Phantasy Star Universe (PS2) im Test

PlayStation2
Mit Phantasy Star Universe kehrt eine alte SEGA Legende zurück ins Rampenlicht. War doch Phantasy Star schon damals Anno 1987 auf dem Master System eine willkommene RPG-Abwechslung mit modischem Science-Fiction Ambiente. Erst viele Jahre später revolutionierte SEGA das Genre, indem es mit Phantasy Star Online auf dem Dreamcast das erste komplett online spielbare Konsolen-RPG präsentierte. So verwunderte es auch nicht, dass sich Phantasy Star Online in kürzester Zeit zu einem Monsterspiel mauserte und viele tausende Spielstunden der schnell wachsenden Fangemeinde verschlang. Nicht umsonst sind auch heute noch viele Spieler mit dem Dreamcast in den Weiten des World-Wide-Web unterwegs. Das Spiel hat auch auf neXGam eine lange Tradition und so organisierten wir in Zusammenarbeit mit SEGA of Germany z.B. zum 5 jährigen Jubiläum sogar ein großes Widersehenstreffen auf Ragol, wo alle ihren Dreamcast noch mal rausgekramt hatten. Aber genug der Vergangenheit, hier geht es jetzt um den lang ersehnten Nachfolger der entsprechend hohe Erwartungen von den Fans erfüllen muss.


Phantasy Star meldet sich mit einem Paukenschlag zurück...
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Der Offline Storymodus hat dabei im Vergleich mit dem Vorgänger einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, wurde die Story doch diesmal in einen schön verworrenen Plot verpackt:
Nachdem sich die verschiedenen Rassen 500 Jahre lang bekriegt hatten, herrschten seit 100 Jahren Frieden im Gurhal System, das aus 3 Planeten besteht. Doch genau zur 100 Jahrfeier passiert das Unglück. Eine feindlich gesinnte und mysteriöse Alien-Rasse greift die Raumstation mit großen Meteoriten an. Diese beinhalten gefährliche Samen (deshalb auch kurz SEED genannt) welche die einheimische Flora und Fauna verändert. Am schlimmsten hat es die Tiere auf den Planeten erwischt, die scheinen durch die Sporen der SEED aggressiver zu werden. Besonders die alten Ruinen einer längst vergangen Zivilisation scheinen im Mittelpunkt des SEED Angriffes zu stehen. Warum ist diese hoch entwickelte Zivilisation untergegangen, was hat das mit den Angriffen zu tun? Es gibt also genug herauszufinden. Der Spieler schlüpft dabei in sein Alterego, dem 17 jährigen Ethan Waber, der aufgrund der Bedrohung der Sicherheitstruppe „Guardians“ beigetreten ist und sich jetzt als Rookie in verschiedenen Einsätzen behaupten muss. Die in 12 Kaptitel erzählte Geschichte ist sehr geradlinig, bietet aber einen Movie-artigen Plot. Genauso wie die Figuren, die viel Charakter haben und von den Entwicklern gut ausgearbeitet wurden. Nach durchspielen des Story-Modus steht der Extra Modus zur Verfügung und man kann seinen eigenen Charakter wie im Onlinemodus erstellen, halt jetzt nur Offline.


Ethan schnelzelt sich durch die Monster Horden...
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Vom Spielablauf her hat sich dafür gegenüber dem Vorgänger nicht viel verändert. Man steuert sein Alterego aus der Third-Person-Sicht und metzelt sich mit Waffen und Magie durch allerhand Monsterhorden, die in Dungeons lauern, um an dessen Ende dem unvermeidlichen Endgegner ins Angesicht zu sehen. In den Leveln sucht man nach Schlüsseln für den nächsten Abschnitt und findet in Truhen oder geheimen Verstecken nützliche Items und Waffen, die einem das Überleben auf dem Planeten sichern. Wie üblich kann man sich aber auch in diversen Shops auf den Planeten ordentlich für das Abenteuer rüsten. Dafür benötigt man wiederum "Meseta", die Währung im Gurhal-System. "Meseta" kann man sich entweder durch Monster schnetzeln oder durch erfolgreich beendete Missionen verdienen.


Im Team ist alles einfacher zu meistern...
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Alleine gegen den De Ragan ist es fast aussichtslos...
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Das Herz von Phantasy Star Universe ist und bleibt immer noch der Onlinemodus, denn der Storymodus ist lediglich ein spielbares Tutorial mit Storyelementen, um euch für die richtige Aufgaben im Onlinemodus vorzubereiten. Hier baut man zu aller erst seinen Charakter zusammen und wählt aus 4 verschiedenen Rassen: So sind Humans die ausgeglichenen Charaktere mit guten Nah- und Ferntechniken, Casts sind die Waffenprofis und auf den Fernkampf spezialisiert, Newmans sind die Magier (Force) und Beasts sind für Nahkampf trainiert. Beast können aber durch ihre Nanoblast Ability zu wahren Monster avancieren um den Gegner ordentlich paar auf die Mütze zu geben. Alle Rassen sind in so genannte Guardian Types eingruppiert, die aus Hunter, Ranger und Force bestehen. Danach können die verschiedensten Attribute des Charakters verändert werden. Das geht von Größe, Haarfarbe, Klamotten, Ohren, Nase bis hin zur Farbe der Pupillen etc. So kann jeder seinen individuellen und einzigartigen Charakter erstellen. Mit den anderen Spielern kann man sich dann per Chat, Partychat oder Simple-Mail unterhalten und zu Spielsessions einladen. PlayStation 2 User spielen dabei mit den PC Spielern auf einem Server zusammen. Lediglich die Xbox 360 Spieler bleiben unter sich. Die Entwickler haben darüber hinaus angekündigt monatlich neue Quests, Waffen, Armor, Maps, Gegner und Raum-Objekte zum Download bereitzustellen. Trotz alle dem sind die Extrakosten mit 9,95 Euro im Monat nicht zu unterschätzen. Und ganz wichtig, zum Chatten mit seinen Mitspielern ist eine zusätzliche USB-Tastatur von Nöten, denn mit Pad hat man bald einen Knoten in den Fingern. Zum Glück funktioniert an der PlayStation 2 jede billige PC-USB-Tastatur ohne Probleme.


Umfangreiche Magietechniken gehören wieder mit dazu...
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Im Online Modus läuft es grundsätzlich so ab, dass ihr auf einen der drei Planeten an der Flyer Basis eine eigene Mission starten, oder einer bereits laufenden beitreten könnt. Das garantiert, dass man stets neue Leute kennen lernt die einen weiter und weiter im Spiel voran bringen. Und wenn man sich erstmal ein wenig reingespielt hat, gibt es kein halten mehr und das Leveln zieht einen in seinen Bann. Am meisten macht es Online aber in einer Gruppe mit 6 Personen spaß, hier wird nur noch in Volltempo durch die Dungeons gehetzt um Monster für Monster weg zu metzeln. Das schöne ist auch das man nach einer bestandenen Mission immer noch der Gruppe angehört und der so genannte Gruppenführer noch weitere Missionen starten kann. Dadurch passiert es ziemlich oft, dass man mit einer einzigen Gruppe bis zu 5 bis 6 Stunden in die Welt des Phantasy Star Universe eintaucht. Die Entwickler haben hier quasi alles verbessert was noch aus dem Vorgänger bekannt war, ist es nun das einfachere Waffenwechseln oder die einfache Itembenutzung in einem hitzigen Kampf.


Der große Gol Dolva ist der erste richtige Endgegner...
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Ein sehr cooles Feature (was ein wenig an Animal Crossing erinnert) ist die Möglichkeit seinen eigenen Raum auf der Station nach belieben zu gestalten und mit Gegenständen auszustatten die man von den Missionen nach hause gebracht hat. Im Online Modus können sogar Freund nach hause eingeladen werden. Ähnlich wie die aus dem Vorgänger bekannte MAG stehen einem jetzt die so genannte „Partner Machine“ (Ethan nennt seine „Pete“) zur Verfügung die mit Items gefüttert und gepflegt werden wollen. Dafür helfen sie dem Spieler in dem sie Waffen und Items upgraden können und später sogar in den Missionen auf den Planeten tatkräftig zur Seite stehen.


Aus der Ferne sind die Monster am einfachsten zu erlegen...
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Grafisch kann Phantasy Star Universe auf der PlayStation 2 in fast allen belangen überzeugen, die detaillierten Charaktere und Umgebungen lassen einen sprichwörtlich in die Phantasy Star Welt eintauchen. Unterstützt wird die sehr sauber programmierte Grafik durch wunderschöne Lichteffekte der Spezial-Moves. Ein paar selten vorkommende Clippingfehler und ab und zu ein paar wabernde Bodentexturen kann man getrost drüber hinweg sehen. Was aber im Jahre 2006 gar nicht mehr Up-to-Date ist, ist das Fehlen von Anti-Aliasing: Ja, richtig gelesen, die PlayStation 2 kämpft hier noch mit den gleichen Problemen wie anno 2002, denn die Treppchenbildung hinterlässt gerade bei den Neon-farbenden Verzierungen der Charakterbekleidung einen unschönen Optischen Gesamteindruck. Die Grafikengine läuft dafür flüssig, geht aber dafür Online schon öfter mal in die Knie, wenn man z.B. zu sechst ganze Monsterhorden wegschnetzelt. Im Endeffekt stört das den Spielablauf aber nicht weiter, sondern hilft sogar dabei bei der Massenschlacht den Überblick zu behalten. Die gewohnt sehr guten Artworks und das geniale Monster- und Endgegnerdesign ist ein weiterer Sprung im Vergleich zum Vorgänger. Die drei Planten bieten darüber hinaus ein abwechslungsreiches Ambiente und können jeweils mit unzähligen Stages aufwarten die immer in einem anderen Look erstrahlen, sei es nun Wald und Wiesen, dunkle Ruinen, sandige Wüsten, zerklüftete Felsen oder malerische Bergpässe.


Auf Neudiaz lauern teuflische Kreaturen...
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Der Soundtrack präsentiert sich Serietypisch wieder ganz stark und könnte von einem Kinofilm stammen. Die an Phantasy Star Online angelehnten Tracks passen optimal zum Science-Fiction Ambiente. Ein ganz besonders passender Ohrwurm ist dabei die Musik vom Wüstenplanet Moatoob geworden, aber auch die anderen Tracks, z.B. in den Kämpfen motivieren und passen optimal zum geschehen. Die beiden gesungenen Titelsongs sind dabei noch das i-Tüpfelchen.


Vergleich zu den anderen beiden Versionen auf Xbox 360 und PC ist die PlayStation 2 Version klar die technisch schlechtere Version. Für PlayStation 2 Verhältnisse sieht es aber richtig gut aus und braucht sich vor der anderen Online-RPGs wie Final Fantasy XI nicht zu verstecken. So müssen PlayStation 2 User lediglich auf den Voice-Chat der Xbox 360 Version verzichten, daher ist eine USB-Tastatur auch Pflicht für jeden Onlinespieler.

Marco meint:

Marco

Größer, Schöner, Umfangreicher!! So kann man Phantasy Star Universe wohl am schnellsten beschreiben. Alt eingesessene Phantasy Star Online Fans werden sich sofort heimisch fühlen und das Spiel mit Haut und Haaren verschlingen. Das Sonic Team hat so viele frische Idee mit eingebracht die das alt ehrwürdige Phantasy Star Online gekonnt erweitern und Phantasy Star Universe nun zum Ultimo im Bereich MMORPG auf Konsolen machen. Wer plant Phantasy Star Universe lediglich im Offline (Story) Modus zu spielen, sei allerdings gewarnt: Der Storymodus ist lediglich ein ausschweifendes Tutorial und kann bzw. will sich nicht mit anderen RPG-Größen der Konkurrenz messen… Phantasy Star Universe entfaltet NUR Online sein wahres Potenzial! Wer aber erstmal ein paar Stunden Online verbracht hat, wird schnell wissen was ich meine und die 9,95 Euro Gebühr schnell vergessen, denn es gibt dermaßen viel zu entdecken, das man sofort in die Welt des Phantasy Star gezogen wird... Bleibt also nur zu hoffen, dass die Cheater ihre schmutzigen Finger von dem Game lassen, denn die hatten damals den Vorgänger zerstört…

Positiv

  • Gigantischer Umfang
  • Filmreifer Soundtrack

Negativ

  • Kein Anti-aliasing Grafikfilter
  • Teuere Onlinegebühr
Userwertung
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Phantasy Star Universe (PS2) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 24.11.2006
Vermarkter SEGA
Wertung 9.1
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