Assassin's Creed 2: Discovery im Test

Wie auch bereits Assassin‘s Creed: Bloodlines verbindet Discovery storytechnisch die beiden HD-Titel. Spielt ihr in dem eben genannten Spiel noch Altair, müsst ihr hier mit Ezio durch die Level sprinten. Spanien dient dem DS-Ableger als Tatort von Ezios Treiben, wo es seine Aufgabe ist, gefangene Attentäter zu befreien. Bei der Befreiungsaktion kommt er aber den bösen Templern und ihrem Plan auf die Schliche, nach Westen zu segeln und die Neue Welt entdecken. Spielerisch geht Assassin‘s Creed 2: Discovery einen etwas anderen Weg als seine großen Brüder und der PSP-Titel. In bekannter Jump & Run-Manier sprintet ihr nämlich in traditionellen 2,5 D-Stages von Anfang bis Ende und meuchelt jeden, der sich euch in die Quere stellt. Mich hat das Gameplay an Prince Of Persia: The Fallen King erinnert, welches ja ebenfalls von Ubisoft für den DS veröffentlicht wurde. Nur spielt sich Ezios Abenteur schneller und flüssiger. Ihr steuert den Helden per Digi-Kreuz und springt, klettert, schleicht und kämpft auf Knopfdruck. Am Levelanfang werden euch eure Aufgaben klar genannt. Diese fallen äußerst abwechslungsreich aus und gestalten jedes der zahlreichen Levels anders.

Mal müsst ihr von A nach B kommen, mal wartet ein Kontaktmann auf euch oder ihr schreitet zu einer Befreiungsaktion, um eure Mitassassinen aus dem Kerker zu holen. Dabei werden die Spielabschnitte immer in gewisse Sparten unterteilt und es wird per Stichwort gezeigt, wie ihr am besten vorgeht. So kann es sein, dass am Levelanfang »Normal« zu sehen ist, was euch sagt, dass ihr nach belieben durch das Level sprinten könnt. Steht da aber »Schleichen« ist Vorsicht geboten und ihr solltet nicht zu schnell unterwegs sein. Es kommt schonmal vor, dass ihr einen Abschnitt unter Zeitdruck meistern müsst. Und als wäre das schon nicht genug, sind einem außerdem auch noch unzählige Wachen auf den Fersen. Glaubt mir, da steigt der Puls flott in unerreichte Höhen. ;) Unterbrochen wird das flinke Spielgeschehen nur, wenn‘s ans Kämpfen geht. Hier übernahmen die Entwickler das Kampfsystem der Vorbilder sehr gut. Sobald ihr euer Schwert gezückt habt, könnt ihr schlagen, blocken und kontern. Ein nettes Tutorial zeigt die nötigen Kniffe und letztendlich kommt es auch auf das richtige Timing an. Wird es wirklich brenzlig und ihr müsst die Beine in die Hand nehmen, könnt ihr euch wie schon in den anderen Teilen in rettenden Heuhaufen verstecken, bis Ruhe auf den Straßen einkehrt.

Aber Ezio wäre kein Assassine, wenn er in erster Linie nicht lautlos vorgehen würde. Um die Sache ein wenig einfacher zu machen, verfrachtete Ubisoft das aktive Spielgeschehen auf den oberen Bildschirm. Auf dem unteren Screen seht ihr eure Position und die der Feinde. Diese sind als Pfeile dargestellt und die Richtung derselbigen zeigt die Blickrichtung der Wachen. Auch steht euch ein gewisser Radius zur Verfügung. Solange die Wächter sich nicht in diesen befinden, werdet ihr nicht gesehen. Solid Snake lässt grüßen. ;)

Wenn ihr im Spiel vorankommt, wird Ezio neue Aktionen und Fähigkeiten erlernen. Die Move-Palette wird also konsequent erweitert und ein Tutorial zeigt die nötigen Handgriffe, damit der brandneue Move leicht von der Hand geht. Außerdem werdet ihr in den Levels immer auf kleine leuchtende Kreise stoßen. Dabei handelt es sich um sogenannte Gedächtnis-Pfade, die euch den Weg zu einem optionalen Weg, einem Versteck oder seltenen Gegenständen zeigen. Nintendo DSi Besitzer dürfen sich bei Assassin‘s Creed 2: Discovery über ein cooles Zusatzfeatures freuen. Während der Missionen werdet ihr oft Steckbriefe finden, die die Wachen von Ezio aufgehangen haben. Diese müsst ihr natürlich entfernen, um den Gesucht-Level zu senken. Reißt ihr zehn Stück ab, erhöht sich Ezios Gesundheit und er kann mehr Schaden einstecken. Mit eurem DSi könnt ihr jetzt hingehen und ein Foto von euch schießen. Dieses wird dann auf jeder Personenbeschreibung im Spiel zu sehen sein. Anstatt also der des Heldens, glänzt euer Gesicht auf den unerwünschten Plakaten.

In jeder Sekunde, die ihr mit dem Action-Plattformer verbringt, werdet ihr merken, dass es sich definitiv um Assassin‘s Creed handelt. Entwickler Griptonite, welcher ebenfalls für die PSP-Version verantwortlich ist, hat es geschafft, das Open-World Gameplay in ein gradliniges Spiel zu packen und dieses mit genügend Aktion zu versüßen. Alle charakterischtischen Fähigkeiten des Attentäters wurden auch auf den DS übertragen und sorgen für glückliche Momente. Kritik gibt es aber trotzdem. Leider ist das Spiel nicht so lang wie die großen HD-Vorbilder, und das Entdecken und Erkunden der Städte fällt beim DS-Ableger ins Wasser.

Optisch macht der Titel eine gute Figur. Das Bild wirkt scharf und die Framerate stets flüssig. Ezio springt, klettert und kämpft wie aus einem Guss und oft erzeugen schöne Kameraperspektiven eine 3D-Sicht auf die Stadt und die Levelumgebungen. Viel Liebe zum Detail wurde von den Entwicklern ebenfalls auf die Animationen gelegt. Freund und Feind bewegen sich geschmeidig und wirken sehr lebendig. Einzig die Häuser und anderen Bauten sehen etwas blass aus und hätten die eine Textur zusätzlich vertragen können. Da wäre beim DS mehr drin gewesen. Positiv hervorzuheben ist auch die gute musikalische Untermalung und die gelungene (englische) Sprachausgabe. Soundtechnisch braucht man sich also keine Sorgen zu machen, wie bei allen AC-Spielen.