Panzer Dragoon Saga im Test

Saturn
Ein Jahr lang saßen 1994 die 15 Mitglieder des Team Andromeda zusammen, um ein Spiel zu kreieren, welches in Fankreisen mittlerweile zum Kult aufstieg.
Das Ziel der Entwicklung war ein Spiel, das einen einzigartigen Style und Flair vermitteln sollte. Verantwortlich dafür waren der Entwickler Manabu Kusunoki und der weltbekannte franzsösische Comic-Künstler Jean Giraud, der unter seinem Synonym Moebius z.B. an Projekten wie Tron, Dune oder auch Alien mitarbeitete.


'Der Pionier der Saga...'


So erblickte "Panzer Dragoon" als eines der ersten Spiele zum Launch des SEGA Saturn in den USA das Licht der Spielewelt.
Der Spieler bekam eigentlich "nur" ein 3D-Ballerspiel. Aber was heißt hier nur, denn was das Team Andromeda nach langer Arbeit auf die Beine gestellt hatte suchte seinesgleichen.



In einer Welt tausende Jahre in der Zukunft leben die Menschen in Furcht vor dem Dark Dragon, dem Ihr den Garaus machen sollt. Nun wurde man nicht einfach in ein Raumschiff gesetzt und ins weite All geschickt um die Gegnerscharen zu vernichten - der Spieler bestieg einen gepanzerten Drachen der durch einzigartig gestaltete Welten gelenkt wurde und dort Sandwürmern, menschengroßen Wespen und riesigen Kampfschiffen gegenübertrat.

In dem 1 Jahr später erschienenen Nachfolger Panzer Dragoon Zwei wurde die Geschichte der phantastischen Welt weitergesponnen und einige zusätzliche Grafikleckerbissen präsentiert.
Gleichzeitig mit der Entwicklung von Panzer Dragoon Zwei wurde auch ein ambitioniertes Projekt in Angriff genommen, welches die Geschichte der Panzer Dragoon-Welt in ein episches Rollenspiel packen sollte.



'Atemberaubende Luftkämpfe...'


Das Team der ersten 2 Teile wurde auf 40 Mann aufgestockt und man begann mit dem umfangreichsten und ausgeklügelsten Rollenspiel dieser Ära.
Die Entwicklungzeit des Spiels durchquerte alsbald die Talsohle des Saturn-Erfolges und erschien sogar erst, als in Amerika und Europa der Zug bereits abgefahren war - dennoch wurde es glücklicherweise noch als eines der letzten Spiele in beiden Märkten eingeführt. Dafür muss man leider mit japanischer Sprachausgabe und englischen Untertiteln auskommen. Im Grunde genommen aber beflügelt dies sogar noch die Vorstellung einer fremden Welt.



Die Story knüpft tadellos an die bereits begonnene Geschichte an, die ja in der Zeitlinie die Reihenfolge Panzer Dragoon Zwei -> Panzer Dragoon -> Panzer Dragoon Saga aufweist, da der zweite Teil als Prequel entwickelt wurde.
In allen drei Teilen wird der Spieler in eine düstere Zukunft entführt, in der die Welt von Kriegen vernichtet vor uns liegt und geheimnisvolle Ruinen voll von erstaunlicher Technologie von biomechanischen Wesen einer vergangenen Zivilisation beschützt werden.

Man findet sich nun 30 Jahre nach der Story von Panzer Dragoon im Krieg des letzten großen Reiches und den bio-mechanischen Kreaturen wieder, in dem der Herrscher dieses Reiches seine Kampfschiffe, die ursprünglich zum Schutze aller Reiche vor den Kreaturen entwickelt wurden, nun auch auf alle anderen benachbarten Länder ansetzt. Dieser Herrscher will die Macht über die sogenannten Tower erlangen, die ihm der Sage nach unendliche Kraft verleihen sollen.



'Klassische Rollenspielelemente inklusive...'


Ihr schlüpft nun in die Rolle von Edge, einem vom Empire angeheuerten Söldner, der bei der Überwachung von Ausgrabungsarbeiten auf ein Geschöpf trifft, das in der alten Zeit geboren wurde.
Seltsamerweise attackieren Luftschiffe seiner eigenen Flotte unter der Leitung von Crayman die Höhle, töten alle seine Freunde und entführen die Unbekannte.
Edge verfolgt sie, wird aber unsanft daran gehindert. Später erwacht er in einer Höhle, wo er von mehreren bio-mechanischen Kreaturen angegriffen wird. Wehrlos steht er ihenen gegenüber, als ein Drache ihm zu Hilfe kommt. Von nun an gehen die beiden einen gemeinsamen Weg. Zuerst ist Edge´s einziger Gedanke die Rache, doch schon bald verändern sich seine Ziele...



Was dem Spieler in wunderschönen Rendermovies erklärt wird, setzt sich grafisch im ganzen Spiel fort. Es ist keinesfalls vermessen, die grafischen Qualitäten von Panzer Dragoon Saga, beginnend von den exzellenten und hochauflösenden 3D-Grafiken über die Zwischensequenzen bis hin zu der teils atemberaubenden Weitsicht ohne Popups, als beste auf dem Saturn, wenn nicht sogar dieser Zeit zu bezeichnen.

Etliche Effekte, die viele Kritiker dem Saturn gar nicht zugetraut hätten, wie transparente Flüsse oder Tageslicht-reflektierende Seen, tuen ihr Übriges zum hervorragenden Gesamteindruck. Jederzeit ist man entzückt von der Vielfalt der Stationen auf Edge´s Weg, ebenso wie von den zahlreichen Gegnern, viele bekannt aus den ersten 2 Teilen, nebst etlichen neuen Kreaturen und bildschirmfüllenden Bossen. Einzig dort wird der Saturn ab und an leicht in die Knie gezwungen und man bemerkt ein leichtes Ruckeln.



'Völlige Bewegungsfreiheit ist diesmal garantiert...'


Entgegen den Vorgängern kann der Drachenreiter dieses Mal die Welt um sich herum "freien Flügels" bereisen, keine vordefinierten Routen stören mehr den Genuss der Welten. Auf dem Weg durch die Welten, trifft man gelegentlich auf Gegner, die man bezwingen muss sowie auf erforschenswerte Höhlen oder andere Orte.
Auch zu Fuß kann sich Edge in Städten in bester RPG-Manier umher bewegen, mit den Bewohnern sprechen, um Informationen zu erhalten, wichtige Utensilien einkaufen oder einige Side-Quests lösen, die zwar nicht unbedingt zur Lösung des Spiels beitragen, aber dem Ganzen einen nicht so linearen Eindruck verleihen.



Im Kampf gegen die variantenreichen Gegner stehen dem Drachenreiter einige Angriffsmöglichkeiten zur Auswahl, die man vor seinem Turn auswählen kann.
Neben der Standard-Laserwaffe von Edge (die natürlich auch verstärkt werden kann) und den Laserattacken des Drachen kann man mittels dreier Energiebalken auch verheerende Attacken losschlagen.

Dabei sollte man aber stets darauf achten, wo man seinen Drachen positioniert, denn es gibt sichere Zonen, von denen aus man zwar nicht so stark angreifen kann, in denen der Gegner aber einen selbst ebenso wenig treffen kann, oder aber man entscheidet sich für´s Risiko in einer unsicheren, roten Zone und hofft auf die Überlegenheit der eigenen Waffen. Am Ende jedes Kampfes wird man bewertet und je nach Leistung entlohnt.



'Schöne Effekte begeistern das Auge...'


Wie auch aus Panzer Dragoon Orta bekannt, kann der Drache im Verlauf des Spiels verstärkt werden und sich in mehrere Variationen in Echtzeit morphen. Je nach Vergabe der Eigenschaftspunkte verändert sich sein Aussehen,,, legt ihr z.B. mehr Wert auf seine defensiven Stärken, wird der Panzer eures geflügelten Partners dicker.



Die eigens für die Panzer Dragoon Reihe durch einen Mix von Deutsch, Japanisch, Altgriechisch und Latein entwickelte Sprache Panzerese wirkt genau so wie die anime-inspirierte Musik zu jeder Zeit richtig. Zumeist wird jedoch Japanisch gesprochen, glücklicherweise werden diese Unterhaltungen durch englische Untertitel auch den meisten Europäern verständlich. Die Soundeffekte kennt man zumeist noch von den Vorgängern und können gleichfalls überzeugen.



'Bildschirmfüllende Endgegner trifft man häufig...'



Jörg meint:

Jörg

Die Präsentation dieses 4CD umfassenden RPG-Spektakels ist schlicht atemberaubend. Die Grafik sucht auf dem Saturn vergeblich Konkurrenz, die musikalischen Stücke sind bombastisch arrangiert und etliche FullMotionVideos begeistern den Spieler ununterbrochen und mit glasklarer Sprachausgabe.
Wer einen Saturn sein Eigen nennt und bereit ist, für diesen Klassiker etwas mehr Geld auszugeben, wird garantiert nicht enttäuscht werden!

Userwertung
9.6 7 Stimmen
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Panzer Dragoon Saga Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Mai 1998
Vermarkter SEGA
Wertung 9.7
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