen, wenn ihr an ihnen vorbei wandert oder mit ihnen sprecht.

So gesehen bietet das Charakter und Levelsystem von Oblivion weit mehr, als nur das Aufwerten eurer Figur, sondern das Erstellen einer virtuellen Persönlichkeit, die eventuell eure eigenen verdeckten Wünsche widerspiegelt. Und da eine eigene Individualität auch eine Heimat braucht, ist es euch ebenso möglich in ganz Cyrodiil Häuser zu erwerben, die ihr für Übernachtungen und Lagerung eurer Gegenstände nutzen könnt.

The_Elder_Scrolls_IV_Oblivion_8Die Aufgaben in Oblivion gestalten sich ebenfalls derart vielfältig, dass im Rahmen eines Testes nur an der Oberfläche gekratzt werden kann. Von Heldentaten und stundenlangen Quests, wie die Ritter der Neun, bis zu einfachen Helfertätigkeiten ist alles dabei. Öfters steht es euch auch frei, gewisse Missionen auf eigene Art zu erledigen. Eine ebenfalls nicht unwichtige Rolle in Cyrodiil spielen die Gilden. Es gibt eine Magiergilde, eine Kämpfergilde, eine dunkle Bruderschaft, die sich dem Morden verpflichtet hat und eine Diebesgilde, die euch zum Graufuchs werden lässt, jenem legendären Dieb, der die Reichen beklaut, um es den Armen zu geben. Als Mitglied einer solchen Vereinigung arbeitet ihr euch langsam durch das Erfüllen von Aufträgen bis an die Spitze vor, um als Meister einer Gilde gewisse Privilegien zu genießen.

Grafisch kann das Spiel in allen Belangen überzeugen. Cyrodiil wirkt wie aus einem Fantasybuch, die Shivering Isles runden das optische Feuerwerk noch zusätzlich ab. Im Gegensatz zur Xbox 360 Version hat die PS3 Fassung kaum Ruckler beim Nachladen im Gelände. Dies hat zur Folge, dass die Ladezeiten ebenfalls spürbar besser geworden sind. Allerdings finden sich immer noch, und das ist besonders tragisch, massig Rechtschreib- und Übersetzungsfehler im Spiel, von denen man im Grunde genommen erwartet hätte, dass diese mit dieser Edition endlich ausgebessert wurden. Leider ist das nicht der Fall, so dass ihr euch teilweise immer noch durch deutsch/englischen Wortsalat lesen müsst. Ansonsten ist das Spiel aber ein akustisches Meisterwerk und räumte nicht umsonst den neXGam Award für den besten Soundtrack 2006 ab. Die epischen und verträumten Hintergrundmelodien unterstreichen das Geschehen derart gut, dass das Spielerlebnis intensiviert wird.




Heiko meint:

Heiko

Die „Spiel des Jahres Edition“ ist die finale und auch beste Version von The Elder Scrolls IV: Oblivion. Mit dem Add-On „Shivering Isles“, verbesserten Ladezeiten und Reduzierung von nervigen Rucklern steigt das Spielerlebnis nahe an die Perfektion. Ich für meinen Teil habe schon einige Stunden auf dem Buckel und es werden sicher noch weitere 100 werden. Das Game ist mehr als nur ein Rollenspiel, es ist ein zweites Leben, ein interaktiver Abenteuerspielplatz, in dem man das sein kann, was man im real Life gerne wäre.

Positiv

  • alle Add-Ons enthalten
  • mehrere hundert Stunden Spielspaß
  • grafisch und akustisch beeindruckend

Negativ

  • immer noch schlechte Übersetzung
Userwertung
7.525 4 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Heiko hat es sich nicht nehmen lassen, die Game of the Year-Edition des Spiels zu testen. The Elder Scrolls IV: Oblivion - Spiel des Jahres Edition Wie schon beim Vorgänger The Elder Scrolls III – Morrowind erscheint auch vom Nachfolger Oblivion eine Game of the Year Edition....

  • von Omnibot2000:

    Also ich habe Oblivion damals für meinen PC Laptop gekauft und es hat mich einfach umgeblasen. Die riesige, frei begehbare Welt, die Grafik, die Ausbaufähigkeiten des Charakters, die vielen (in meinen Augen teils wirklich spannend inszenierten) Sidequests ...Ich kannte/kenne aber auch Vorgänger...

  • von Zombie GT:

    Nun wollen wir das arme Oblivion aber nicht zu sehr in Mitleidenschaft ziehen, es hatte auch seine Stärken. Ich bin mal so dreist und sage : vergleicht mal die Steuerung von Morrowind Goty (Xbox) mit Oblivion (360) allein das wurde so viel besser gelöst. Da muss ich 108 Sterne recht geben, dieses...

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The Elder Scrolls IV: Oblivion - Spiel des Jahres Edition Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2007-12-11
Vermarkter Ubisoft
Wertung 9.5
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neXGam YouTube Channel
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