Dynasty Warriors 6: Empires im Test

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Mit Dynasty Warriors 6: Empires erschien vor kurzem der mittlerweile dritte Xbox 360 Ableger der japanischen Erfolgsreihe - wenn man jeweils zwei Adaptionen der Samurai Warriors- und Dynasty Warriors Gundam-Serien mal nicht mitzählt. "Ziemlich viele Games mit recht wenig Veränderungen", denken die einen. "Gerne auch noch mehr davon", die anderen. Mit welchen Neuerungen Dynasty Warriors 6: Empires auftrumpfen kann, erfahrt ihr im folgenden Review.


Doch was hat eigentlich das "Empires" am Ende des Namens zu bedeuten? Kluge Köpfe erinnern sich noch an Dynasty Warriors 5 Empires, welches euch seinerzeit in einer Art "Karrieremodus" ins alte China rief um dort Landstrich um Landstrich zu verwüsten und sich am Ende die Herrschaft über das Reich zu sichern. Dies ist auch bei vorliegender Schillerscheibe der Fall: Dabei obliegt es allein euch, ob ihr als einfacher Offizier oder Herrscher spielen wollt und für welchen der Jungs mit den unaussprechlichen Namen ihr in die gewohnt actionreichen Schlachten ziehen wollt. Oder möchtet ihr gar selbst zum Herrscher aufsteigen - den ganzen Büro-Verwaltungskram inklusive? KOEI Kenner fühlen sich dabei teils stark an die Romance of the three Kingdoms Reihe erinnert, was angesichts von deren Qualitäten sicherlich kein Negativpunkt ist.

Dabei versteht sich Dynasty Warriors 6 Empires auch als eine Art kleines "Best of" von Dynasty Warriors 6, denn nicht nur das hier alle Stages enthalten sind, auch bei den Charakteren gibt es ein Wiedersehen mit Typen wie Zhang He, Taishi Ci, Ling Tong, Cao Pi, Ma Chao und Yue Ying etc. etc. zu feiern, die allesamt ihre Movepalette beibehalten. Meng Huo scheint nun jedoch mit neuer Waffe in den Kampf zu ziehen - der zurückgekehrte Edit Character Mode lässt euch zudem nach belieben weitere optische Änderungen vornehmen und wurde im Vergleich zu seinem Vorläufer weiter ausgebaut.



Ein neues Stufen-System für Waffen lässt euch eure Zahnstocher von einem Schmied verbessern, was neben mehr Schaden auch zu speziellen Fähigkeiten des Prügelwerkzeugs führen kann, sofern ihr es mit einem auf dem Schlachtfeld gefundenem item kombiniert. Außerdem hängt das mit Teil 6 eingeführte Renbu-Können eures Charakters nun maßgeblich von seiner Waffe ab, was selbige noch stärker in den Fokus rückt. Fähigkeiten lassen sich dabei per RB-Button und dem z. B. A- oder B-Button ausführen. Neben vielen bekannten Skills gibt es dabei auch hier wieder einige Neuzugänge zu beobachten.

Seinen besonderen Reiz bezieht Dynasty Warriors 6 Empires allerdings durch die umfangreiche Planungsphase am Kartentisch: Wie erwähnt habt ihr hier nun die Auswahl, ob ihr als einfacher Offizier in die Dienste eines Feudalherren tretet, als Söldner durch die Lande zieht, als Vasall einem größeren Herrscher dient oder euch selbst zur Speerspitze im Kampf um ein vereinigtes China stilisiert. Gerade diese spielerische Freiheit macht einen ungeheuren Reiz aus, da praktisch jede Runde vor der Konsole anders verläuft.



Als einfacher Offizier arbeitet man sich beispielsweise im Ansehen seines Herrn hoch und führt eben auch einfach nur Befehle und Anordnungen aus - die Entscheidungen trifft der Herr. Wer als unabhängige Kraft durch das Land reist kann ebenfalls Missionen gegen bare Münze annehmen, die er sich zudem noch nach eigenem Gusto auswählen kann. Nicht selten, dass man hier in einer Schlacht noch mit Männern gemeinsam kämpft, die in der nächsten Schlacht schon auf der anderen Seite stehen. Doch nicht nur der kriegerische Aspekt macht Dynasty Warriors 6 Empires so genial - ähnlich wie bei Romance of the three Kingdoms könnt ihr auch hier Blutsbrüderschaften schließen oder Vermählungen eingehen.

Ein weiteres Novum ist die Einführung eines Kartensystems in Dyntasty Warriors 6 Empires. Keine Bange, so schlimm wie mit der Trading Card Game Welle zwischen 1999 - 2004 wird es hier nicht. Lediglich nach jedem Zug wird eine Karte gezogen, die jeweils ein Ereignis mit sich bringt: Beispielsweise ersuchen euch neue Offiziere um eine Position oder eure von der Schlacht stark dezimierten Truppen erholen sich wieder. Auch bei den Sitzungen des Rats lassen sich Karten zur Erreichung diverser Ziele einsetzen. Insgesamt ein probates Mittel, um das Gameplay etwas weiter aufzupeppen.



Die Kämpfe selbst spielen sich nach alter Gangart: Wie gewohnt metzelt man sich durch Horden beschränkter Fußsoldaten, legt sich dann und wann mit einem höhergestellten Offizier an und ist am besten an fünf verschiedenen Orten der Karte gleichzeitig. Ist euer Lebensbalken leer, so führt dies wie gehabt zu einem (frustrierenden) Game Over, was insbesondere in der Anfangszeit mit eher wenig Übung und einem schwach ausgebautem Charakter noch relativ häufig passieren kann und dann zu filmreifen Szenen auf der Couch führt (wer spielt schon gern ein Stündchen umsonst?).

Leider ist Dynasty Warriors 6 Empires technisch immer noch nicht auf der Xbox 360 angekommen: Das Spiel leidet unter einer wirklich stark begrenzten Sichtweite, die Gegner ein ums andere Mal urplötzlich vor euch aufploppen lässt. Dies gilt auch für Bäume, Berge und Gebäude und kann verdammt irritieren, wenn ihr auf eine vermeintliche Freifläche zuläuft und plötzlich ein riesiges Gebäude vor euch erscheint. Auch wurde auf den Maps gern mal mittels copy & paste gearbeitet, was immer nur so lange gut ist, solange es nicht auffällt - hier tut es das allerdings. Da ist es dann eher ein schwacher Trost, dass die Anzahl der Gegner massiv erhöht wurde und ihr so in einer Schlacht schon mal auf mehrere Tausend (!) Kills kommen könnt ...



Immerhin ist die Musikauswahl wesentlich besser und überlässt euch dabei vor Kampfbeginn die Auswahl aus verschiedenen Mucken, wobei sich stilistisch wieder eher fernöstliche und rockige Klänge durchgesetzt haben. Wobei sich auch einige etwas deplatziert wirkende J-Techno Klänge hierher verirrt haben. Auch die englische Sprachausgabe ist wenig preisverdächtig und hinterlässt irgendwie das Gefühl, dass man bei KOEI in letzter Zeit gewissen starken Sparzwängen unterworfen sei. Schade!

Sebastian meint:

Sebastian

Satte 50 Charaktere, ein Karrieresystem mit vielen Wahlmöglichkeiten und ein hervorragendes Leveling System haben mich einige Stunden vor meiner Xbox 360 samt Dynasty Warriors 6 Empires verbringen lassen. Gerade die Möglichkeit seine eigene Geschichte selbst zu schreiben (Werde ich Söldner? Oder Herrscher?) lässt das alte China so faszinierend werden. Und auch wenn das Kampfsystem etwas in die Jahre gekommen sein mag und sich natürlich einige Dinge gegenüber den Vorgängern wiederholen mögen, ist die ewige "Es ist immer das Selbe"-Kritik einiger Kollegen sachlich falsch und unfair - überzeugt euch selbst davon. Angesichts des ermäßigten Verkaufspreises von 35 Euro sollte die Entscheidung ohnehin nicht allzu schwer fallen, Fans des Mix aus Strategie & Action greifen zu!

Harry meint:

Harry

Als bekennender Kritiker der Dynasty Warriors-Reihe und Koeis Recyclingpolitik muss ich dieses Mal eingestehen, dass die Jungs hinter dem Spiel sich wirklich mal ein paar Gedanken gemacht haben. In der Kampagne gibt es diesmal eine ordentliche Ladung Abwechslung und auch das neue Kartensystem ist ein erfrischendes Element. Wenn man bis Dynasty Warriors 7 nun noch die Technik der Reihe auf den aktuellen Stand der Dinge bringt und das Kampfsystem runderneuert, gebe ich mich nächstes Jahr geschlagen. 

Positiv

  • Viele verschiedene Möglichkeiten in der Kampagne
  • Neues Kartensystem
  • Niedriger Preis ( 35 Euro)

Negativ

  • Wenig Neuerung im Kampfsystem
  • Technisch nicht zufriedenstellend
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Dynasty Warriors 6: Empires Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26.06.2009
Vermarkter THQ
Wertung 7.2
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