Läster-Paradies Restaurant - hier ist der Klatsch zu Hause!
Auch hier setzt Nintendo wie schon beim Golfsport wieder stark auf die Verbindung Sport und Rollenspiel, wobei man dabei beide Aspekte in einer etwas abgespeckten Version präsentiert bekommt. Das fällt hier aber gar nicht negativ auf, vorausgesetzt man erwartet hier keine akkurate Simulation des Tennissports. Denn die Akzente wurden hier eindeutig auf Action und Spielbarkeit gelegt, weshalb auch die bereits aus der Cube Fassung beliebten (gehassten) Powerbälle ihren Einzug feiern. Die Handhabung funktioniert zudem von der ersten Sekunde an absolut problemlos, wie schon beim Cube klappt auch hier die Ballannahme problemlos und verlangt nichts unmögliches von euch.
Während ihr eingangs vielleicht noch etwas unbeholfen über die Tennis Akademie wuselt, lernt man im Verlauf des Spiels die einzelnen Courts und Trainingshallen besser kennen. Notgedrungen, denn stets seid ihr in bester RPG-Manier darum bemüht euch bzw. eurem Partner (sofern ihr Doppel spielt) das nächste Level-up zu verschaffen. Daraufhin dürfen nämlich nach altbekanntem Muster bestimmte Attribute wie Kraft, Tempo oder Fähigkeit á la Aufschlag, Volley etc. ausgebaut werden. Wer also schon bei Games wie z. B. Pokémon Freude beim Heranzüchten diverser Werte hatte, wird auch hier nicht unglücklich sein.
Es dauert etwas bis zum Auftritt der Nintendo Helden!
Ebenfalls Anlass zur Freude bietet auch die zufriedenstellende KI der CPU-Protagonisten, gerade mit nicht-menschlichen Partner hatte man in der Vergangenheit schon das eine oder andere frustige Tenniserlebnis. Natürlich in gewissem Grade abhängig vom Level verhält sich euer Partner aber durch die Bank vernünftig und fast so, wie es ein menschlicher Spieler tun würde. Zwar gibt es auch hier offenbar hin und wieder mal kurze Konzentrationsschwächen, insgesamt hat man das schwierige Thema aber gut gelöst.
Nicht zugucken, selbst trainieren!
Grafisch spielt man hier in der gleichen (hohen) Liga wie schon Golden Sun, obwohl man hier fast noch etwas mehr Details präsentiert bekommt. Die Optik überzeugt durch satte bunte Farben und dürfte Fans selbiger mehr als zufriedenstellen. Zudem dürften Veteranen gerade einige der Sprechblasen und Emotions doch verdammt bekannt vorkommen ,,,-)
Auch die Sounduntermalung des Tennisspektakels kann sich hören lassen. Unaufdringlich und doch unterhaltsam vergingen beim Test die Stunden doch recht schnell, bis es schließlich zum Showdown beim großen Turnier kam - die Matches stets begleitet von deutschsprachige (!) Sprachausgabe, wobei fairerweise "Sprachfetzen" á la "Geschafft", "Spiel, Satz & Sieg" & co. richtiger wäre.
Ein echtes wunschlos-glücklich Modul also? Leider nein, denn auch wenn man sich noch so angestrengt hat, blieb eine Sache doch auf der Strecke - der Umfang. Auch wenn man intelligenterweise zwei Schwierigkeitsgrade integrierte und ihr entweder Solo oder im Doppel Karriere machen dürft (sinnigerweise nur entweder/oder) so hat man doch meist schon nach sieben bis acht Spielstunden sein Ziel erreicht. Geübte Zocker daddeln also an einem Wochenende bis zum Schluß, da hätte es ruhig noch etwas mehr sein dürfen. Zwar lassen sich auch fernab des Storymodus noch einzelne Partien just for Fun austragen, so richtig motiviert dieses Feature aber auch nicht auf Dauer.
Die Powerbälle dürften wieder nicht jedermanns Geschmack treffen...
Camelot hat es fast geschafft einen neuen Hit auf den GBA zu zaubern und scheitert dann so kläglich am Umfang. Einem Vergleich mit Mario Golf hält der Titel leider überhaupt nicht Stand, wenngleich sich - je nach Vorliebe - der Spielspaß in ähnlich hohen Regionen hält. Wer sich dennoch angezogen fühlt macht mit einem Kauf nichts falsch - sollte sich aber auch nicht beschweren, wenn er nach einem Wochenende bereits alle Charaktere und Features freigespielt hat.