Doshin the Giant im Test

GameCube
Vielen von euch sicherlich kein unbekannter Titel, denn wer schon stolzer Besitzer eines N64 war und einwenig im Blätterwald mitlas, wird sich noch an Doshin the Giant für das Hardware Add-On 64DD erinnern. Das 64DD hat es leider nie aus Japan geschafft, wodurch auch Doshin the Giant den japanischen Spielern vorbehalten blieb. Nintendo hatte aber ein Einsehen und portierte das Spiel auf den GameCube, eine Generalüberholung natürlich inklusive. Knappe zwei Jahre sind seid dem 64DD-Release vergangen - kann das Spiel denn noch mit aktuellen Titeln mithalten?
Schlechte Nachrichten kommen ja bekanntlich am liebsten zuerst und da macht auch das Spiel mit dem großwüchsigen keinen Unterschied - eines Riesen würdig schluckt Doshin nämlich stolze 40 Seiten auf eurer Memory Card für ein Savefile und 4 Seiten für jeden geknipsten Screenshot. Das macht den Kauf einer zweiten Memory-Card fast schon unumgänglich...


'Diese Bewohner wünschen sich einen Baum in ihrer Nähe...'


Hat man dieses Problem überwunden kommt man ins Hauptmenü, wo man zu Beginn einfach den Punkt Spiel Starten anwählt - etwas anderes macht (noch) wenig Sinn. Später könnt ihr hier beispielsweise die Monumente (siehe unten) bewundern oder in eurem Fotoalbum rumkramen.
Nach anwählen des Punktes Spiel Starten wird in einem kurzen Intro etwas über die Geschichte erzählt - und das sogar in wirklich gut synchronisiertem Deutsch! Allerdings merkt man schon hier an der Story, daß man sich bei Doshin the Giant eher an die jüngere Zielgruppe richtet. Doshin ist ein Riese der jeden Morgen dem Meer entsteigt - die Menschen die auf der kleinen Südsee-Insel leben kannten den Reisen bisher nur aus Legenden und Erzählungen und bestaunen ihn mit großen Augen. Wie die Geschichte nun ihren weiteren Verlauf nimmt, kannst einzig und allein du selbst bestimmen. Und das ist das schöne an Doshin the Giant.

Wen man das Game mit schon erschienenen beschreiben müsste, dann würde ich es als eine Mischung aus Age of Empires und Black & White bezeichnen. Mit eurem Riesen stampt ihr über die Insel - ihr könnt springen, was aber bei eurer Landung den Boden einwenig einsinken lässt. Ihr könnt aber auch jederzeit Mithilfe spezieller Kräfte (per X und Y einsetzbar) den Boden anheben oder absenken.
Wie bereits weiter oben beschrieben - die Insel ist nicht unbewohnt und so existieren dort auch Völker, allerdings zu Beginn durch ein Mänlein und ein Weiblein dargestellt. Der Riese muss nun Aufgaben fuer sie erfuellen, wie beispielsweise Baeume setzen, Terraforming etc.

Führt ihr dies zur Zufriedenheit der Bürger aus werden es rasch mehr - und die Kleinen fangen sofort fleißig an zu bauen. Innerhalb kürzester Zeit entstehen neue Hütten, bis hin zu großen Monumenten später. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Völker nicht nur im Baustil, sondern verfügen auch über einen gewissen eigenständigen Charakter. Ein Volk fing beispielsweise bei mir sofort an Befestigungen und Kanonen zu bauen, während andere ein grünes Hochgebirge von mir wollten, in dem ihre Schäfchen friedlich grasen können.

Sind die Völker sehr zufrieden mit euch, verehren sie euch sogar als Gottheit. Diese Zuneigung bekommt ihr in Form von Herzen zu sehen, die von den Menschen die euch verehren und mögen aufsteigen und langsam um den Bildschirmrand versammeln. Ist der Bildschirm einmal rundherum aufgefüllt, wächst der Riese. Der Vorteil ist dabei natürlich das man stärker und schneller wird - doch die Größe birgt auch Nachteile - zu leicht zertritt man als Riese schonmal etwas, wenn man durch so ein kleines Dorf rennt...


'Als Dämon verbreiten wir Angst und Schrecken...'


Wer von euch ein Volk überhaupt nicht leiden kann, der sollte einfach mal den L Button am Pad drücken und die sich auf dem Bildschirm ablaufende Verwandlung betrachten. Fortan spielt ihr als unheimlicher, riesiger Dämon der Feuerbälle schleudert und Tod und Verwüstung bringt!
Anstatt von Herzen erhaltet ihr hier dann Totenköpfe, welche die Angst und den Hass der Menschen auf euch zeigen. Wiederrum gilt - einmal den Bildschirm umrundet, wächst der Riese. Drückt ihr erneut L, verwandelt ihr euch wieder in den friedsamen und hilfsbereiten Doshin zurück. Achja, wie - Spielziel? Nun offiziell sollt ihr die Völker dazu bringen insgesamt 16 Monumente zu euer Ehren zu errichten. Aber das ist eher sekundär - denn das Game lebt zu einem Großteil vom Auskundschaften und Experimentieren. (was passiert, wenn ich....?)

Grafisch sieht man die Herkunft vom 64DD dem Game doch noch an, die Landschaften wirken trotz einiger, netter kleiner Details doch einwenig karg. Auch die Figuren würden sich mit Sicherheit noch besser machen lassen - aber wen interessierts? Doshin ist kein Spiel das man sich aufgrund atemberaubender Optik zulegt!

Viel besser als die Grafik gefällt da schon die Rubrik Sound. Neben der - wie oben schon angesprochenen - gut synchronisierten deutschen Sprachausgabe hört ihr im Spiel vornehmlich Umgebungsgeräusche (Tiere oder z. B. euer Trampeln) oder aber die verschiedenen Melodien der Völkern, sobald ihr in die Nähe ihrer Dörfer/Städte kommt.

Auch die Steuerung geht gut von der Hand, lediglich einwenig langsam ist der Gute unterwegs. Gerade später, wenn man sich am liebsten zerreißen und an fünf Orten gleichzeitig sein möchte..... Ansonsten behält man aber immer optimal die Kontrolle und kann komfortabel per Steuerkreuz und C-Stick die Kameraperspektive seiner Wahl einstellen.


'Der sanfte Riese bei seinen kleinen Freunden...'


Doshin the Giant ist mal einfach ein ausgefallenes Spiel, daß für richtig Spaß sorgt. Die Story wurde merklich eindeutig mehr auf die jüngere Zielgruppe ausgelegt, doch auch ältere Spielernaturen können durchaus viel Spaß mit dem gelben Riesen haben. Wer auf ungewöhnliche, typisch japanische Spielprinzipien steht, sollte sich Doshin the Giant auf jedenfall ansehen!

Sebastian meint:

Sebastian

Familienfreundliches, innovatives Spiel mit hohem Spielspaßfaktor. Mit Sicherheit nicht jedermans Geschmack, dennoch solltet ihr bei Interesse wirklich einen Blick riskieren.

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Forum
  • von Atomspion:

    So, gestern kam es an, hab es auch gleich mal 8 Stunden gepielt. Gefällt mir richtig gut! Das Volk auf der Insel hat einen an der Waffel, oder? Ich musste da so`n richtig heftig hohen Berg errichten. Saß da mehrere Tage dran, bis die endlich zufrieden waren, und die Insel ist dadurch auch extrem...

  • von Fixel:

    Hat mir damals irgendwie zu wenig Spieltiefe geboten. Manche Sachen waren ganz nett, aber wirklich lange konnte man es net spielen, imo. Aber wie Sebastian schon sagte, immer wieder ne Runde werde und, Atomspion, das Geld absolut wert. ...

  • von [neXGam] Chefsessel:

    Original von Segaholiker Ja, nur besser uhh...soweit würde ich aber nicht gehen ...

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Doshin the Giant Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20. September 2002
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.2
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