Mario Sports Mix im Test

Sportspiele, die ein Mario im Titel haben, stehen für unkomplizierten Spaß mit Familie oder Freunden und Mario Sports Mix bleibt dieser Tradition treu. Diesmal nahm Nintendo nicht selbst die Zügel bei der Programmierung in die Hand, sondern beauftragte ihren langjährigen Partner Square-Enix (damals Squaresoft) mit dieser Aufgabe. Das zeugt schon von einem großen Vertrauen, da Nintendo, bis auf das CD-i-Debakel recht vorsichtig ist, wenn sie ihr wichtigstes Steckenpferd jemanden anderen anvertrauen.

Die vier Sportarten, also Basketball, Volleyball, Völkerball und Hockey, in der sich allerhand Nintendo-Charaktere und auch ein paar Square-Enix-Gestalten tummeln, ist in zwei Sektionen unterteilt. Im Einzelspielermodus durchlauft ihr mit einem Zweier- oder Dreierteam diverse Cups und sackt via K.O.-System einige Trophäen ein, die anschließend versteckte Spieler und Abkürzungen freischalten. Der andere Teil ist die Mehrspielerabteilung, auf die wir den Fokus später legen werden.

Im Groben muss man sagen, dass der Turniermodus eine Enttäuschung für Solisten darstellt. Das schnelle Abklappern der verschiedenen Cups kann nicht ummotivierender sein. Keine Storyline, kein Schnickschnack, und so muss man gestehen, dass man diese Strapazen nur absolviert, um alle Arenen und versteckte Protagonisten freizuschalten. Ein dickes Minus ist die künstliche Intelligenz der Teamkollegen. Hier ist Basketball das beste Beispiel. Generell solltet ihr versuchen mit eurem aktiven Spieler durch die feindliche Deckung zu brechen, da ihr auf die Teampartner nicht bauen könnt. Öfters stehen die Kollegen dumm in der Gegend rum bzw. lassen sich zu schnell den Ball abjagen. Teamaktionen oder geniale Pässe könnt ihr daher von der Wunschliste streichen. Nur zu gut, das Square-Enix dieses Problem auch erkannte, und euch eine Option einbaute, wo ihr durch Drücken des C-Knopfs zum nächsten Spieler wechselt.

Positiv zu erwähnen sind die Volleyballaustragungen. Hier glänzt die Partner-K.I. mit durchdachtem und aggressivem Gameplay und ist sich nicht zu schade, Schmetterbälle selbst zu versenken. Beim Völkerball und Hockey tritt anschließend erneut das Basketball-Debakel auf. Aber jetzt eben zur Spielmechanik. Vom Grundgerüst orientierten sich die vier Disziplinen an den wirklichen Sportarten.

Es wird gedunkt, geschmettert, angetäuscht und gestohlen. Doch einen Schiedsrichter werdet ihr beileibe nicht finden. Daher stehen Fouls auf der Tagesordnung und diese machen am meisten Spaß, wenn sie mit Mario-typischen Items geschehen. Dann kann es schon mal passiert, dass euer Gegner dank Mini-Pilz zu einem Winzling mutiert und so im Sturm untergeht.

Die Steuerung von Mario Sports Mix ist so einfach gestaltet, das selbst das kurze Schmökern des winzigen Grundsteuerungsposters (welches dem Spiel beiliegt) ausreicht. Im Großen und Ganzen ist das Bewegen der Wii-Remote der Schlüssel zum Sieg. Mit einer kleinen Handbewegung setzt ihr zum Dunk an, schlagt auf oder vollführt einen Hechtsprung. Kritiker könnten natürlich nörgeln, dass dies in ein unkontrolliertes Wii-Remotegefuchtel ausartet, aber man sollte nicht vergessen, dass Mario Sports Mix eher für die jüngere Zielgruppe entwickelt wurde. Der wirkliche Spaßbringer, und was so die Wertung des Sportspiels vor dem Absturz rettet, ist der Mehrspielermodus.

Gleich drei Freunde oder Familienmitglieder dürfen sich mit euch messen und das artet in ein Chaos aus, welches Spieler aus Mario Strikers Charged kennen. Man sollte zudem nicht außer Acht lassen das Square-Enix dem Titel einen Onlinemodus spendierte. Jetzt werdet ihr denken: ’’Och, ein Onlinemodus ist doch schon ein alter Hut!’’ Bei einem PS3- bzw. 360-Titel mag das auch stimmen, aber Nintendo geht mit diesem Thema immer noch zu zaghaft um.

Mit einem einfachen Matchmaking sind schnell potenzielle Feinde gefunden. Zuvor wählt ihr euer Alter Ego, die Matchart und das Spielfeld und sofort sucht die Suchengine einen passenden Gegner für euch. Wollt ihr zusammen mit ein paar Freunden Onlinekontrahenten aufs Brett legen, ist diese Option (erfreulicherweise) auch vorhanden. Entdeckte das Spiel ein angriffslustiges Team, bekommt ihr zuerst eine Information zugeschickt, wie gut die Internetverbindung des Feindes ist. Anhand davon könnt ihr entscheiden, ob ihr lieber jemanden anderen suchen möchtet mit einem besseren Ping oder doch euer Glück versucht. Die Wertungsskala ist hierbei in vier Sterne unterteilt, jeder Stern weniger steht dem lagfreien Gameplay im Weg.