Wer sich lieber alleine dem Rallyesport widmen möchte, muß sich zwischen einer Schnellen Rally, Arcade Modus, der Meisterschaft und dem Pacecar Rennen entscheiden. Während bei ersterem ein einfaches Rennen folgt, fahrt ihr beim Pacecar Rennen gehen euren eigenen "Ghost". Beides spielt man mal an, ist aber nicht unbedingt der Brüller. Viel interessanter ist da schon die Meisterschaft, in der ihr dann auch neue Rennstrecken freischalten könnt. Allerdings läuft die Meisterschaft hier einwenig anders ab, denn ihr müsst euch die Teilnahme an den einzelnen Championships erstmal verdienen. Und das ist garnicht so einfach, denn die Konkurrenz schläft keineswegs.
Zu Beginn entscheidet ihr euch für eines von vier Teams (dank Lizenz original Autos), wobei eure Finanzen stark eingeschränkt sind und gerade mal so den Einstieg in die Szene erlauben. Und so müsst ihr auch zuerst an regionalen Rally's teilnehmen um etwas Kohle in die leere Kasse zu bekommen. Genug geredet, los gehts! Sucht euch nun noch eine Rennstrecke aus (bei einer einzigen anwählbaren zu Beginn fällt das nicht schwer..) und stellt das Fahrzeug im Set-up ein. Danach geht es endlich ab auf die Rennstrecke...
Dort ist die Grafik allerdings recht enttäuschend. Sterile Umgebungen und langweilige Texturen - da sieht Ubi Soft's Pro Rally aber wirklich fast eine Klasse besser aus. Immerhin habt ihr hier aber 5 verschiedene Blickwinkel zur Auswahl, von Motorhaubensicht bis hin zur guten alten "Schräg-über-dem-Wagen" Sicht ist alles vertreten. Ebenso kann das Spiel mit einem Schadensmodell aufwarten, was beim direkten Konkurrenten ja bekanntlich fehlte. Hier wirbeln also bei heftigen Crashs schonmal Stoßstangen und Scheinwerfer durch die Luft.... macht zumindest atmosphärisch etwas her. Wirklich beeinträchtigt seid ihr nur bei Nachtfahrten und dem Verlust der Scheinwerfer - viel Spaß beim suchen der Strecke... ,,,-) Jetzt aber zurück zum Rennen - Gas wird mit dem A-Button gegeben, während ihr durch einen Druck auf die B-Taste die Bremse betätigt. Die Handbremse liegt umständlich auf dem Z-Button und zur Steuerung dient entweder der 3D-Stick (empfehlenswert) oder aber das bekanntlich viel zu kleine Steuerkreuz.
Schon nach wenigen Minuten wird klar - die Programmierertruppe SCI Entertainment hat sich eindeutig an Arcade Vorbildern orientiert. Wer hoffte hier eine waschechte Simulation vom Kaliber eines Colin McRae 3 zu bekommen wird wohl ziemlich enttäuscht werden. Allerdings bedeutet dies nicht das die Steuerung keinen Anspruch hätte - im Gegenteil, die Fahrzeuge scheinen geradezu eine Vorliebe fürs ausbrechen, hüpfen und rumrutschen zu haben. Da bedarf es schon einigen Stunden Übung bis ihr das Fahrzeug wirklich gut beherrscht. Erleichtert wird euch eure Aufgabe allerdings auch nicht vom Beifahrer, der munter die nächsten Kurven runterrattert - auch wenn diese noch 500 m entfernt und zwei andere Kurven zuvor kommen. Das lenkt sehr stark ab und wer sich auf die - auf Wunsch auch weibliche Stimme - verlässt wird bald einen Ausflug in die Botanik machen. Da hilft nur den eigenen Augen und Reflexen zu vertrauen.
Insgesamt hat mich das Gesehene nicht gerade vom Hocker gehauen. Dazu ist der technische wie auch der spielerische Part einfach zu unausgegoren und der Konkurrenz unterlegen. Und so bleibt Rennspielfans mit Gamecube auch weiterhin nichts weiteres übrig als auf den nächsten Racing Titel zu warten - der dann hoffentlich eine lohnenswerte Anschaffung darstellt.
Technisch und spielerisch durchwachsenes Rennspiel mit leichten Arcade Anleihen. Wer nicht mehr auf DAS Cube-Rennspiel warten möchte der sieht sich nach Pro-Rally um, Rally Championship können sich allenfalls hartgesottene Rallyfans mal ansehen.