Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen im Test

Nintendo Wii
Noch vor einer Dekade waren sich Sonic und Mario spinnefeind und die Anhänger der jeweiligen Plattformen gaben sich gegenseitig Saures. Zweiteres herrscht ja weiterhin vor, allerdings sind die zahlreichen Figuren aus den Mario- und Sonic-Welten nun vereint im olympischen Geiste der nächsten Spiele in Peking im nächsten Jahr.

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In dem von SEGA entwickelten und von Nintendo in Japan sowie SEGA in den USA und Europa vertriebenen Spiel, messen sich die ehemaligen Rivalen in zahl- und abwechslungsreichen Disziplinen. Zu Anfang erstellen sich alle Mitspieler ihr eigenes Profil mit Namen und dem gewünschten Land, für das sie starten wollen. Im Menü angekommen, begibt man sich sogleich zu den einzelnen Disziplinen, von denen einige erst freigespielt werden müssen, was aber im Verlauf des Spiels ohne große Hürden zu schaffen ist.


So begeben wir uns zuerst ins von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron entworfene Nationalstadion, um auf den Tartanbahnen die ersten Sprintdisziplinen anzugehen. Gesteuert wird mittels Wiimote und Nunchuk (wenn gewünscht auch nur mit Wiimote), die zum TV gerichtet nun wie zwei Schlagzeugklöppel auf und ab bewegt werden, um Tempo aufzunehmen. Hierbei sollte man tunlichst das Kabel zwischen Wiimote und Nunchuk mit in die Hände nehmen, da man ansonsten recht bald Schmerzen im Unterleib oder den Handunterflächen verspüren wird. Jede der Charaktere aus den beiden Lagern hat natürlich in Bezug auf Geschwindigkeit, Geschicklichkeit, Ausdauer und Kraft seine Vor- und Nachteile.


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Vor jeder Disziplin kann man sich die Steuerung des Events erklären lassen, was aber vor allem in späteren, komplizierteren Sportarten nur ungenügend dargestellt wird. Hier hätte man es dem User im Stile von z.B. Athlete Kings sehr viel leichter machen können, zu jeder Zeit genau zu wissen, wie und wann welcher Knopf gedrückt oder die Wiimote/Nunchuk gehalten/geschüttelt werden muss. Allerdings ist dies kein wirklich großer Fehler, da man nach einmaligem Testen rein intuitiv herausfindet, wie es perfekt zu handhaben ist.


Danach starten wir, nachdem wir unseren Charakter mit einem Applaus (Wiimote und Nunchuk seitlich zusammenschlagen) angefeuert haben, in den Sprungdisziplinen wieder mit der muskelkaterfördernden Art des Sprints (was aber durchaus Spaß macht und an alte Summer Games Zeiten erinnert). Beim Absprung kommt es dann auf´s Timing an, die Wiimote zum richtigen Zeitpunkt und beim Dreisprung im passenden Rhythmus nach oben zu schwingen. Wer allerdings die Wiimote zu sehr nach oben reißt, schickt seinen kleinen Helden in einem zu starken Winkel auf die Reise. Beim Hammerwurf schwingt man die Wiimote im Kreis und muss "nur" noch zum richtigen Zeitpunkt den Hammer loslassen, um nicht in den Zaun oder neben die Zielfläche zu werfen. Zwischendurch legen wir eine Runde beim Hürdenlauf ein. Und auch die weiteren Olympia-typischen Disziplinen auf der Bahn oder dem Feld wie der Staffellauf oder der Hochsprung bieten eine Kombination aus Schnelligkeit und Timing.


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Nun widmen wir uns den etwas ausgefallerenen Spielen und starten mit dem auf der Wii schon des Öfteren verwendeten Tischtennis, das aber natürlich im Vergleich zu einem Rockstar Tischtennis nur sehr spartanisch daherkommt und zudem auch nicht sonderlich abwechslungsreich oder gar spannend ist. Das Trampolinspringen bedient sich der schon oft verwendeten Art der Aktionsfolge, d.h. akrobatische Figuren zaubert man nur perfekt vor den Punktrichtern hin, wenn man eine vorgegebene Abfolge von 'Aktionsknöpfe drücken' und 'Wiimote drehen' in der Zeit schafft, in der sich die Spielfigur in der Luft befindet. Im Übrigen kann man auch den eigenen Mii benutzen, was natürlich vor allem mit Freunden zur Belustigung führt.





Im Tontaubenschießen bestimmt man vor Antritt der verschiedenen Schusspositionen mittels eines kleinen Punktes, der nach Möglichkeit genau in der Mitte eines Herzens zum Halt gebracht werden sollte, die Größe seines Zielvisiers. Und ein größeres Visier ist hier auch von Nöten, da die Scheiben im späteren Verlauf eine ziemlich hohe Geschwindigkeit aufnehmen. Aber genau wie das Fechten, gehört das Tontaubenschießen zu den etwas langweiligeren Disziplinen. Größtes Problem beim Fechten ist die fehlende Abwechslung und Kontrolle über seinen Charakter, was im Endeffekt darauf hinaus läuft, dass man nur noch blind nach vorne laufen muss und der Glücklichere gewinnt.

Im Wasser wird es dann von der Steuerung etwas komplizierter. Im 100m-Freistil hat jeder der niedlichen Charaktere einen eigenen Schwimmstil, sei es Kraulen (Wiimote und Nunchuk abwechselnd nach vorne und hinten bewegen), Schmetterling (beide Controller nach oben und unten bewegen), Brust (seitlich auf- und zuklappen) oder das Hundepaddeln, bei dem man das von den Sprintdisziplinen bekannte Prinzip verwendet. Zudem muss dann noch die perfekte Wende geschafft werden und auf seine Kondition geachtet werden, die man per Druck zum richtigen Zeitpunkt auf den rückseitigen (B)-Knopf wieder auffüllen kann. Beim Rudern vollführt ihr eine Ruderbewegung mit beiden Controllern und müsst gleichzeitig die angezeigten Knopfkombinationen drücken.


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Im weiteren Verlauf des Spiels kann man noch etliche weitere Disziplinen oder Varianten von bestehenden Disziplinen freispielen, wie z.B. das spaßige Bogenschießen, den Stabhochsprung oder den Sprung im Geräteturnen und vieles mehr. In den sogenannten Zirkeln kann man je nach Schwierigkeitsgrad 3 unterschiedliche Disziplinen nacheinander angehen und je nach Erfolg weitere Medaillen, Pokale, Disziplinen und mehr freispielen. Wenn gewünscht kann man sich hier auch eine eigene Abfolge von den beliebtesten Sportarten anlegen. Im Missionsmodus kann man sich auch noch beschäftigen, in dem man vorgegebene Missionen erfüllt, wie z.B. den Speer genau zwischen 50 und 55m werfen o.ä.


Zur Auflockerung des olympischen Spieles gibt es auch immer wieder die Traumdisziplinen, in denen man z.B. ein Rennen in bester Mario-Kart-Manier vollführt. Diese Traumdisziplinen reichen von lustig bis langweilig. In der Galerie führt das Spiel dieses fort, wo man zur Auflösung von Fragen aus den verschiedenen Epochen der Olympischen Spiele mehrere Minispiele vollführt, in denen man auch des Öfteren seinen Grips einsetzen muss. Im Rekordbereich kann man schlussendlich seine eigenen Rekorde einsehen sowie diese in die Weltrangliste eintragen und mit allen anderen Spielern vergleichen.


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Hier ist den Entwicklern allerdings ein ziemlich unverzeihlicher Fehler unterlaufen, da Rekorde einzig und allein im Singleplayer-Modus unter dem aktuell ausgewählten Profil gespeichert werden. Dies bedeutet, dass ihr zwar mit einem oder bis zu 4 Freunden im Multiplayer einen Rekord nach dem anderen aufstellen könnt, diese aber nicht gespeichert werden, was völlig unverständlich ist und auch zu einem deftigen Abzug in der Spielspaßwertung führt.

Grafisch bietet sich einem ein solides Abenteuer, welches allerdings ohne großartige Effekte oder die Nintendo- und SEGA-typische berühmte Verliebtheit zum Detail daherkommt. Die Charaktere und deren Mimiken sind ganz in Ordnung, die Spielstätten wirken aber etwas trist, dafür findet der Spieler hier und da immer wieder Nebenfiguren aus den Mario- und Sonic-Welten als Schiedsrichter oder Weitenmesser. Der Sound fällt einem während des Spiels kaum auf, hier vermisst man vor allem die verschiedenen eingehenden Soundtracks aus den zahlreichen Spielen, die bekannten Soundeffekte sowie ein wenig mehr Enthusiasmus bei den Zuschauern und Stadionsprechern. Auch die Hymne des selbst gewählten Landes fehlt hier bei der Preisverleihung.


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Der Umfang weiß zu gefallen, hat man doch zahllose Disziplinen zur Verfügung, die teils sehr spaßig sind, teils aber auch etwas zu langweilig oder zu kompliziert präsentiert werden. Die Steuerung erweist sich manches mal als etwas uninspirierend und scheint nicht wirklich das zu vollführen, was man eingibt, was auch daran liegen mag, dass man zum Großteil keinerlei Powerleisten oder Winkelangaben zu sehen bekommt und so gar nicht weiß, warum ein Versuch jetzt besonders gut gelungen ist. Im Großen und Ganzen kann man aber gut damit spielen.

Jörg meint:

Jörg

Und wie schon so oft in den vergangenen Monaten muss man auch hier wieder sagen, dass man es einfach besser hätte machen können. Aber alles in allem bietet Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen viele, spaßige und abwechslungsreiche Disziplinen, die vor allem im Multiplayer hohen Spielspaß aufkommen lassen, vernichtet aber eine wirklich hohe Wertung mit teils detailarmen Charakteren und Stadien, fehlender Liebe zum Detail sowie den fehlenden Rekordspeicherungen im Multiplayer. 

Positiv

  • Viele, spaßige Disziplinen
  • Teils verrückte Steuerung

Negativ

  • Zu wenig Enthusiasmus
  • Schlechte Steuerungserklärungen
  • Keine Rekordspeicherung im Multiplayer
Userwertung
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Forum
  • von Rallyefreak:

    Original von Rallyefreak Ich bin am Verzweifeln. Kann mir mal jemand sagen, wie ich zusammen mit meinem Bruder einfach eine Olympiade mit allen Disziplinen starte? Ich raffs einfach net. Ich hab nur noch wenig Hoffnung, dass es gehen könnte. Unglaublich, wer hat sich denn so...

  • von MC_IRC:

    Hahaha......

  • von Shiro:

    Kosuke Kitajima: Mit SEGAs Mario und Sonic zum Weltrekord Erstmals unter 59 Sekunden, Weltrekord und Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Peking über 100 Meter Brust. Japans Schwimmstar Kosuke Kitajima verteidigte erfolgreich die Medaillengewinn von Athen....

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Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 23. November 2007
Vermarkter SEGA
Wertung 7.1
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