Madden NFL 2003 im Test

Zuerst einmal wurde ich beim ersten Spielstart von den Speicheranforderungen fast erschlagen - satte 56 Blöcke werden allein für einen Saisonspielstand verschlungen. Bye bye Memory Card! Schon mal nicht schlecht ..... allerdings stehen auch verdammt viele Modi zur Auswahl. Fast ZU viele! Zu Beginn blickte ich persönlich nahezu nicht durch, was aber auch der unübersichtlichen Anordnung geschuldet ist. Neben einem wunderschön verpackten Trainingmodus, einem Freundschaftsspiel und einem Turniermodus ist im Prinzip alles Wichtige vertreten! Sogar einen so genannten Franchise Modus hat man für Hardcore-Footballer mit reingepackt, in dem der Spieler ein Team nicht nur durch eine Saison führt, sondern ebenso hinter den Kulissen die (Manager) Fäden zieht. Für reichlich Auswahl ist gesorgt. Aber von Optionen allein wird kein Sportspielfan glücklich. Daher werfen wir am besten einen Blick aufs Spielfeld ...

Momentan ist Madden 2003 noch ohne Konkurrenz auf dem Gamecube. Da fallen Vergleiche schwer. Dennoch möchte ich behaupten, dass in Sachen Grafik noch Luft nach oben ist. Sehe ich mir beispielsweise meinen bisherigen Liebling, SEGAs NFL2K2 auf Dreamcast an, fällt der Unterschied gar nicht so überragend aus - und das bei einem 2 Jahre alten Spiel! EA Sports, EA Sports.....da hätte man einiges mehr bei Publikum und Spielertexturen rausholen können! Mein Urteil muss ich allerdings ein wenig einschränken mit Blick auf die Spieleranimationen. Denn die lassen sich sehen! Ob es jetzt die Tackles oder der Bewegungsablauf unter dem Laufen ist - das sieht klasse aus und es macht einen Heidenspaß zuzusehen!

Auch in Sachen Atmosphäre braucht sich Madden 2003 nicht zu verstecken. Klar, stimmungsmäßig waren die EA-Games immer verdammt gut. Und so wundert es nicht, wenn bei einem spannenden Spiel eine Minute vor Ende die Stimmung im Stadion richtig hochkocht. Das kann sehr mitreißend sein! Leider aber gehen dann ausgerechnet die kühl wirkenden Moderatoren nicht mit und geben weiterhin in gewohnt tödlich seriöser Stimmlage ihren Senf zum Spielgeschehen ab. Etwas mehr Dynamik wäre schön gewesen. Bin ich ein Erbsenzähler? Vielleicht.

Fassen wir zusammen - Grafik ist solide, der Sound gut .... Was fehlt uns noch? Genau - die Steuerung. Und das ist ein Punkt, der mich anfangs fast zur Verzweiflung gebracht hat. Denn abhängig davon, ob ihr Offense oder Defense spielt, habt ihr eine unterschiedliche Buttonbelegung! Im Klartext bedeutet das, das ihr in der Offensive mit dem A-Button schneller lauft, in der Defensive wechselt ihr aber mit A nur eure Leute durch und könnt mit dem X-Button flotter laufen! Für mich ein krasser Designfehler. Das dies für Spieler in den ersten Spielen für unnötige Verwirrung sorgt, verlangt wenig Vorstellungskraft. Ich fluchte schon mal laut, als der gegnerische Wide Receiver meinem Safety wegrannte. Allerdings dauert der Frust nicht lang an, denn trotz der Mängel bereitet Madden 2003 auf dem GameCube Spaß. Man muss einfach immer noch ein Spiel wagen - und genügend Optionen um auch langfristig zu motivieren bietet das Game.