Captain America: Super Soldier im Test

Nintendo 3DS

Nachdem dieses Jahr bereits Thor versoftet wurde, kommt jetzt auch Captain America auf den 3DS. Damit sind alle diesjährigen Comic-Verfilmungen für die Konsolen adaptiert worden. Doch wie kann sich Amerikas patriotischster Held schlagen?

Captain_America_Super_Soldier_11Als ich Thor: God of Thunder rezensierte, war ich von dem Spiel relativ angetan. Es hatte zwar einige Mankos und war auch kein Klassiker, doch für eine Film-Versoftung geriet es ordentlich. Daher war ich umso mehr auf Captain America gespannt. Hocherfreut nahm ich das Game aus meinem Briefkasten und tat es in meinen 3DS. Allerdings verflog jegliche Euphorie bereits in den ersten Spielminuten und kam nicht zurück.

Ich konnte es kaum glauben. Wurde dieses Spiel wirklich von High Voltage Games entwickelt? Den Machern von The Conduit und Conduit 2?  Doch leider musste ich einsehen, dass das die Wahrheit war.

Die Story lässt sich schnell erzählen. Captain America und die Invaders erfahren von einer geheimen Waffen-Fabrik Hydras. Der Super-Soldat geht vor und will seiner Einheit den Weg frei zu räumen. Der Betrieb befindet sich in einem Schloss, welches Baron Zemo gehört, der über die neuen Bewohner nicht erfreut ist. Er unterstützt den Superhelden bei seinen Bemühungen die Gegner zu besiegen. Und das ist auch notwendig, da der Red Skull einen fiesen Plan vorhat, um die Weltherrschaft zu erringen. Doch ist der Feind meines Feindes wahrlich mein Freund?

Captain_America_Super_Soldier_3Und so macht man sich auf in die Tiefen der Burg. Schon bald trifft man auf die ersten Hydra-Soldaten und tritt gegen sie an. Schnell fallen einem die Parallelen zum Freeflow-Combat aus Batman: Arkham City auf. So kann man die Attacken der Gegner kontern, was bei einigen unerlässlich ist. Nur wo die Vorlage durch einen flüssigen und flinken Ablauf glänzt, wirken die Prügeleien bei Captain America holprig und langsam.

Auch die gegnerische KI brilliert nicht. Es kommt vor, dass sie mit dem Rücken zu euch stehen, man in aller Ruhe an sie herangeht (nicht schleichen), um erst einmal einen von ihnen auszuschalten. Ab dann reagieren dessen Mitstreiter, jedoch viel zu spät. Denn zu diesem Zeitpunkt hat man bereits ein Großteil erledigt.

Und so prügelt man sich von Areal zu Areal, wobei der Spielablauf durch kleinere Puzzle-Einlagen aufgelockert wird. In diesen muss man mit dem Schild gezielt Schussangriffe ablenken, so dass sie Schalter oder Sicherungen vernichten. Doch das ist nicht das einzige Mal, in dem man Captain Americas Markenzeichen einsetzt. Man benutzt es auch dazu, diverse Gegenstände anzuvisieren und sie so zu zerstören. Nur leider wurde die Steuerung dieser Manöver hakelig. Ebenso werden nicht sofort alle Zielmarkierungen erkannt, obwohl man mit der Zielhilfe direkt drüberfährt.

Captain_America_Super_Soldier_9Das ist insbesondere bei den Zola-Herausforderungen ärgerlich, wenn der Super-Soldat beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Münzen einsammeln muss. Gleichzeitig handelt es sich hierbei nicht um die einzige Nebenmission, die auf Captain America wartet. Er vernichtet Bomben, befreit Gefangene oder birgt den Familienschatz der Zemos. Für jeden Erfolg, sei es ein erledigter Feind oder ein zerstörtes Objekt, kriegt man Erfahrungspunkte. Ist eine gewisse Zahl erreicht, schaltet man eine neue Verbesserung frei. Leider kontrolliert man nicht, welche man erhält. Immer wieder gibt es auch Jump’n’Run-Passagen, in denen man beispielsweise über einen elektrifizierten Flur hüpfen muss. Diese zu bewältigen ist jedoch einfach, da man fast nicht daneben springen kann.  Man drückt in die entsprechende Richtung, springt los und landet automatisch an der besten Position. Alles also keine allzu große Herausforderung.

Captain_America_Super_Soldier_7Ärgerlich ist die miserable Kameraführung, die besonders bei diesen Stellen den falschen Blickwinkel einnimmt. Zwar ist es möglich sie manuell korrigieren, doch gerät das äußerst mühselig. Aber auch der Rest der Grafik enttäuscht eher. Man kriegt das Gefühl, das High Voltage Games unter Zeitdruck stand und bei der Darstellung Abkürzungen nahm. So wirken die Figuren comichaft übertrieben und sind in einigen Details stark verpixelt. Was insofern erstaunlich ist, als dass beispielsweise die Gesichter hervorragend aussehen. Auch über den Sound lässt sich nichts Gutes sagen. Besonders die Sprecher machen einen unterdurchschnittlichen Job. Und bei der deutschen Stimme von Captain America müssen die Entwickler auf dem Fast Forward-Knopf gedrückt haben. Denn alles, was er spricht, kommt mit der doppelten Geschwindigkeit heraus, als im Vergleich zu den anderen.




Götz meint:

Götz

Captain America: Super Soldier schafft es nicht einmal ansatzweise, zu überzeugen. Das Spiel verfügt einfach über zu viele Mankos. Der deutlich von Batman inspirierte Kampf ist langsam und holprig, die KI grauenhaft und die Steuerung hakelig. Dass die Jump’n’Run Passagen außerdem auch noch lächerlich simpel sind und die Grafik grottenschlecht ist, kommt hinzu. Am Ende hat man es hier mit einem Titel zu tun, der nicht überzeugt. Eine typische Film-Versoftung, muss man leider sagen.

Positiv

  • Man spielt Captain America

Negativ

  • Steuerung hakelig
  • Gegnerische KI dümmlich
  • Kameraführung grauenhaft
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Captain America: Super Soldier Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-10-21
Vermarkter SEGA
Wertung 4
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