FIFA 12 im Test

Zum Spiel selbst muss man nichts Großartiges mehr erzählen, vor allem da Fußball die weltweit populärste Sportart der Neuzeit ist. Bereits seit 1993 hat Electronic Arts FIFA Soccer im Spieleportfolio, damals noch in isometrischer Darstellung und Spielgeschwindigkeit im Schneckentempo. Jedoch hatte das Spiel schon seinen Reiz und gewann zahlreiche Fans. Seit etwa fünf Jahren bildet die FIFA Serie die Speerspitze des virtuellen Fußballspiels und da kann selbst ein Pro Evolution Soccer nicht mehr viel ausrichten. Das zeigen unter anderem die Verkaufszahlen der aktuellen Vertreter: Wenn im Laden ein PES 2012 über den Tisch ging wurden zeitgleich sieben FIFA 12 Spiele verkauft. Tendenz steigend.

Die Gründe dafür sind nicht von der Hand zu weisen: Realistisches Gameplay mit der passenden TV-Präsentation und Lizenzen zu nahezu allen wichtigen europäischen Ligen und der ganzen Welt machen FIFA 12 zu einem Publikumsmagneten. Was kann man da weiter verbessern? Hier setzt Electronic Arts mit ihrer brandneuen Player Impact Engine an, mit der Spieleranimation in Echtzeit berechnet werden. Dies sorgt für authentischere Spielerbewegungen, vor allem bei Zweikämpfen und Grätschen. Zusätzlich werden durch die Pro Player Intelligence die Spielerfähigkeiten noch mehr hervorgehoben, so dass ein Lionel Messi mit dem Ball mehr zaubern kann als bisher. Hier kommt auch das neue Precision Dribbling voll zur Geltung, um den Ball besser kontrollieren zu können.

Auch sonst gibt es neben dem technischen Feintuning zusätzliche Community Features. Beispielsweise kann man für die eigene Lieblingsmannschaft bei jedem Spiel, dass man mit ihr bestreitet, Punkte sammeln und am Ende der Woche wird diese Rangliste ausgewertet. Dabei werden aber nur Zähler in Relation zu den Fans gerechnet, um faire Ergebnisse zu erhalten. Der Spieler vor dem TV wird mehr ins Spiel integriert. So spielt der selbst erstellte Virtual Pro stets bei Freundschaftsspielen mit und wird auch im Hauptmenü gezeigt. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen der Coverstar in allen Blickwinkeln abgelichtet wurde. Das schafft die besondere Nähe zu den Fußballfans und bindet diese auch langfristig an sich.

Selbst wenn FIFA 12 nah an der Perfektion ist, gibt es dennoch Kritikpunkte, die nicht von der Hand zu weisen sind. Vor allem das neue Defensivsystem wird einigen sauer aufstoßen, da man Tacklings vom Timing her viel besser abgestimmt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Dadurch ergeben sich oft deutlich häufigere Angriffe, als es dem Spiel gut tut. Dies macht sich auch im Onlinespiel bemerkbar, bei denen manche Kontrahenten sogar so weit gehen den Torwart als festen Spieler auszuwählen. Da die Defensive der KI auf Weltklasse nahezu perfekt agiert, hat man fast keine Möglichkeit mehr als Gegenspieler durch die feindlichen Reihen zu manövrieren. Erwischt man jedoch einen fairen Gegner, so entstehen spannende Matches die auch einen Riesenspaß machen.