Monster Hunter 3 Ultimate im Test

Nintendo 3DSNintendo Wii U

Heutzutage wird der Gamingmarkt förmlich überschwemmt von MMOs und Free To Play-Spielen, so dass man wahrlich den Überblick verliert, was sich lohnt und was nicht. Vor einem Jahrzehnt war das noch anders. Da gab es zumindest im Konsolenbereich eine überschaubare Anzahl. Neben Phantasy Star Online und Everquest tummelte sich ein Titel namens Monster Hunter auf der PlayStation 2, dass vor allem in Japan beliebt war. Seitdem wurde es ständig erweitert und konnte selbst hierzulande auf PSP und Wii Fans gewinnen.

Monster-Hunter-3-Ultimate-19Jetzt steht auch endlich der neueste Spross der Familie für die Wii U zur Verfügung. Etwa drei Jahre nach Monster Hunter Tri für die Vorgängerkonsole erscheint eine ergänzte Fassung für Nintendos aktuelles Spielgerät. Was darf man von solch einem Titel erwarten? Auf jeden Fall eine Menge zu tun, denn der Umfang entspricht einigem an Spielspaß. Alleine von den nackten Zahlen her: Über 50 verschiedene Bestien, die es zu jagen gibt und 2000 neue unterschiedliche Gegenstände. Es ist nicht einfach das Spiel in eine Schublade zu stecken, da es nirgends so reinpasst. Das Spielziel ist, ebenso wie die Story, recht leicht erklärt. Das Dorf Moga am Rande des gleichnamigen Waldes ist in großer Not. Ein kürzliches Erdbeben setzte der Gegend und den Bewohnern schwer zu, und seitdem tummeln sich viele schreckliche Monster in der Umgebung. Da braucht es schon einen außergewöhnlichen Krieger wie den Spieler, um den Ungeheuern Einhalt zu gebieten. Zu Beginn stehen uns aber nur die Klamotten, die wir am Leib tragen, sowie Schwert und Schild zur Verfügung. Wahrlich nicht genug, um manch mächtiger Kreatur ernsthaft an den Kragen zu gehen.

Hier offenbart sich das eigentliche Gameplay von Monster Hunter, dass jetzt seit Jahren die Spieler begeistert: das Sammeln von Materialien. So werden die ureigenen Instinkte nach vorne gekehrt. Alles, was man einsammelt, kann im späteren Spielverlauf von Nutzen sein, um mächtigere Gegenstände wie Waffen und Rüstungen herstellen zu können. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Im Wald findet man ein Kraut, dessen Verzehr die Lebensleiste ein wenig auffrischt. Die Wirkung steigert sich, indem man das Gewächs mit einem Blaupilz vermischt, denn daraus resultiert ein Heiltrank. Dieser Trank wiederum lässt sich mit Honig weiter aufpeppen und voilà: Ein Megatrank befindet sich in eurem Inventar, der fast die Hälfte der Lebenspunkte zurückbringt.

Monster-Hunter-3-Ultimate-16Das Dorf bildet dabei den Ausgangspunkt für den Spieler. Hier kann er bei verschiedenen Händlern nicht nur einkaufen, sondern auch Gildenquests annehmen und sich mit den Dorfbewohnern unterhalten. Diese haben zwar nicht immer viel zu erzählen, doch geben sie hin und wieder nützliche Tipps für Kombinationen oder Strategien zum Überleben in der feindseligen Gegend. Ebenso findet man eine Farm vor, um Pilze anzupflanzen und Insekten zu züchten. Oder man lässt die Fischersleute in See stechen, um Fische und Schätze zu sichern. Im Gegenzug hoffen auch die Bewohner auf die Hilfe des Spielers, in dem er Materialien liefert, um das Dorf nach dem Beben aufbauen zu können.

Schaden tut das nicht, denn er kann dann auf der Farm mehr anbauen, mehr Seefahrer entsenden und erhält höherwertigere Waren bei den Händlern. Deshalb verbringt man seine Zeit nicht nur damit Gildenquests anzunehmen, sondern eben auch im Wald Vorräte zu sammeln. Die Vorbereitung auf die verschiedenen Missionen sind das A und O. Viele Quests können scheitern, weil man wichtiges Equipment nicht dabei hat oder falsch vorbereitet ist. Ebenso ist es unerlässlich, die Attacken eines Ungeheuers zu studieren und auf jede Aktion passend zu reagieren. »Aller Anfang ist schwer« trifft für Monster Hunter 3 Ultimate zu. Allerdings ist das Spiel leichter als noch der Vorgänger auf der Wii. Umso befriedigender ist der Triumph, wenn man ein Ungetüm nach einem Kampf über einer halben Stunde schließlich niederstreckt.

Monster-Hunter-3-Ultimate-14Das Leben im Wald bietet eine funktionierende Fauna und Flora, wie man es auch in der freien Natur vorfindet. Harmlose Pflanzenfresser grasen auf der Weide, während die wilden Jaggi im Rudel nach ihnen jagen. Aber selbst ein Herbivore greift den Spieler an, falls er sich bedroht fühlt, oder nimmt schlicht Reißaus. Durch die fast perfekte Illusion kann es beinahe passieren, dass man stundenlang einfach nur draußen rumläuft, um Materialien zu sammeln.

Doch dabei bietet das Spiel so viel mehr! Mit einer Felyne reist man in die entlegene Stadt Tanzia, die als Ausgangspunkt für Mehrspielerspiele dient. Man jagt lokal mit bis zu drei Mitspielern, die mit ihrem Nintendo 3DS antreten oder über das Internet mit fremden Jägern. Leider können Handheldspieler mit ihrem 3DS nicht in ein Internetspiel eintreten, was durchaus schade ist.

IIn Tanzia stehen viele zusätzliche Quests bereit, die man per Download mit Eventquests erweitert. Vor allem zu viert macht das Spiel am meisten Spaß, da man sich zusammen mit anderen eine Taktik gegen die zahlreichen Monster überlegen darf. Da das Wii U Gamepad über eine Sprachchatfunktion verfügt, ist auch das leidige Thema bezüglich Headset endlich Vergangenheit und lassen einen das Wii Speak Debakel in der letzten Generation vergessen. Unverständlich ist hingegen, warum Capcom das Management der Räume änderte. Bei Monster Hunter Tri bestand ein Spielraum so lange weiter, bis sich kein Jäger mehr darin befand. Beim Nachfolger wird die Verbindung getrennt, sobald derjenige den Raum verlässt, der ihn öffnete. Das kann auf Dauer nervig werden. Wer aber regelmäßig spielt, sollte sowieso eine feste Gruppe haben, denn vor allem in den G-Rang Quests zieht der Schwierigkeitsgrad enorm an. Was natürlich auch für zusätzliche Motivation sorgen kann.

 



Michael meint:

Michael

Ich könnte jetzt seitenweise über die vielen Details und Features schreiben, die das Spiel bietet, aber das würde den Rahmen einfach sprengen. Das Gameplay ist und bleibt das, was es seit fast einem Dutzend an Spielen bereits war. Wer jedoch ein Faible für konstantes Forschen, Sammeln und Tauschen hat, der wird nicht enttäuscht werden. Monster Hunter 3 Ultimate schenkt einem Nichts, belohnt einen dafür umso mehr für geleistete Arbeit. Man kann sich förmlich verlieren, und ehe man sich versieht, sind schnellstens sechs Spielstunden rum. Schneller als einem lieb ist. Für mich ist es allein vom erweiterten Umfang gegenüber Vorläufer ein Pflichtkauf und der bisher beste Teil der Serie. Endlich wieder ein Spiel auf der Wii U, für das sich die Anschaffung der Konsole lohnt. Und auch auf dem 3DS ist es lohnenswert, allerdings nur, wenn man ausschließlich offline spielt oder zusätzlich eine Wii U zu Hause hat.

Positiv

  • massig Content für hunderte Spielstunden
  • umfangreicher Multiplayerpart für bis zu vier Spieler
  • neue Herausforderungen als (kostenlosen) Download

Negativ

  • Bindung an Host der Onlineräume
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Und hier ist Michaels Tutorial zum Spiel. Monster Hunter 3 Ultimate - Der Guide für Einsteiger ller Anfang ist schwer, dies gilt besonders bei Monster Hunter. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen lernte man nach dem Tutorial nur die Grundkenntnisse der Spielmechanik kennen....

  • von daniel.dani:

    Watch_Dogs habe ich die 1000GS niedergelegt, da ich keinen richtigen Spaß mehr am Spiel hatte. Dark Souls will ich aber unbedingt noch auf 1000GS bringen. Dann mache ich das vorher noch. Eben ballere ich aber gerne bei Wolfenstein rum und nebenbei mit einem Kumpel Guacamelee Dann werde ich MH3...

  • von Undead:

    ist halt wie Dark Souls kein Causal Game. Man kann nicht erwarten das man gleich auf große Monster stößt und diese durch ein paar Knöpfe drücken wegschnetzelt(als jemand der Dark Souls kennt, solltest du das aber gewohnt sein) Das die Steuerung am anfang sehr gewöhnungsbedürftig ist, gebe...

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Monster Hunter 3 Ultimate Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2013-03-22
Vermarkter Capcom
Wertung 9.2
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