Tingle No Balloon Fight im Test

Nintendo DS
Die einen lieben den faulen Nichtsnutz, die anderen können den 35 jährigen Junggesellen, dessen Traum es ist eine Fee zu werden, nicht ertragen. Tingle, ballonbewärter Kartenverkäufer aus dem Zelda-Universum polarisiert mindestens genau so wie deutsche Volksmusik . Seit kurzem treibt er sich sogar in seinem eigenen Spiel auf dem DS herum. Doch Freshly Picked- Tingles Rosee Rupee Land ist nicht das einzige Spiel für den Nintendo DS mit unserem schelmischen Freund als Hauptcharakter. Exklusiv für japanische Club Nintendo Mitglieder gab es eine Zeit lang Tingles No Balloon Fight für 500 Punkte im Sternenkatalog zu ergattern. Mittlerweile konnten wir eines der seltenen Exemplare ergattern - ob es etwas taugt oder nur als kleiner Gag zu verstehen ist, könnt ihr hier nachlesen.
Bei Tingles No Balloon Fight handelt es sich eigentlich um ein Remake, des für das NES erschienenen Arcadeklassikers Balloon Fight aus dem Jahr 1984. Im Fight- Modus, geht es dabei darum in einer über beide Bildschirme des Nintendo DS gehenden Arena alle Feinde per Zusammenprall zu besiegen. Ähnlich dem Spiel Joust solltet ihr euch dabei vor dem Crash in die höhere Ausgangsposition bringen, um als Sieger hervorzugehen. Anders als im Atari Klassiker seid ihr dabei aber nicht auf einem Strauss unterwegs, sondern hängt passend zum Titel an heliumgefüllten Luftballons.





Um an Höhe zu gewinnen und zu beschleunigen, schlagt ihr per A oder B Knopf mit den Armen, in der Luft bremsen könnt ihr so natürlich auch. Gelaufen und gesteuert wird per Steuerkreuz, wobei die Steuerung perfekt gelungen ist. So habt ihr eure Möchtegern-Fee immer unter Kontrolle und könnt trotz Trägheitseffektes aufgrund der mangelnden Luftreibung milimetergenau ausweichen und angreifen. Eure Feinde - komisch aussehende Vögel - hängen übrigens ebenfalls an Ballons und wollen euch natürlich mit ihren Schnäbeln ans Gummi ,,,-)

Die Ballons heben euch nicht nur in die Lüfte, sondern dienen ähnlich dem Multiplayermodus von Mario Kart DS auch zum Anzeigen eurer Lebensenergie. Dabei seid ihr euren Feinden etwas überlegen, da ihr an zwei, sie hingegen nur an einem Ballon baumeln. Schafft ihr es den Luftballon eines Feindes (indem ihr ihn von oben berührt) zum Platzen zu bringen, segelt dieser erstmal per Fallschirm gen Boden oder besser gesagt Wasserloch, denn der meiste Teil des Bodens der Arena besteht aus Wasser.





Landet er allerdings auf einer der frei schwebenden Plattformen oder am Rande des Wasserlochs, packt er einfach ganz frech eine Luftpumpe aus um mit einem frisch aufgepumpten Ballon erneut Jagd auf euch machen zu können. Dies gilt es natürlich tunlichst zu vermeiden, mit einer erneuten Berührung eures Gegners während des Segelflugs oder beim Aufpumpen, könnt ihr ihnen schließlich endgültig den Gar ausmachen. Fallen eure Gegner hingegen ins Wasser, kann es passieren (euch übrigens auch, wenn ihr dem Wasser zu nah kommt) dass sie von einem riesigen Fisch verschlungen werden. Erwischt der Fisch die abstürzenden Vögel nicht und fallen sie ins Wasser und gehen unter, steigt eine Luftblase auf, die euch Extrapunkte bringt, wenn ihr sie ebenfalls zum Platzen bringt.

Ausser bis zu sechs Feinden gleichzeitig und dem Fisch machen euch auch Blitze schiessende Wolken und Bumper das "Schweben" schwer. Tingles No Balloon Fight bleibt dabei aber trotzdem sehr leicht, zumal es keine seitlichen Begrenzungen gibt, ihr also aus der rechten Seite des Bildschirms fliegen könnt und sofort auf der linken Seite wieder auftaucht. Solltet ihr trotzdem mal alle der bis zu sechs einstellbaren Leben verlieren, könnt ihr nicht Game Over gehen, sondern mit einem auf Null zurückgesetzten Counter weitermachen. Dieser kann übrigens in den alle vier Level auftauchenden Bonusmissionen sprungartig nach oben getrieben werden. Ein Spiel mit Tingle ohne Rubine ist natürlich schwer vorstellar und so gilt es diesmal möglichst viele der aus Röhren aufeigenden, an Ballons hängenden Glitzersteine, einzusammeln. Schafft man es alle zwanzig zu erwischen, bevor diese aus dem Bild schweben, gibt es dafür einen fetten Extrabonus.





Im zweiten Spielmodus der Cartride, dem Balloon Trip, müsst ihr keine Gegner besiegen, sondern möglichst viele Rubine auf einem seitwärts scrollenden Parcours einsammeln. Diese hängen wie schon im Bonusgame des ersten Modus an Ballons und schweben frei durch den Nachthimmel, der den Kurs darstellt. Erschwert wird der "Trip" durch kleine Sterne, die den Parcours abstecken und denen ihr nach aller Möglichkeit ausweichen solltet, wenn ihr nicht ins Meer abstürzen wollt. Auf der Rubinjagd solltet ihr auf jeden Fall nicht zu gierig werden, es ist besser mal einen Rubin zu verpassen, als durch ein riskantes Manöver eine Kollision mit einem der Sterne zu provozieren und gebrutzelt zu werden. Beim Baloon Trip, habt ihr nämlich nur ein einziges Leben - solltet ihr das verlieren, müsst ihr den ganzen Parcours noch mal von vorne beginnen! Zudem solltet ihr vermeiden dem Wasser zu nahe zu kommen, wenn ihr nicht als Fischfutter für den schon erwähnten, Raubfisch enden wollt.

Um euch auf eurer Flugreise kurze Pausen zu gönnen, gibt es alle Jubeljahre eine Save-Plattform im Wasser, die aber keinen Speicherpunkt darstellt. Lange könnt ihr hier jedoch nicht verweilen, da das Bild ununterbrochen nach links weiterscrollt. Die einzige Möglichkeit dass Scrolling anzuhalten, stellen aus dem Wasser aufsteigende Luftblasen dar, die bei Berührung das Bild für einige Sekunden anhalten. So dürft ihr dann in aller Ruhe die Rubine aufsammeln. Der Balloon Trip ist auf jeden Fall deutlich schwieriger als der Fight Modus und eine wahre Konzentrationsübung. Einmal nicht aufgepasst und der gierige Frechdax darf von neuem Anfangen. Wer schon mal Ballon Kid für den Gameboy gespielt hat weiß wie frustrierend, aber gleichzetig auch unheimlich motivierend, dies sein kann.

Die Grafik ist im Vergleich zur NES-Version deutlich verbessert worden, im Vergleich mit anderen Spielen für den DS gibt sie sich aber bescheiden. Über 16-Bit Niveau kommt sie nicht hinaus, Abwechslung und Details sind hier Mangelware. Dies ist aber nicht weiter schlimm, sondern eher zweckdienlich, da die Grafik so den simplen Charakter des Spiels (trotz Facelifting) unterstreicht. Sound und die Musik sind Nintendo typisch wieder mal hervorragend gelungen, leider gibt es nur drei verschiedene Musikstücke und die Anzahl der Sounds ist auch nicht gerade rekordverdächtig.



Last but not least gibt es auch noch einen Multiplayermodus über Wifi und Downloadplay für bis zu vier Spieler. Dabei tretet ihr im Fight Modus in den Arenen und dem Bonusspielchen gegeneinander an, um den besten Luftikus unter euch zu ermitteln. Das an die VS. Version des Arcade Klassikers angelehnte Spiel ist recht kurzweilig und macht eine Menge Spass, nur sind die Arenen für vier Spieler etwas zu klein geraten, so dass die Kämpfe meist nicht länger als ein paar Minuten dauern. Wenn ihr alle der bis zu sechs Leben verloren habt, erhaltet ihr pro Runde jeweils ein Extraleben spendiert. So müssen bereits ausgeschiedene Spielen wenigstens nicht allzulang warten und werden nicht vor Langeweile frustriert. Der Multiplayerpart weiß mit seinen kurzweiligen Gefechten gerade bei zwei Spielern zu gefallen, länger als ein paar Minuten werdet ihr eure Partien aber höchstwahrscheinlich nicht ausfechten.

Damit die Punktejagd auch einen Sinn hat, gibt es zudem eine Gallerie, für die ihr nach und nach Artworks freispielen könnt. Zelda Fans werden hier übrigens eine Variante eines Musikstücks aus vergangenen Zeiten zu hören bekommen. Ein nettes Gimmick, dass den gelungenen Gesamteindruck abrundet.

Philipp meint:

Philipp

Auch heutzutage weiß das steinalte Gameplay zu überzeugen. Dank perfekter Steuerung, gelungenem Sound, Multiplayermodus und Facelifting wurde das alte Balloon Fight für die aktuelle Generation angepasst und mit Tingles Einsatz werden zudem auch Fans des neuen Nintendo Masskottchens bedient. Kritikpunkte wie der etwas zu einfache Fight Modus und der hektische 4 Spielermodus fallen zudem nicht so stark ins Gewicht, zumal der Trip Modus und auch Multiplayerpartien zu zweit mehr als gelungen sind und echte Herausforderungen darstellen.
Insgesamt ein "gutes" Spiel und jedem Tingle-Fan, der auch vor einem Japan-Import nicht zurückschreckt, durchaus zu empfehlen. Zumal hier die japanische Sprache nur in den einfachen Menüs zu Tage tritt und kein Hindernis darstellt.

Positiv

  • zwei Spielmodi
  • perfekte Steuerung
  • Tingle!

Negativ

  • abwechslungsarm
  • nur auf japanisch erhältlich
  • Fight Modus zu leicht
Userwertung
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Tingle No Balloon Fight Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit April 2007
Vermarkter Nintendo
Wertung 6.7
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