LEGO Der Herr der Ringe im Test

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Passend zum Release von “Der Hobbit” bringt Warner Brothers die LEGO-Adaption des Vorgängers bzw. Nachfolgers „Der Herr der Ringe“. Verwirrt? Keine Sorge, eine Erklärung folgt im nächsten Absatz, daher weiterlesen!

LEGO_Der_Herr_der_Ringe_11Es ist jetzt über zehn Jahre her, als mit „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ Peter Jackson die Adaption des ersten Romans von J. R. R. Tolkiens berühmter Trilogie auf die Leinwand brachte. Der Film und die beiden nachfolgenden Streifen wurden ein voller Erfolg, der alsbald auch viele Videospiel-Adaptionen folgten. Sei es Der Herr der Ringe Online oder Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden, das Spektrum, das dabei abgedeckt wurde, ist breit und hatte teilweise nur am Rande mit der Vorlage etwas zu tun.

Jetzt bringt Peter Jackson mit „Der Hobbit“ die Kinoadaption des Vorgängerbuches von „Der Herr der Ringe“ sozusagen als Sequel der Filme auf die Leinwand. Und Warner Brothers, die die Lizenz tragen, will diese besondere Situation ausnutzen, um gleichzeitig mit LEGO Herr der Ringe im Videospielbereich noch einmal alle Fans der alten Trilogie anzusprechen.

Da der Name „LEGO“ im Titel steht, kann man davon ausgehen, dass erneut Traveller’s Tales für die Entwicklung verantwortlich sind. Und tatsächlich ist dem so. Dabei setzt das Studio da an, wo es mit LEGO Batman 2 aufhörte. Sprich, es wird gesprochen! Doch keine Panik, der so typische Humor, der die vorherigen Spiele dieser Reihe auszeichnete, ist immer noch vorhanden. Das wird schon allein im Intro klar, wenn einer der neun menschlichen Könige seinen Ring fallen lässt. Und auch später gibt es komische Szenen. Ich sage nur: Ein Schwein sitzt an der Bar.

LEGO_Der_Herr_der_Ringe_16Vergleicht man LEGO Herr der Ringe mit LEGO Star Wars fällt einem gleich auf, wie viel sich seit damals änderte. Nicht nur, dass jetzt eine Sprachausgabe existiert, auf die später näher eingegangen wird. Auch die so bekannten und typischen ich-baue-etwas-aus-umherfliegenden-Lego-Teilen-zusammen Spielelemente, wie man sie beispielsweise aus LEGO Harry Potter: Die Jahre 5-7 her kennt, fehlen. Stattdessen machten die Entwickler einen riesigen Schritt Richtung Rollenspiel und implementierten zusätzlich eine Übersichtskarte, auf der man erkennen kann, wo die diversen Nebenquests vorhanden sind. Zum aktivieren dieser Karte muss man dabei mit einer bestimmten Statue interagieren. Danach wird einem der Weg zum Ziel angezeigt. Doch oft genug steht man anschließend wie ein Ochs vorm Berg, wenn die Studs, die einen leiteten, am Zielort aufhören und man nicht weiß, was man nun tun soll. Hier wären mehr Details schön gewesen.

Die Story orientiert sich dabei stark an den Kinofilmen. Dies geht sogar so weit, dass nahezu alle Dialoge 1:1 von den Leinwandabenteuern übernommen wurde. Allerdings hält sich LEGO Herr der Ringe nicht sklavisch an der Vorlage, sondern erlaubt sich auch Freiheiten. So wurden einige Szenen gerafft, wie man vor allem am Anfang bemerkt. Wie es scheint, ging Traveller’s Trale davon aus, dass sich diejenigen, die das Spiel kaufen, bereits die Filme in- und auswendig kennen. Dabei machen die deutschen Synchro-Sprecher übrigens einen guten Job. Man merkt, dass hier mit Liebe gearbeitet wurde.

LEGO_Der_Herr_der_Ringe_5Das Gameplay unterscheidet sich nicht von den anderen LEGO-spielen. Noch immer ist man mit einer Gruppe unterwegs, deren Mitglieder jeweils über spezielle Fähigkeiten verfügen, die man im Laufe des Spiels zielgerichtet einsetzen muss. Hält man, im Falle der 360-Version, die Y-Taste länger gedrückt, öffnet sich übrigens ein Auswahlmenü, mit dem man die gewünschte Figur problemlos selektieren kann. Vorbei die Zeiten, in denen man sich erst mühsam von Charakter zu Charakter durcharbeiten muss, was eine wahre Wohltat ist.

Aktionen werden mit B ausgelöst. Das ist allerdings problematisch, da auch das Inventar auf dieser Taste liegt. Und so kann es durchaus vorkommen, dass man, anstatt auf einen bestimmten zurückgelegten Gegenstand zuzugreifen, stattdessen einen Angriff durchführt. Das nervt besonders im späteren Verlauf des Spiels, wenn man gegen einen Endgegner antritt.

LEGO_Der_Herr_der_Ringe_17Wie bereits erwähnt, unternimmt die LEGO-Reihe mit Herr der Ringe einen großen Schritt Richtung RPG. Auf einmal erhältst du von diversen Bewohnern von Mittelerde Aufträge, die du erfüllen musst, um beispielsweise an Mythril-Steine zu gelangen. Wer jetzt auf Abwechslung hofft, der wird enttäuscht sein. Denn nahezu alle Missionen entstammen der Kategorie: „Gehe nach A und bringe mir B“. Das ist auf Dauer monoton und langweilig. Hier fragt man sich, wieso die Entwickler sich nicht die Mühe machten, mehr Vielfältigkeit reinzubringen, wenn sie bereits diese Nebenmissionen einbauten.

Übrigens kann man mit den eben genannten Steinen neue Gegenstände schmieden lassen. Dazu braucht es Baupläne, die man beim Schmied in Bree hinterlassen kann. Hat man die benötigte Anzahl an Mythril kann man per Karte via Schnellreise zurück in jenen Ort reisen und das gewünschte Objekt herstellen. Überhaupt schafften es Traveller’s Tales problemlos, das Gefühl einer epischen Reise perfekt wiederzugeben. Bis man vom Auenland bis nach Mordor kommt, dauert es dementsprechend.

Selbst wenn man dabei auf die Schnellreisefunktion und die Aufgaben nebenbei verzichtet. Und grafisch handelt es sich hierbei um den allerschönsten Teil der bisherigen LEGO-Reihe. Nicht nur, weil die Entwickler bei der Darstellung der Landschaft vom üblichen Block-Schema abwichen, sondern auch weil man hier die Liebe zum Detail bemerkt. Dass außerdem der Soundtrack der Filme verwendet wurde, muss wohl nicht extra erwähnt werden.




Götz meint:

Götz

Mit LEGO Der Herr der Ringe setzt Traveller’s Tale das fort, was sie mit LEGO Batman 2 anfingen. Das Spiel adaptiert die Geschichte der Film-Trilogie, ohne sich allzu sklavisch daran zu halten. Der typische Humor der LEGO-Reihe ist ebenso vorhanden, wie das Gameplay mit den unterschiedlichen Figuren mit ihren eigenen, speziellen Fähigkeiten. Dabei tat das Game mit dem Einbau von Nebenquests einen großen Schritt Richtung RPG, auch wenn diese zu sehr dem üblichen „Gegenstand von einem bestimmten Ort bringen“-Schema folgen. Problematisch ist die Padbelegung, bei der es leicht passiert, das man anstatt auf das Inventar zuzugreifen, man stattdessen einen Angriff durchführt. Ansonsten überzeugt das Game graphisch und soundtechnisch.

Positiv

  • Großer Schritt in Richtung RPG
  • Übersichtskarte
  • Großartige Graphik und Soundtrack

Negativ

  • Quests folgen Schema F
  • die einem am Zielort nicht mehr weiterhilft
  • Padbelegung problematisch
Userwertung
8.9 2 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Dominic hat sich nach Mittelerde begeben und die 3DS-Version von LEGO Herr der Ringe getestet. Lego der Herr der Ringe Wenn etwas Kult ist, dann Lego! Egal in welcher Form, kaum ein Kind kann sich dem entziehen. War es in meiner Jugend noch eine überschaubare Ansammlung von...

  • von Mistercinema:

    Hab das Spiel nun angefangen. Bin zu Beginn etwas verwirrt gewesen, wo ich nun immer lang soll/muss. Das Navi setzt sich oft auf andere Punkte zurück. Im Koop komme ich diesmal nur schlecht klar. So große Übersichtsprobleme hatte ich bei LEGO Indiana Jones noch nicht. Spiel es nun alleine...

  • von Mistercinema:

    Update für Mac User. Ab 21.Februar wird es LEGO Herr der Ringe auch für OSX Geräte geben!!! Empfohlener Verkaufspreis incl. MwSt.: LEGO Der Herr der Ringe (Box): 24,95 Euro LEGO Der Herr der Ringe (Download): 24,95 Euro M.C....

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LEGO Der Herr der Ringe Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2012-11-23
Vermarkter Warner Bros.
Wertung 8
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