Wer sich an die ersten veröffentlichten Screenshots zu Tekken Advance erinnert, der weiß wie man damals über die Grafik staunte. Das Problem bei Screenshots besteht nur leider darin, daß man nichts vom Gameplay sieht. Und das ist leider bei Tekken Advance völlig vermurkst worden - doch beginnen wir im Hauptmenü. Das ist im typischen Tekken-Stil gehalten und euch stehen Arcade, vs Battle, Time Attack, Survival, Tag Battle, vs. Tag Battle, Practise und die obligatorischen Optionen, wo ihr Schwierigkeitsgrad, Rundenlänge etc. einstellen dürft. Beat'em'up Fans dürften die einzelnen Spieloptionen schon lange ein Begriff sein, für alle neuen Haudegen eine kurze Erklärung zu jedem Modus:
- Arcade (wie in der Spielhalle, 1 vs 1)
- vs. Battle (1 vs 1 gegen einen menschlichen Gegner über Linkkabel)
- Time Attack (wie Arcade, nur das die Uhr unerbittlich mittickt)
- Survival (Wieviel Gegner hintereinander schaffst du ohne zu verlieren?)
- Tag Battle (3 vs 3, im Kampf kann durchgewechselt werden)
- vs. Tag Battle (siehe oben, nur gegen einen Gegner aus Fleisch und Blut)
- Practice (hier dürft ihr ungestört alle Moves trainieren...)
Prügelspielfans werden nun sicherlich die Nase rümpfen, denn es gibt absolut nichts was es nicht auch schon bei x Beat'em'ups zuvor gegeben hätte. Aber wenn die Keilerei ansich stimmt, ist das noch zu verschmerzen. Also begeben wir uns auf das Schlachtfeld....Nun zuerst scheint hier alles zu stimmen. Die Charaktere, wie auch die Hintergrundgrafik sehen für GBA Verhältnisse wirklich gut aus, auch wenn erstere beim ranzoomen doch sehr stark aufpixeln - doch das ist bei der ersten Generation der Beat'em'ups sicherlich zu verschmerzen. Die Tekken-typischen Animationen der Charaktere kommen auf dem kleinen Handheld ebenfalls gut rüber und so sieht es auf den ersten Blick wirklich sehr gut aus.
Doch spielt man sich einwenig ein kommt die kalte Dusche - Tekken hat praktisch nahezu kein Gameplay. Die Kämpfe arten in ermüdenden Buttontriggern an, keine Spur von Blocks, Counterattacks etc....immer nur den Feind möglichst mit vielen Schlägen eindecken, irgendwann geht die Deckung schon runter und er K.O.... auch die 30 cm Sprünge nagen am Spielspaß. Zwar mag das realitisch sein, gibt dem Gameplay aber den Rest, weil man gleich ganz auf 'Luftkämpfe' verzichtet.
So bleibt einfach nur ein langweiliges Gedresche auf einer Ebene, bei der am Ende einer der 9 wählbaren Charaktere umkippt. Am einfachsten spielt sich Tekken Advance übrigens mit folgender Taktik durch. GBA in angenehmer Entfernung auf den Tisch legen, Augen zu, linken Daumen auf den rechten Teil des Steuerkreuzes positionieren und jetzt abwechselnd A + B drücken. In der Regel schafft ihr so 95% der Gegner, auch auf Schwierigkeitsgrad schwer. Was dann noch an Spielspaß und Herausforderung übrigbleibt überlasse ich mal dem Leser selbst zu entscheiden. Ich war jedenfalls schon recht bald vom öden Gameplay gelangweilt und habe mich wieder 'echten' Beat'em'ups zugewendet. Die Bezeichnung 'Grafikblender' trifft hier wohl voll und ganz zu. Schade, denn zuerst sah der Titel wirklich äußerst vielversprechend aus...
Beat'em'up mit toller Präsentation aber miesem Gameplay, ich würde mein Geld lieber in Capcom's Street Fighter investieren - da hat man deutlich mehr von....