Need for Speed: Hot Pursuit 2 im Test

Need for Speed: Hot Pursuit 2 besitzt eine erfrischend reichhaltige Auswahl an Spielmodi. Als da wäre beispielsweise die Hot Pursuit Option, bei welcher ihr nacheinander bestimmte Aufgaben löst. Beispiel: Fahre nach Punkt XY und lass dich nicht von den Cops erwischen. Bei Erledigung dieser kassiert ihr Kohle beziehungsweise Need for Speed Points. Mit diesen wiederum können neue Fahrzeuge und Strecken hinzugekauft werden. Den Dauerspaß erhält dieses Feature auf jeden Fall eine ganze Weile.

Weiter geht es im Hauptmenü mit dem Meisterschafts-Modus, der vom Aufbau dem Hot Pursuit Spielmodus ähnelt. Auch hier fahrt ihr nacheinander Rennen und dürft vorher genau euren Spielweg auswählen, allerdings müsst ihr hierbei auf Polizei verzichten. Als Dritter im Bunde gibt sich der „Herausforderung“ Modus die Ehre, bei welchem ihr unter einer Vielzahl an Spielmodi euren Favoriten wählt. Unter anderem ebenfalls den »Sei ein Cop«-Modus - mein Liebling. ;-)

In besagter Option springt ihr allein oder per Split-Screen zu zweit als Highway-Polizist hinter das Steuer eures Streifenswagens und müsst Raser, Temposünder und sonstige gefährliche Subjekte aus dem Verkehr entfernen. Das heißt, ihr greift auf die alte Ich-schubs-dich-von-der-Strecke Methode zurück. Oder aber - sollte sich der Flüchtige des Aufgebens nicht gewillt zeigen - ihr fordert Unterstützung in Form eines weiteren (CPU gesteuerten) Streifenwagens an. Auch das Errichten lassen von Straßensperren und Anfordern von Luftunterstützung (Helikopter) stellt kein Problem da.

Atmosphärisch gefiel mir dieser Teil bestens, allein durch die originalen US-Polizeisirenen und dem Sprechfunk »Hier Forest 17, verfolge flüchtigen Lotus Eglise. Fahrzeug hält nicht an.«. Da kommt viel Streifenpolizist-Stimmung auf. Fehlt nur noch das EA in der Packung einen Pappbecher für Kaffee und einen Donut mitliefert. ;-) Im Grunde genommen vermisst man sowas in der Art wirklich - also wie wäre es denn mal mit einer eigenständigen Highway Polizei Simulation, Electronic Arts?

Zurück zum „Herausforderung“ Spielmodus. Von einem Einzelrennen über Zeitfahren bis hin zum Turnieren ist alles enthalten.Für Abwechslung wurde gesorgt! Kenner der Need for Speed Reihe werden allerdings keine großen Neuerungen vorfinden. Selbst die hinter dem Fahrzeug in die Luft hängende 3rd-Person-Perspektive kommt verdammt bekannt vor, lässt sich mittels Z-Button aber umschalten. Andere nützliche Kameraperspektiven (insgesamt nur vier) sind allerdings nicht mit dabei.

Grafisch war ich etwas enttäuscht von Need For Speed - Hot Pursuit 2. Nicht das die Grafik schlecht wäre. Aber man merkt als Vielspieler doch deutlich, dass es ein Multiplattformtitel ist und kaum auf den GameCube hin optimiert wurde. Kleine Slowdowns und Einbrüche in der Framerate sprechen eine klare Sprache. Außerdem vermisse ich einen 60 Hz Modus. Dafür gefiel mir der Effekt, wenn ihr über eine Kuppe oder Hügel fahrt und einen Sprung hinlegt. Ähnlich wie bei schlechten 80er TV-Serien wird die Szene automatisch in Zeitlupe gezeigt - geil! :-)

Die Steuerung kostete mich anfangs Nerven. Begründung? Die Fahrzeuge lenkten sich zu steif, schlagen kaum ein, beziehungsweise, wenn sie einmal einschlagen, dann richtig. In den Kurven kämpft man oft mit diesem Problem. Zumal sich die Boliden selbst bei scharfer Bremsung mit Handbremse nicht oft rühren - in Wirklichkeit müsste es sie nur so rumwirbeln. Aber die Spielreihe versteht sich ja ohnehin mehr als Vertreter des Arcade-Racings...

Schade ist auch, dass man die Multiplayer Möglichkeiten (wo bleibt ein 4-Player Modus!?) nicht ausnutzte. Dabei hätte es so viele Möglichkeiten gegeben. Und von einem Online-Modus, bei dem Spieler kooperativ einen KI-Raser zur Strecke bringen müssen, wollen wir gar nicht erst anfangen ...