Sonic Adventure 2 Battle im Test

Im Spielmenü hat man die Auswahl zwischen 1 und 2 Spieler Modus. Der Einzelspieler-Modus ist eine fortlaufende, lineare Story, die von einer der beiden Seiten gespielt werden kann und sollte. Innerhalb dieser Storys steuert man verschiedene Charaktere und muss unterschiedliche Dinge erledigen. Ähnlich wie schon beim ersten Sonic Adventure.

Sonic steht nicht allein da, sondern hat erneut seinen besten Freund Tails dabei, der ihm bei seinen Abenteuern hilft. Amy greift ebenfalls ins Geschehen ein, kann aber nicht im Einzelspieler-Modus gesteuert werden. Knuckles hat im Grunde andere Sorgen, doch stößt später dazu. Dr. Robotnik ist nicht unschuldig an dem Auftauchen des schwarzen Igels Shadow, der mit ihm zusammenarbeitet. Später wird Rouge in das dunkle Team aufgenommen, die ebenfalls wertvolle Arbeit leistet. Sie ist eine Schatzjägerin und ideal zur Suche der Chaos Emeralds.

Man bewegt seine Figur durch eine dreidimensionale Welt mit dem Control-Stick. Die Kamera bzw. die Perspektive ist hinter der Spielfigur und verändert sich teilweise automatisch, so dass man, insbesondere bei den Abschnitten von Sonic und Shadow, nur nach vorne drücken muss, um vorwärtszukommen. Natürlich lässt sich der Sichtwinkel in vielen Fällen ebenfalls manuell drehen, allerdings nicht immer. Bei den Charakteren Sonic und Shadow stehen Hüpf- und Renneinlagen im Vordergrund, wie man sie aus vergangenen Spielen des Igels her kennt. So bedient man sich Speedpads und dem Grinden zum schnellen Weiterkommen durch die zumeist recht rasanten Level. Aber wie immer gilt das Motto: Wer nur durchläuft, verpasst einiges. Man kann vieles noch entdecken.

Anders geht es bei Tails und Dr. Robotnik zu. Diese sitzen in ihren Maschinen, die eine Bewaffnung haben und damit gegnerische Roboter zerstören müssen, um weiter zu kommen. So öffnen sich bestimmte Türen und Tore nur, wenn alle oder einzelne Roboter vernichtet wurden. Einfach wird es gemacht durch einen automatischen Zielsucher, der anschließend auf das Objekt Raketen verschießt. Auch findet man hier Hüpfeinlagen wieder.

Und Knuckles sowie Rouge müssen zumeist Kristalle oder Kristallsplitter suchen oder ausgraben. Dabei bedienen sie sich ihrer Flugfähigkeit und ihrem Spürsinn. Eine Anzeige am unteren Rand zeigt an, wie nahe man dem Objekt der Begierde ist (mit den Farben grün, gelb und rot.)

Die Levels sind immer auf die Charaktere angepasst. So wurde bei den Stages für Sonic und Shadow auf Geschwindigkeit geachtet. Bei Knuckles und Rouge erlebt man im Gegensatz dazu eine lässigere Umgebung, wo man sich zu den Kristallen vorarbeitet. So ist es zum Beispiel bei einem Level erforderlich, sich nach oben zu arbeiten, um an das Ziel zu kommen. Vorbeifliegende Gegner und einstürzende Böden erlebt man da eher bei Tails und Eggman. Auf einer Militärbasis oder in einem Asteroidenfeld, auf einer Tropeninsel oder tief in einer Pyramide … eins ist sicher: Abwechslung bei den Levels gibt es genug. Auf Details wurde geachtet, die Stages sind wunderschön gestaltet und mit verschiedenen Besonderheiten gespickt. Die Story wurde abwechslungsreich gemacht und man erlebt wiederholt was anderes. Ab und zu kommt auch etwas Unerwartetes, was das Spiel vielseitig macht.

Wie bemerkt gibt es immer zwei Gegenspieler, mit gleichen oder ähnlichen Eigenschaften. Das kommt insbesondere im Zweispieler-Modus zur Geltung. In diesem ist es möglich, gegen einen menschlichen Mitspieler anzutreten. Zur Auswahl stehen: ein Rennen, ein Shooterspiel und eine Jagd nach drei Kristallstücken. Beim Rennen gibt es die Option, mit dem Brett eine Strecke zu absolvieren, so wie man es auch am Anfang des Spieles erlebt.

Dann existiert ebenfalls die Alternative im Grinden gegeneinander anzutreten als auch zu Fuß. Es stehen dafür nicht nur Sonic und Shadow zur Verfügung, sondern auch Amy und Metal Sonic. Einen Hindernissparcour sowie das Shooterspiel gibt es, wie soll es anders sein, mit Robotnik und Tails, die als Alternative zusätzlich zwei Chao-Fahrzeuge zur Auswahl haben. Jeder „Battle“-Modus hat verschiedene Karten, zumeist aus dem normalen Spiel. Manche müssen noch freigeschaltet werden. Und wer gerne mal mit den Helden Kart fahren möchte, dem ist es nicht verweigert.

Tamagotchi gibt es in Sonic Adventure 2 Battle ebenfalls: Die kleinen Chaos möchten wieder aufgezogen und gepflegt werden. Die Breite an Möglichkeiten ist nicht gering, insbesondere die Kombination von Eigenschaften. Diese kleinen, putzigen Wesen werden im Chao-Garten, entweder auf dem Game Boy Advance in Verbindung mit Sonic Advance (per GBA - GameCube Linkkabel) oder in Sonic Adventure 2 Battle aufgepeppelt, um sie dann gegen andere antreten zu lassen. Dazu sei gesagt, dieses Spiel ist eines der ersten, das die Connectivity vom GBA zum GCN unterstützt.

Nachdem man den Story-Modus durchhat, ist das Spiel noch längst nicht fertig. Man kann noch alle Embleme sammeln, indem man die Stages noch einmal mit verändertem Ziel durchspielt oder sich mit den Chaos beschäftigt. Im Großen und Ganzen ein recht robustes Spielkonzept, was auf Dauer Spaß machen kann.

Und was ist denn jetzt der Unterschied zwischen Sonic Adventure 2 Battle und Sonic Adventure 2 für Dreamcast? In der GameCube Version wurde der Zweispieler-Modus mit ein paar Stages erweitert. Die Chaos werden jetzt statt auf die VMU auf dem GBA gespeichert und es existieren mehr Spiele für diese. Anschließend gibt es da noch ein paar grafische Verbesserungen, die Kamera wurde korrigiert und ein paar Bugs ausgemerzt.

Die Grafik macht sich auf dem Gamecube gut, die Levels besitzen viele Details. Meist auf Geschwindigkeit optimiert, aber trotzdem wunderschön. Reizt meiner Meinung aber den GameCube nicht aus, die nächsten Wochen und Monate werden da noch andere Ergebnisse bringen. Die Musik ist klasse und passt zum Geschehen. Die Sprachausgabe ist wie schon in der Dreamcast-Version auf Englisch mit deutschen Untertiteln. Nebenbei bemerkt: Im Multispieler-Modus kommt es öfter zu Fehlern im Sound und in der Musik.