Transformers im Test

PlayStation2
Die "Transformers" feiern in diesem Jahr bereits ihr 20jähriges Jubiläum! Seid 1984 wuseln sich die Roboter-Hybriden durch diverse Comics, Zeichentrickserien und Spielzeugregale. Auch Spielkonsolen kamen bereits in Kontakt mit der Transformers-Materie. Das von Hudsonsoft entwickelte „Beastwars“ vergraulte die Fans jedoch mit krudem Gameplay und mauer Präsentation. Kann es Atari besser machen?



Die Hintergrundstory versetzt euch mitten in den seid einer Million Jahre währenden Krieg zwischen Autobots und Deceptions, Gut gegen Böse. In den letzten Monaten des Jahres 2010 scheint sich das Blatt jedoch ein für allemal auf die Seiten des Bösen zu wenden, dank neuartiger Klonkrieger tragen die Deceptions einen Sieg nach dem anderen davon. Plötzlich ereilt die Autobots ein Signal der seid Äonen verschollenen dritten Cyborg-Rasse – der Minicons! Diese bilden durch ihre Hochtechnologie die letzte Möglichkeit für die Autobots ihrer endgültigen Vernichtung zu entgehen. Ein wilder Kampf um die antiken Transformer beginnt!




"Die Autobots wurden mit Liebe zum Detail modelliert..."


Eure Odyssee führt euch durch acht Szenarien, von Eiswüste bis Regenwald ist für jeden Etwas dabei. Die einzelnen Spielabschnitte sind erfreulich umfangreich ausgefallen und bieten so genügend Platz für ausladende Roboterschlachten. Wer genau hinschaut entdeckt zudem in den Weiten der Pampa das eine oder andere Geheimnis… Enttäuschend ist die KI der feindlichen Decepticons. Diese stehen meist eingerostet in Wald und Flur und warten auf eure Ankunft, nur um euch dann träge mit Lasersalven einzudecken. Die Schiere Masse an Gegnern sorgt dafür, dass eure Einsätze nicht zu Spazierfahrten verkommen.



"... und machen ihrem Namen alle Ehre"


Ausgangspunkt eurer planetarischen Eskapaden ist ein gigantisches Mutterschiff. Hier wählt ihr Mission und Roboter aus und deckt euch mit allerlei Upgrades ein. Zur Wahl stehen der legendäre „Optimus Prime“, sowie seine Autobot-Kolegas „Hotshot“ und „Red Alert“. Im nächsten Schritt konfiguriert ihr die Bewaffnung eures Counterfeits (20 stehen insgesamt zur Wahl), neue Ballermänner spürt ihr in den weiträumigen Levels auf. Zum Technologie- Potpourri gesellen sich allerlei nützliche Gadgets wie eine Wärmebildkamera.


"Die Explosionen können locker mit ihren Pendants aus Zone of Enders 2 mithalten"


Die Steuerung eures elektronischen Alter Egos orientiert sich grob am Egoshooter-Standard. Der linke Analog-Stick übernimmt die Laufrichtung, während ihr mit dem rechten den Blickwinkel bestimmt – wahlweise aus der Ich- oder Third Person-Perspektive. Zudem kann euer Stahlgigant springen und hat Zugriff auf ein vernichtendes Waffenarsenal. Um euch möglichst schnell durch die Flora zu bewegen bietet sich die namensgebende Transformation an: Als Truck bereist ihr die Levels in besonders hoher Geschwindigkeit und rammt sich anbahnende Gegner zu Altmetall.


"Natürlich dürfen fordernde Bossduelle nicht fehlen"


Das gelungene Gameplay wird von einer superben Präsentation umrahmt. Feinste gerenderte Zwischensequenzen in krisper DVD-Qualität spinnen die Storyline weiter, verblassen aber im Vergleich zur Echtzeit-Optik. Die großräumigen Areale bieten eine enorme Weitsicht ohne etwaigen Levelaufbau mit einer Nebelwand zu kaschieren. Die Transformer-Models sind hochdetailliert, bewegen sich flüssig und bieten mit Environment Mapping veredelte Texturen. Die Level bieten eine ebenso üppige Ausstattung,,, Die Vegetation simuliert selbst einzelne Grashalme, einige Wandtexturen zeigen dank Mip Mapping bei näherer Betrachtung gar kleinste Risse.


"Ruhe vor dem Sturm"


Als Sahnehäubchen kann sich das Atari-Produkt mit fantastischen volumetrischen Explosionen schmücken, nur wenige Actionspektakel können in dieser Oberliga mithalten. Erfreulich, dass der Eyecandy nicht zu Lasten der Framerate geht – die Robotersimulation bietet einen optionalen 60Hz-Modus, zudem veredeln bei Kameraschwenks leichte Blureffekte die Bildrate. Die technische Finesse wird nur durch häufiges Kantenflimmern gestört – Software-Anti Aliasing hätte die Emotion Engine wohl überfordert.


"The one and only Optimus Prime"


Die Akustik passt zwar zum Geschehen, kann aber nicht mit der „State of the Art“-Optik mithalten. Die futuristische Hintergrundmusik wird von basslastigen Explosionen übertönt, die euren Subwoofer zum dröhnen bringen. Die des Englischen unkundigen Zocker freuen sich über eine gelungene deutsche Sprachausgabe.

Kai meint:

Kai

Nur zögernd legte ich die Transformer-DVD in das Laufwerk meiner Konsole, meist kranken Lizenzprodukte an mangelhafter Optik oder langweiligem Gameplay. "Transformers" belehrte mich jedoch eines besseren! Atari umspannt die recht konventionell ausgefallene Story mit einer maßgeschneiderten Engine und einem ausgefeilten Spielsystem – so wird das Roboter-Epos auch für Nichtfans der Blechsaga interessant.

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