Children of Mana im Test

Nintendo DS
Eines der wenigen neuen Konzepte, die uns das 21. Jahrhundert bis jetzt beschert hat, ist das Spin-Off. Einige große Serien sammeln in diesem Bereich bereits Erfahrungen und so auch die bekannte und beliebte Mana- bzw. Seiken Densetsu-Reihe. Was der Spieler von solchen Spin-Offs zu halten hat, ist häufig nicht ganz klar. Deshalb klären wir auf und testen für euch das neuste Werk von Square-Enix - Children of Mana.

Die Designer von Square-Enix wissen was sie tun.

Das Konzept des Spiels ist schnell erklärt. Der sagenumwobene Mana-Baum hat wieder einmal Probleme und da dieser mit seiner Macht das Böse von der kleinen Welt Illusia abhält, ist relativ schnell klar, dass es mit dem friedlichen Treiben bald vorbei ist. Nach einer äußerst ansprechenden Einführung könnt ihr euch einen von vier Charakteren aussuchen und euer Abenteuer beginnen. Die Charaktere unterscheiden sich anhand ihrer Fertigkeiten und Eigenschaften. Eigenschaften, Fertigkeiten? Was für ein Spiel ist Children of Mana eigentlich? Diese Frage zu beantworten ist in den ersten Spielstunden wirklich nicht einfach. Doch meine ersten Eindrücke bestätigten sich im weiteren Spielverlauf immer wieder: Children of Mana ist durch und durch ein Hack’n’Slay.


Die beschauliche Welt Illusia mit dem Mana-Baum in der Mitte.


Anders gesagt, vieles an dem Spiel erinnert an eine Partie Manga-Diablo. Die Welt in der ihr agiert ist nicht zusammenhängend, dass heißt ihr habt euren Ausgangspunkt, das Dorf, und von diesem reist ihr per Karte, keine Square-typische Weltkarte, von Ort zu Ort. An diesen Orten müsst ihr Aufgaben erledigen um die Story weiterzuentwickeln und nebenbei euren Charakter aufzuleveln. Die verschiedenen Orte sucht ihr für unterschiedliche Aufgaben immer wieder auf und am Ende steht häufig ein Endgegner.

Gameplay-technisch sieht das ganze so aus, dass ihr euch durch eine Horde von Gegnern kämpft und langsam Stufe für Stufe des Gebietes durchforstet. Der Schwierigkeitsgrad erschien mir beim Spielen übrigens durchweg auf einem sehr hohen Niveau, was bei der kindlichen Präsentation des Spiels an manchen Stellen doch verwundert. Falls es eure Aufgabe ist lediglich den Endgegner zu besiegen, könnt ihr natürlich auch ein paar Gegner auslassen, was natürlich weniger Erfahrung bedeutet. Die äußerst kreative Aufgabe alle Gegner zu töten, sorgt jedoch dafür, dass ihr hiervon eigentlich auch so genug sammelt.


Gut gelöst: Oben hitziger Kampf mit dem Endgegner, Unten übersichtliche Informationen.


Ihr habt, anders als z.B. bei Diablo, keine Fähigkeiten die ihr ausbauen könnt. Ihr könnt lediglich durch bessere Waffen und verschiedene Juwelen eure Charakterwerte verbessern und diese wirken sich dann auf euren Schaden und ähnliches aus. Klar ist leider auch, dass, anders als bei Diablo, das Gameplay dadurch äußerst statisch ist. Nie müsst ihr euch auf andere Angriffe oder ähnliches einstellen. Ihr werdet lediglich immer stärker, jedoch die Gegner natürlich auch.

Die Steuerung ist sehr gut gelungen und bewusst simpel gehalten. Das bekannte Ringmenü erlaubt schnelles Ausrüsten und der zweite Bildschirm wurde intelligent für Menüs und Zusatzinformationen genutzt. Das Kämpfen erscheint hier und da im Vergleich mit anderen Mana-Spielen jedoch ein wenig verzögert.


Mit Freunden an der Seite kämpft es sich doch gleich viel schöner.


Bei der grafischen Präsentation kann Children of Mana ordentlich punkten. Die Spielwelt ist malerisch inszeniert und insofern man es mag, erfreut sie den Spieler mit wunderschöner Farbvielfalt. Der Grafikstil erscheint bekannt und geht doch ganz eigene Wege. Immer wieder sieht man bekannte Mana-Charaktere oder -Orte, die angenehme Nostalgie aufkommen lassen. Herausragen tun die Zwischensequenzen, immer mal wieder eingestreute Comicfilmchen, die auf dem Handheld-Sektor Maßstäbe setzen.

Und wie ist es von einem Square-Enix-Spiel anders zu erwarten? Die Musik ist natürlich perfekt, bezaubernd und in jeder Situation stimmig. Hier versteht man halt einfach sein Handwerk und ich habe ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet. Die Soundeffekte sind teilweise ein wenig simpel, aber Grund zur Beschwerde gibt es eigentlich auch hier nicht. Wahrscheinlich wären andere Effekte zu viel des Guten.

Ein Feature, welches man nicht vergessen darf, ist der Mehrspielermodus. In ihm könnt ihr mit euren Freunden zusammen Illusia vor dem Bösen bewahren. Durch die verschiedenen Charaktere gibt es einige nette Kombinationen, die man zusammen ausprobieren kann. Variantenreichtum à la Diablo gibt es jedoch auch hier zu keinem Zeitpunkt. Leider funktioniert der Spaß auch nicht online, sondern nur mit Leuten in eurer Umgebung. Trotzdem steigert das Spiel mit Freunden den Spielspaß um einiges.

Team meint:

Team

Ich hatte ehrlich gesagt etwas anderes erwartet und genau das ist das Problem am Spin-Off-Prinzip. Die Menschen kennen und lieben die Serien und haben, ob sie wollen oder nicht eine gewisse Erwartungshaltung. Mir ist ein durchschnittliches Hack’n’Slay persönlich einfach zu wenig für ein Mana-Spiel und ich denke, dass es vielen Spielern so gehen wird. Das bedeutet natürlich nicht, dass Children of Mana ein schlechtes Spiel ist! Die Inszenierung ist wunderschön und durch die vier Charaktere gibt es einen hohen Wiederspielwert.

Positiv

  • eine wunderschöne Inszenierung
  • eingängige Steuerung
  • spaßiger Mehrspieler-Modus

Negativ

  • keine zusammenhängende Welt
  • stumpfes Quest-System
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Children of Mana Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 11. Januar 2007
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.1
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