Neo Contra im Test

PlayStation2
Konamis Contra-Metzelei - Wer kennt sie nicht? Die Anfänge der Ballerreihe reichen bis zum antiqierten NES zurück, die Formel blieb jedoch seit zwei Jahrzehnten dieselbe: Außerirdische Invasoren richten sich auf der Erde ein, werden jedoch in scrollenden Levels Stück für Stück von einem schlecht gelaunten Duo zu kosmischen Matsch eingeäschert. Als Endgegner müssen seit jeher mutierte Galapagosschildkröten und wohl genährte Babys herhalten (Fragt einfach nicht weiter).
Nach den legendär guten SNES-Episoden (Die in unseren Gefilden Probotector hießen und statt Menschen Roboter-Heroen boten, um einer Indizierung zu entgehen), folgten einige durchwachsene PSone-Ableger und das überzeugende 128Bit Contra: Shattered Soldier. Kann Neo Contra an alte Erfolge anknüpfen?



Erwartet keinerlei geistigen Anspruch...


Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Entscheidet euch für eine Kombination aus drei unterschiedlichen Schießeisen und ballert euch durch recht lineare Levels, die mit allerlei Unrat aus der Milchstrasse vollgestopft sind. Zur Auflockerung findet sich mal ein Panzer in den Seitenstrassen, der zu Altmetall verarbeitet werden will, und die berühmt-originellen Endgegner. Gleich im ersten Einsatz will ein gigantischer Weltraumsäugling das Milupa rausgeprügelt bekommen und ein Metal Gear im freien Fall besiegt werden.

Warum sollte man eigentlich eine seit 15 Jahren bewährte Gameplay-Mechanik beibehalten, wenn man sie genauso gut über Bord werfen kann? Also ersetzten die lustigen Entwickler das aus der 2D-Ära und Shattered Soldier bekannte Sidescrolling und misshandelten die aktuelle Episode mit einer Pseudo-Vogelperspektive. Was schon in einigen Alien Wars-Levels auf Nintendos 16Bitter nicht so recht funktionierte, ist auf der PS2 sogar richtig scheiße - Genaues Zielen? Fehlanzeige!

Widmen wir uns gleich dem zweitel Makel: Dem Schwierigkeitsgrad! Waren frühere Episoden noch Stoff für echte Joypad-Akrobaten, so hat der Neo-Aufguss in etwa soviel Kalorien wie ein Chef-Salat bei McDonalds. Geübte Zocker spielen diese Light-Ballerei locker-flockig in einer ¾-Stunde durch! Und selbst Legastheniker schließen wenig später auf. Wehe dem, der gar den Frevel hat, das Game zusammen mit einem Freund durchzuzocken…



Schicke Cut-Scenes versuchen vergeblich das Spiel zu retten...


Kommen wir zur einzigen wirklichen Stärke des neuen Contra - der Präsentation! Zwar bewegen sich die Texturqualität nur auf durchschnittlichem Niveau, das wird von der stets flüssigen Framerate und den krachigen Explosions- und Waffeneffekten mehr als wett gemacht. Das Gegner-Design darf sich wie gewohnt mit dem Prädikat "Genial" schmücken - ebenso wie der hervorragend inszenierte Vorspann. Abgerundet wird die Optik von stimmen Rock- und Technobeats.

Kai meint:

Kai

Da war wohl das Sushi verdorben - anders ist es nicht zu erklären, wieso die tokioter Entwickler nach dem stimmigen Shattered Soldier diesen Retromüll abliefern. Aufgrund mangelnder Spieltiefe ist für klassische Ballergames ein herausfordernder Schwierigkeitsgrad und ein präzises Gameplay elementar - mit beidem kann Neo Contra nicht aufwarten. Schade eigentlich...

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Neo Contra Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. Februar 2005
Vermarkter Konami
Wertung 5.8
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