The Legend of Zelda - Phantom Hourglass im Test

Nintendo DS
Was hat es mit den Prinzessinnen eigentlich auf sich? Wieso müssen sich die hochadeligen Frauen immer wieder in solche Gefahren bringen? Gibt es sonst keine Lara Crofts mit Korsett und Krone, die sich mit Morgenstern und Breitschwert selbst aus den Klauen der Schurken befreien können? Offensichtlich nicht. Vielmehr wird mit diesem Testartikel ein weiteres Beispiel präsentiert, wie sich Prinzessinnen in die Probleme reiten und dann darauf warten, dass so ein Dussel von Held kommt und sie errettet...


Prinzessin spielt Pirat!
Feminismus pur: Prinzessin Zelda (die zurzeit nicht gerne mit diesem Namen angesprochen wird) hat das Reisefieber gepackt. Also hat sie allen Wertgegenständen Lebewohl gesagt und ein Leben auf den Weiten der Ozeane gewählt, wo sie ihre Kindheitsträume als Pirat so richtig ausleben kann. Mit dabei eine verlässliche Crew von Halbstarken, Landratten und Nichtskönnern. Voller Tatendrang erkundet der bunte Haufen neue Inselformationen in der Hoffnung auf ein Abenteuer und - natürlich - einen wertvollen Schatz. Die Geschichte von Phantom Hourglass beginnt als Link, der Zipfelmütze tragende Held, nach einer harten Nacht auf dem Deck von Tetras (aka Prinzessin Zeldas Piratenschiff) aufwacht, wo die raubeinige Monarchin gerade die Crew am hetzen ist. Immer noch stark benommen von letzter Nacht versucht Link seine sieben Sinne zusammenzufinden. Doch kaum kann er einen klaren Gedanken fassen, sieht er wie Tetra über Bord geht um ein Geisterschiff zu untersuchen, welches sie sofort entführt. Ohne lange zu überlegen wirft sich der zipfelmützige Held hinterher und landet dabei im Wasser. Als er nach Stunden auf einer fremden Insel wieder wach wird, nimmt er sofort die Verfolgung auf, um Tetra aus den Klauen des Geisterschiffs zu befreien.



Alte Traditionen mit neuen Pfiff!
Wie fast alle Zelda-Teile beginnt euer Abenteuer mit einem leeren Inventar und wenig Kenntnissen über das Geschehene. Das ist auch immer von Vorteil gewesen, denn so wird der Entdeckerdrang von Anfang an stark gefördert. In der Tradition seiner legendären Vorgänger besucht ihr auch in Zelda Phantom Hourglass Dörfer, redet mit den Einheimischen und helft, wo ihr nur könnt. Storytechnisch riecht Phantom Hourglass nach The Wind Waker , welches sich ja auf vielen Inselformationen abgespielt hat. Seid ihr nicht gerade in Shops oder Dungeons unterwegs, erkundet ihr mit Captain Linebeck die Weltmeere, die von neuen Bereichen, versteckten Schätzen sowie Gegnern nur so wimmeln. Hierbei merkt man schon schnell, dass Phantom Hourglass die Traditionen seiner Vorgänger hoch hält. Trotzdem bringt der Titel aber auch viele neue Bereicherungen mit sich. Da wären zum einen die Möglichkeit per DS-Stylus Randnotizen auf Karten zu setzen, etwa um Hotspots oder Lösungswege zu markieren. Zum anderen habt ihr dank Stylus nun auch noch mehr Kontrolle über Waffen und Items - hierbei ist der Bumerang das Nonplusultra! Habt ihr das Wurfgeschoss im Inventar angewählt, zeichnet ihr einfach mit dem Stylus seine Flugrichtung. Somit lassen sich selbst die verwinkelsten Ecken mit ruhiger Hand gut erreichen.



Mein Stylus ist ein Schwert!
Auch in Sachen Steuerung hat sich einiges getan. Wirkte bei Super Mario 64 DS die Stylusfunktion noch recht aufgesetzt, ist bei Phantom Hourglass alles auf den kleinen Kunststoffstift ausgelegt. Wer Link wie bei A link to the Past gern mit den Aktionsknöpfen umher scheuchen will, wird diese Funktion im Optionsmenü leider nicht finden - nur das Inventar sowie die Kartenfunktion können mit Steuerkreuz oder Aktionsknöpfen betätigt werden. Eine Alternative zu der DS-Steuerung werdet ihr aber auch nicht benötigen, weil Nintendo die Aufgaben hier souverän gemeistert hat. Genau wie bei einem Action-Rollenspiel mit Maussteuerung habt ihr einen Cursor, der die Form einer Elfe hat. Je nachdem wohin ihr sie leitet, läuft auch Link in diese Richtung. Um mit Gegenständen zu interagieren, reicht es meist wenn ihr sie mit dem Stylus antippt. Schwertschläge funktionieren auf dieselbe Weise und Spezialmanöver wie Links Rundumschlag werden mit kreisförmigen Bewegungen auf dem Touch Screen ausgeführt. Dieses Steuerungssystem wurde so gut ins Spiel eingefügt, das jeder DS-Besitzer in kurzen Minuten die totale Kontrolle über seinen Charakter hat. Ehrlich.



Ich und mein Link!
Zudem wurde das komplette Level- bzw. Rätseldesign der neuen Steuerung angepasst, was wiederum der alten Spielweise ein neues Gesicht gibt. In Dungeons müsst ihr mit dem Bumerang Schalter in der richtigen Reihenfolge berühren, was zuvor mit dem Stylus festgelegt wurde. Oder aber ihr müsst alte und schmutzige Schatzkarten mit der Mikrofonfunktion erstmal sauber pusten. Die neuen Ideen in Zusammenhang mit der putzigen Präsentation und der witzigen Gespräche bringen ein ganz neues Spielgefühl an den Tag. Qua Leveldesign haben sich die Entwickler allerdings auch nicht den Kritiken einiger Wind Waker Fans verschlossen und die Rätsel nun nicht mehr ganz so bockschwer gemacht. Meist müsst ihr zur Lösung eines Problems nun nicht mehr stundenlang durch die Weltgeschichte reisen, um der Lösung auf die Spur zu kommen. Nach Abschluss jedes Dungeons bzw. Tempelanlage stellt sich euch außerdem wieder ein monströser Endgegner in den Weg, der mit trickreichen Stylusmanövern besiegt werden muss. Auch hier hat Nintendo wieder alle Register gezogen! Bravo!



Link vs. the World!
Wollt ihr Mehrspielerduelle austragen, hat Phantom Hourglass auch auf diesem Gebiet etwas zu bieten. Der Battlemode, der nichts anders ist als eine Capture the Flag-Variante, wird mit jeweils zwei Spielern gleichzeitig ausgetragen. Hierbei muss Spieler 1 versuchen viele Gems (Hyrule Symbole) in seine Basis bringen. Spieler 2 versucht dies hingegen zu vereiteln, indem er eine Horde Phantomritter dank strategischer Karte und Stylus hinterher dirigiert. Ist das Zeitlimit nach ein paar Minuten verstrichen, werden die Seiten gewechselt, bis durch eine vorher angegebene Rundenzahl ein Sieger hervorgeht. Um die ganze Sache ein bisschen abwechslungsreicher und spannender zu gestalten, haben die Phantomritter- bzw. Link jeweils unterschiedliche Fähigkeiten, die ihr zum Sieg gut einsetzen solltet. Spieler 1 (Link) kann etwa Power-ups für Schnelligkeit oder Stärke aufnehmen, wo hingegen Spieler 2 jeweils immer den genauen Standort des Gegners auf seiner strategischen Karte angezeigt bekommt. Der Mehrspielermodus im Multiplayermodus (2 Gamecards nötig), DS Download Play sowie Nintendo Wi-Fi funktioniert tadellos und macht kräftig Laune! Dennoch wären mehr Spielmodis wünschenswert gewesen, da auf Dauer leider irgendwann rasch die Luft raus ist.



The Legend of Zelda – Phantom Hourglass ist ein Wohlfühlpaket für mobile Entdecker sowie Fans der Serie. Fehler sucht man bei Nintendos Perfektionismus mit der Lupe und dank geschicktem Einsatzes der speziellen Nintendo DS Möglichkeiten kann Links neuester Einsatz vollkommen überzeugen. Also schnell in den Laden und zuschlagen!


Ich war zunächst etwas unschlüssig - wird Zelda: Phantom Hourglass denn die hohen Erwartungen erfüllen und auch mich als langjährigen Zelda Veteranen wieder fesseln können? Es kann - tolle Präsentation, kluges Design und eine liebevolle Story zeichnen auch diesen Teil von Nintendos Vorzeigeserie wieder aus. Der ganz große Wurf vom Kaliber eines Zelda - A Link to the Past oder Zelda - Ocarina of Time ist Big N damit in meinen Augen aber trotzdem nicht gelungen. Zeldafans greifen dennoch zu!

Dominic meint:

Dominic

Erst abgeneigt dem neuen Zelda gegenüberstehend mußte ich mir nach den ersten paar Spielstunden eingestehen, dass Phantom Hourglass endlich ein richtiger Nachfolger zum solange herrschen Handheld-Zelda "Links Awakening" ist. Die simple Aufmachung, gepaart mit grandiosen Rhythmen und toller Spielbarkeit machen dieses Game zu einem tollen Erlebnis, welches man sich nicht entgehen lassen sollte.

Positiv

  • Tolle Präsentation…
  • Stylusfeatures perfekt ins Spiel integriert
  • 12 Stunden Spielspass und viele Geheimnisse

Negativ

  • …die manchmal ein bisschen pixelig ist
  • Links Purzelbaum schlecht umgesetzt
  • Nur ein Spielmodi im Mehrspielermodus
Userwertung
8.4 1 Stimmen
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Forum
  • von manji:

    schönes schnäppchen ...

  • von Uroko Sakanabito:

    OMG hätt schonmal fast für den Guide soviel bezahlt ...

  • von 112erstahlbeton:

    Jup,da kommt man durch das Loch in eine Höhle.Hab' aber auch 10-20 Löcher gebuddelt bis ich die richtige Stelle hatte.

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The Legend of Zelda - Phantom Hourglass Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19.10.2007
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.7
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neXGam YouTube Channel
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