V-Rally 3 im Test

GameCube
Fans von Actionspielen haben mit dem GameCube viel Spaß. Ebenso die Anhänger der populären Action-Adventures und sogar Sportfreunde finden auf dem Würfel ein aktuelles Spiel zu nahezu jeder halbwegs bekannten Sportart. Eines fehlt aber noch - ein richtig gutes Rennspiel. Denn was wir bisher zu sehen bekamen konnte allerhöchstens Appetit auf mehr machen (Pro Rally) oder aber war ein spielerischer Totalschaden. (Driven) Nun macht sich Atari, ehemals Infogrames, daran den neuesten Spross ihrer beliebten V-Rally Reihe auch auf dem GameCube umzusetzen. Auf dem GBA ist Teil 3 der Serie unangefochtener Genrekönig, kann da die Würfel-Version mitziehen?
Nach den ersten 2 Minuten des Spiels könnt man das durchaus meinen. Denn startet ihr eine neue Fahrerkarriere (Nation, Name und Aussehen können gewählt werden) und den V-Rally Modus, so landet ihr zuerst in eurem Büro. Dort findet ihr nun zahlreiche neue e-mails von Autoherstellern - dank offizieller Lizenz allesamt Originale wie Volkswagen, Ford, Peugeot, Citroen etc.

Diese namhaften Firmen laden euch nämlich zu einer Probefahrt ihrer Wägen ein und wenn ihr euch dabei gut schlagt, dann winkt sogar ein Jahresvertrag beim jeweiligen Hersteller.
Ferner sind später auch schonmal Nachrichten des eigenen Teams oder Pressestimmen in der persönlichen Mailbox zu finden. Es lohnt sich also immer wieder einen kurzen Blick zu riskieren.




Habt ihr euch hier also für die Probefahrt bei der Firma eures Vertrauens entschieden geht ess ab auf die Strecke. Fünf verschiedene Kamerawinkel sind verfügbar, von Stoßstangenkamera bis hin zu leicht versetzt hinter dem Wagen. Allerdings habt ihr nur mit letzterer wirklich ausreichend Überblick. Nach den ersten Spielsekunden dann der erste Schock - mein Gott, ich habe ein Pinball Game gekauft! Denn euer Wagen knallt nur so von der linken in die rechte Leitplanke bzw. glücklich zeigt sich derjenige, der zu seiner Rechten eine Leitplanke hat. Ein andermal ist dort nur eine Klippe, was die Probefahrt auf unsanfte Art und Weise vorzeitig beendet. (...)

Die Kurven selbst werden von eurem Beifahrer rechtzeitig angesagt, im Gegensatz zum etwas voreiligen Kollegen bei Pro Rally wirklich auch zum passenden Zeitpunkt. Allerdings hilft euch das bei der Steuerung eben auch nicht viel weiter. Denn ihr benötigt schon wirklich verdammt viel Übung um das in den Griff zu kriegen und somit überhaupt in die Möglichkeit eines Jahresvertrages zu kommen. Der eine nennt das anspruchsvoll, ich nenne das Designmangel. Kann schließlich nicht sein, dass ihr erst stundenlang üben müsst um mal einwenig im Spiel voran zu kommen. Außer echten Rallyfreaks wird sich das sicher niemand antun.




Das Problem liegt hierbei eigentlich darin das euer Wagen erst viel zu schwerfällig reagiert, als wenn er keinen Lenkeinschlag hätte. Plötzlich übersteuert er aber und ihr knallt gegen die nächste Wand/Mauer/Baum. Auch das Verhalten auf den verschiedenen Terrains ist leider nicht immer richtig, so reagierte unser Citroen teilweise auf Schotter, wie er es eigentlich nur auf Teer machen sollte etc. Löblich das man versucht hat hier zu differenzieren, leider ging das aber eben in die Hose. Und so müsst ihr - wenn ihr halbwegs Erfolg haben wollt - in Vorahnung wohin der Wagen fährt schon vorher wieder Gegenlenken. Das wird dann später im Spiel, wenn ihr das Setup eures Wagens selbst einstellen dürft, schon besser....aber eben erstmal soweit kommen! Mindestens genauso nervig ist das ihr die Steuerung hier zuerst nicht im Optionsmenü verstellen dürft. Das geht erst wenn ihre einen Vertrag in der Tasche habt. Und so müsst ihr zu Beginn mit R Gas und mit der L Taste bremsen. Das dies nicht gerade die besten Voraussetzungen für Geschwindigkeitsrekorde sind, kann sich wohl jeder selbst ausmalen.

Richtig schön hingegen ist das Schadensmodell, durch das ihr von Stoßstange über Motorhaube bis hin zu Reifen nahezu alles an eurem Wagen beschädigen könnt. Und zuvor könnt ihr bei der Fahrt durch Schlamm eure Karre so richtig verdrecken. Oder aber die verschiedenen Wetterbedinungen wie etwa Regen, Schnee etc. Hier hat sich grafisch schon einwenig ausgetobt, sieht auch wirklich klasse aus. Einwenig steril und unrealistisch wirkt dagegen aber die direkte Umgebung. Besonders die doch sehr wie Pappaufsteller wirkenden Büsche und Sträucher sind hier hervorzuheben.



Neben dem quasi Karrieremodus gibt es auch noch das Quick Race, wo sogar bis zu 4 Spieler die Hand ans Pad legen dürfen. Allerdings nicht simultan, sondern nur nacheinander. Sehr schade, denn zu viert gleichzeitig spielen sich Rennspiele ganz einfach viel schöner und nicht so zähflüssig wie nacheinander. Ein Lob gibt es aber immerhin noch für die Lokalisation. Sowohl mit einer 60 Hz Option als auch mit einer guten deutschen Übersetzung kann das Spiel aufwarten. Etwas, dass leider bei weitem noch nicht selbstverständlich ist. Hier ist das Spiel ausnahmsweise wirklich mal zukunftsweisend.

Sebastian meint:

Sebastian

Es ist wirklich verdammt schade. Denn hier hat man das gewiss vorhandene Potenzial einfach verschenkt. Es hätte der langerwartete Rennspielhit werden können, aber die nervtötende Steuerung und diverse kleinere Mängel machen einen Strich durch die Rechnung. Für Rallyefans heisst es also weiterhin abwarten und auf dem GBA fahren... 

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V-Rally 3 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. Juni 2003
Vermarkter Atari
Wertung 4.6
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